Das vorliegende Handbuch beschreibt die Funktionen des Datenverwaltungssystems des BS2000. Das Datenverwaltungssystem (DVS) ist ein selbstständiges Teilsystem im BS2000. Es ist das Bindeglied zwischen den vom Benutzer gesteuerten Zugriffen auf Datenobjekte und den zentralen Gerätetreibern des Basissystems. Auch das DVS selbst nutzt Dienste des Basissystems.
Das DVS unterstützt in besonderem Maße die Datenverarbeitung auf gemeinschaftlichen Datenträgern, den „Public Volume Sets“ (kurz: „Pubsets“).
In einem Pubset werden einzelne Platten-Volumes zusammengefasst. Neben dem Home-Pubset, das alle für den Systemlauf notwendigen Dateien aufnimmt, können zusätzlich noch weitere Pubsets in das System aufgenommen (importiert) werden. Der Systemverwalter kann Benutzerkennungen und damit die Daten der Benutzer auf die einzelnen Pubsets so verteilen, dass eine für den Systembetrieb günstige Aufteilung erreicht wird. Performance und Ausfallsicherheit sind hierbei die entscheidenden Kriterien.
Für Sie als Benutzer des BS2000 bedeutet das: Solange Sie nicht explizit private Datenträger anfordern, werden Ihre Dateien auf dem Pubset angelegt, der Ihnen von der Systembetreuung als Standard-Pubset zugewiesen wurde. Sie müssen weder Datenträger noch Geräte anfordern. Auch die Speicherplatzverwaltung übernimmt das DVS.
In jedem Pubset wird für jeden Benutzer, der auf diesen Pubset zugreifen darf, ein Eintrag im Benutzerkatalog SYSSRPM geführt. Die Dateien der Benutzer werden im Dateikatalog TSOSCAT des Pubsets verwaltet. Durch Benutzerkennung und Katalogkennung – das ist die Kennung des Pubsets, auf dem der Katalog geführt wird – sind alle Benutzerdateien eindeutig gekennzeichnet. Gleichzeitig ist gewährleistet, dass nur dem Dateieigentümer Dateizugriffe gestattet sind – sofern er nicht explizit die Datei für „Fremdzugriffe“ freigibt.
Neben der Ablage von Dateien auf Pubsets unterstützt das DVS den Benutzer bei der Verwaltung von Daten auf privaten Datenträgern (z.B. Bandmedien) sowie auf Net-Storage. Net-Storage ist Speicherplatz, der über NFS an das BS2000 angeschlossen wird. In allen Fällen müssen die zu bearbeitenden Dateien im Dateikatalog eines Pubsets katalogisiert sein.
Funktionen des Datenverwaltungssystems
Das DVS ermöglicht Ihnen die Verarbeitung Ihrer Daten durch das Führen von Dateien und die verschiedenen Funktionen, die für die Dateiverarbeitung nötig sind. Die DVS-Funktionen lassen sich grob einteilen in:
Erzeugen und Verwalten von Dateien inkl. Speicherplatzverwaltung
Verwalten von Katalogen
Bereitstellen von Dateien und Dateibearbeitung über die Zugriffsmethoden
Zuordnen von Dateien zu Programmen
Darüber hinaus bietet Ihnen das DVS die Möglichkeit, Datenschutz und Dateischutz-Merkmale auf Dateiebene zu definieren. Die Datensicherheit wird vom DVS z.B. beim Dateizugriff durch das Setzen von Sperren unterstützt.
Die Funktionen des DVS sind realisiert über Assemblerschnittstellen, die im Handbuch „DVS-Makros“ [1] beschrieben sind, und Kommandoschnittstellen, die im Handbuch „Kommandos“ [3] beschrieben sind.
Versionsliste relevanter Software-Produkte
Die im Handbuch aufgeführten Software-Produkte beziehen sich auf folgende Versionen:
DAB V9.5
HSMS V12.0
HIPLEX-MSCF V11.0
SECOS V5.5