Das Betriebssystem BS2000 besteht aus zwei Hauptgruppen:
einem zentralen Teil und den Benutzerprogrammen
(beispielsweise Sprachübersetzer, Dateibearbeiter, Dienstprogramme).
Der zentrale Teil lässt sich mit der Kommandosprache oder der Makros von BS2000 vom Anwender beeinflussen und steuern.
Der zentrale Teil untergliedert sich in:
Ablaufteil
Kommunikations-Zugriffssystem
Datenverwaltungssystem
Systemdienste
Bild 1: Komponenten von BS2000
Der Ablaufteil enthält die zentralen Steuerungsroutinen des Betriebssystems und erfüllt folgende Aufgaben:
Steuerung des Ablaufs sämtlicher Aufträge (Jobs), zum Beispiel aller Dialog-, Batch- oder Spool-Aufträge
Verwaltung von virtuellem und realem Speicher
Formale Analyse der Kommandos
Durchführung des Spulbetriebs
Ein-/Ausgabe zu den Konsolen
Systemabrechnung
BS2000-Makroaufrufe an den Ablaufteil ermöglichen eine programmspezifische Nutzung der zentralen Steuerungsroutinen.
Dieses Handbuch beschreibt u.a. alle Makroaufrufe an den Ablaufteil.
Das Kommunikations-Zugriffssystem (DCM) führt folgende Aufgaben durch:
Datenübermittlung zwischen Programm und Datenstationen bzw. anderen Programmen
Verwaltung der hierfür notwendigen Betriebsmittel
BS2000-Makroaufrufe an das Kommunikationszugriffssystem steuern u.a. die Arbeitsweise der Datensichtgeräte. Von den Makros des Kommunikationszugriffsystems ist in diesem Handbuch eine Beschreibung der Makros für den Zugriff zu Datensichtstationen enthalten. Das Handbuch „TIAM“ [16] enthält den Funktionsumfang dieser Makros. Weitere Makros sind im Handbuch „DCAM“ [15] beschrieben.
Zum Datenverwaltungssystem (DVS) gehören Routinen, die für folgende Funktionen zuständig sind:
Dateiverwaltung, zum Beispiel Katalogisieren, Speichern, Wiederauffinden und Löschen von Dateien
Unterstützung der Dateizugriffsmethoden
Ein-/Ausgabe zu den peripheren Geräten (außer Bedien- und Datenstationen)
BS2000-Makroaufrufe an das Datenverwaltungssystem haben die Datei-, Datenträger- und Gerätebehandlung zum Ziel. Makroaufrufe an das Datenverwaltungssystem finden Sie im Handbuch „DVS Makros“ [7].
Als Systemdienste werden zusätzliche Funktionen des zentralen Teils bezeichnet, wie
Dialogtesthilfe AID
Dynamischer Bindelader (DBL)
Binder (BINDER)
Die BS2000-Makroaufrufe an die Dialogtesthilfe dienen der Fehlerbehandlung in geladenen Programmen, da mit dieser Systemfunktion Programme überwacht und in ihrem Ablauf beeinflusst werden können.
Dieses Handbuch beschreibt neben den Makroaufrufen an den Ablaufteil alle Makroaufrufe an die Systemdienste.
Auftrag, Task, Prozess
BS2000 kennt u.a. die Begriffe Auftrag (Job), Task und Prozess. Mit diesen Begriffen werden bestimmte Zustände und Aktivitäten einer dem Betriebssystem übergebenen Aufgabe bezeichnet.
Auftrag (Job):
Folge von Kommandos, Anweisungen und Daten, die zwischen den Kommandos SET-LOGON-PARAMETERS und EXIT-JOB eingeschlossen ist. Es wird zwischen Batch-Auftrag (Batch-Job) und Dialogauftrag unterschieden. In einem Batch-Auftrag wird die Folge von Kommandos, Anweisungen und Daten aus einer Datei gelesen; in einem Dialogauftrag wird die Folge interaktiv an der Datensichtstation eingegeben. Ein Auftrag (Job) wird vom Job-Management einer Jobklasse zugeordnet und in die entsprechende Warteschlange eingereiht. Der Auftrag erhält eine Auftragsnummer (TSN), mit deren Hilfe er während seiner Verweilzeit im System angesprochen werden kann.
_ /SET-LOGON-PARAMETERS | : | Folge von Kommandos, | Auftrag Anweisungen und Daten | : | /EXIT-JOB _|
Task:
Aus der Sicht des Betriebssystems wird ein Auftrag zur Task, wenn ihm Systemressourcen (CPU, Speicher, Geräte) zugeteilt werden. Die Task wird vom Task-Management verwaltet, ein Task-Control-Block (TCB) wird eingerichtet.
Prozess:
Die innerhalb der Task ablaufenden Aktivitäten auf Programm- bzw. Modulebene werden als die Prozesse der Task bezeichnet. Jeder Prozess besitzt einen Process-Control-Block (PCB), der der Aufnahme des Programmkontexts bei Programmunterbrechungen dient. Die Prozesse einer Task werden über den Task-Control-Block verwaltet.
Das folgende Bild soll den Zusammenhang zwischen den Begriffen Auftrag, Task und Prozess nochmals verdeutlichen:
Bild 2: Auftrag, Task und Prozess