Die Testprivilegien steuern die Ausführbarkeit von Software- und Hardware-Diagnosetätigkeiten im BS2000. Der Hauptnutzer ist die Testhilfe AID.
Die Testprivilegien unterteilen sich in Lese- und Schreibprivilegien. Das Schreibprivileg eines Benutzers darf nicht größer sein als sein Leseprivileg. Lese- und Schreibprivilegien sind jeweils hierarchisch definiert, von 1 (niedrig) bis 9 (hoch):
Eine Privilegierung mit dem Wert n umfasst implizit die Zugriffsberechtigungen der niedrigeren Privilegienstufen 1 bis n-1.
Die maximalen Testprivilegien für eine Benutzerkennung legt die Systembetreuung über das Kommando ADD-USER bzw. MODIFY-USER ATTRIBUTES fest. Systemweite Höchstwerte für die Lese- und Schreibprivilegien können über die Systemparameter RDTESTPR und WRTESTPR definiert werden. Die taskspezifische Einstellung erfolgt über das Kommando MODIFY-TEST-OPTIONS.
Das Kommandos SHOW-TEST-OPTIONS gibt die Testprivilegien aus.
Testprivilegien bei AID
Wurde aus einer lesegeschützten Datei (nach)geladen und wurde das Lesekennwort nicht angegeben, so liegt eine „Execute-Only“-Situation vor. In einer „Execute-Only“-Situation ist, unabhängig von den eingestellten Testprivilegien, kein Testen mit AID möglich.
Lesetestprivilegien bei AID-Lesezugriffen
Wert | Charakteristik |
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1 |
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2 |
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3 |
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4 |
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5 |
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6 |
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7 |
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8 |
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9 |
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1) Programmraum- und Datenräume des Benutzers
2) Systemraum- und Datenräume des Systems
3) gegen Diagnosezugriffe geschützte Seiten
Schreibtestprivilegien bei AID-Schreibzugriffen
Wert | Charakteristik |
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1 |
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2 |
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3 |
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4 |
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5 |
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6 |
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7 |
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8 |
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9 |
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1) Programmraum- und Datenräume des Benutzers
2) gegen Diagnosezugriffe geschützte Seiten
3) das Seitenattribut „nur lesbar“ wird in diesem Fall von AID ignoriert
4) Systemraum- und Datenräume des Systems
Anmerkung zum OWN-UID-DEBUGGING
Über den Operanden OWN-UID-DEBUGGING beim Kommando MODIFY-TEST-OPTIONS kann der „statische AID-Test mit niedriger Testprivilegierung“ für andere Tasks, die unter der eigenen Benutzerkennung laufen, zugelassen werden. Falls dies der Fall ist, sind bei lesenden Zugriffen auf den Benutzeradressraum dieser Tasks die gleichen Testprivilegien ausreichend wie bei Zugriffen auf den Benutzeradressraum der eigenen Task.
Für schreibende Zugriffe auf den Benutzeradressraum dieser Tasks ist mindestens ein Schreibprivileg von 2 erforderlich, darüber hinaus gelten die gleichen Testprivilegien wie bei Schreibzugriffen auf den Benutzeradressraum der eigenen Task. Bei Schreibzugriffen auf Memory-Pool-Seiten dieser Tasks wird grundsätzlich das Schreibprivileg 8 verlangt.
Testprivilegien bei den übrigen Software-Diagnoseprodukten
Lesetestprivilegien
Wert | Produkt | Charakteristik |
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3 | CDUMP |
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8 | ANITA |
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