Jedem Auftrag im BS2000 stehen auftragsspezifische Schalter zur Verfügung, die nur innerhalb des laufenden Auftrags verändert oder abgefragt werden können (siehe dazu: Benutzerschalter sind kennungsspezifisch, siehe Kommando MODIFY-USER-SWITCHES).
Pro Auftrag stehen 32 Auftragsschalter (Nummer 0 bis 31) zur Verfügung. Sie können den Wert ON oder OFF annehmen. Zu Beginn des Auftrags sind alle Auftragsschalter zurückgesetzt (OFF). Während des laufenden Auftrags können diese Schalter verändert werden:
explizit durch das Kommando MODIFY-JOB-SWITCHES
implizit durch das Kommando SET-JOB-STEP (setzt Schalter 16 bis 31 zurück) oder durch Dienstprogramme (Software-Produkte)
Bei Auftragsende werden alle Auftragsschalter wieder zurückgesetzt.
Die folgende Tabelle zeigt, welche Software-Produkte standardmäßig Auftragsschalter verwenden:
Software-Produkt | Auftragsschalter |
---|---|
ARCHIVE | 30, 31 |
BCAMDEF | 1, 4, 5, 20, 31 |
DAMP | 5, 30 |
EDT | 4 bis 7 |
EDTU | 4 bis 8 |
FMS | 5 |
LMS (ISP) | 1, 4, 9 |
LMS (SDF) | 4, 31 |
PRSERVE | 0, 2, 3 |
SDF-A | 15 |
SHOW-FILE | 5 |
TSOSLNK | 4 |
Grundsätzlich gilt:
Durch Setzen von Schalter 4 wird die Meldung BLS0500 des Bindeladers unterdrückt.
ARCHIVE
Informationen über den Programmablauf können der Stellung der Schalter entnommen werden, die ARCHIVE während des Laufs bzw. nach dem Lauf setzt.
Schalter 30 von ARCHIVE gesetzt: Warnmeldung in Prozeduren
Schalter 30 wird von ARCHIVE gesetzt, wenn die ARCHIVE-Anweisung zwar ausgeführt wurde, aber eine Warnmeldung ausgegeben wurde.
Schalter 31 von ARCHIVE gesetzt: Fehler in Prozeduren
Schalter 31 wird von ARCHIVE gesetzt, wenn ein Fehler erkannt wurde und die ARCHIVE-Anweisung dennoch ausgeführt wurde.
BCAMDEF
Schalter 1, 4, 5, 20, 31 werden benutzt:
Innerhalb der Prozedur BCAMDEF werden die Schalter 1, 4, 5, 20, 31 gesetzt und wieder zurückgesetzt.
DAMP
Schalter 5 für DAMP gesetzt
Vor dem Aufruf des Programms DAMP in einer Prozedur muss der Auftragsschalter 5 gesetzt werden.
Folgt im Prozedurbetrieb auf eine DAMP-Anweisung ein Systemkommando, das nicht in der DAMP-Programmebene zugelassen ist, geht DAMP vom Prozedur- in den Dialogbetrieb über und setzt den Auftragsschalter 5 zurück. Am Bildschirm wird dann der letzte DAMP-Ausgabeschirm angezeigt. Im Batchbetrieb führt das nicht zugelassene Systemkommando zum Abbruch des Auftrags.
Schalter 30 für DAMP gesetzt
Unterdrückt die Erstellung eines Speicherauszugs (Userdump), wenn DAMP sich nach Auftreten eines irregulärer Programm- oder Systemzustands beendet:
Im Dialogmodus erfolgt eine Rückfrage, ob ein Speicherauszug veranlasst werden soll.
Im Batchmodus unterbleibt der Speicherauszug.
EDT
Schalter 4 für EDT gesetzt: Anfangs- und Endemeldung unterdrücken
Durch das Setzen dieses Schalters wird nach dem Laden von EDT die Meldung BLS0500 unterdrückt. Bei Beendigung von EDT werden die Meldung EDT8000 und ggf. die Meldungen EDT0900 und EDT0904 unterdrückt. Im Batchbetrieb wird die Meldung @LOG NONE unterdrückt.
Schalter 5 für EDT gesetzt: EDIT-ONLY-Modus einschalten
Durch das Setzen dieses Schalters liest der EDT über RDATA und nicht über WRTRD, d.h. EDT arbeitet im EDIT-ONLY-Modus.
Schalter 6 für EDT gesetzt: 160 Schreibstellen pro Zeile
Ist dieser Schalter gesetzt, so schreibt EDT 160 Schreibstellen in eine Zeile nach SYSLST und einen eventuellen Rest in den nächsten Satz.
Normalerweise benutzt EDT 132 Schreibstellen und schreibt einen eventuellen Rest in den nächsten Satz.
Schalter 7 für EDT gesetzt: Überflüssiger Speicherplatz wird nicht freigegeben
Das Setzen von Schalter 7 verhindert die automatische Freigabe von vorab zugewiesenem Speicherplatz durch EDT, der während der Verarbeitung frei und damit überflüssig geworden ist.
Normalerweise gibt EDT nicht belegten Speicherplatz frei. Da dieser Schalter auch während des EDT-Laufs geprüft wird, wirkt eine Änderung des Schalters ab sofort.
EDTU
Die Schalter 4 bis 7 werden wie bei EDT ausgewertet.
Schalter 8 für EDTU gesetzt: Umlenken von Ausgaben nach SYSOUT
Durch das Setzen des Schalters 8 werden die Meldungen und Ausgaben einer Reihe von Anweisungen (z.B. @STATUS), die im Stapelbetrieb nach SYSLST gehen, nach SYSOUT umgelenkt.
FMS
Schalter 5 für FMS gesetzt: FMS unterdrückt Dialogabfragen.
LMS
Schalter 1 für LMS (nur ISP) gesetzt: Alternative Eingabe von Anweisungen
Im Dialogbetrieb werden standardmäßig die Anweisungen an LMS mit dem Makro WRTRD von der Dialogstation gelesen. Wenn der Schalter 1 gesetzt ist, werden die Anweisungen mit dem Makro RDATA aus der Datei gelesen, die der Systemdatei SYSDTA zugewiesen ist.
Schalter 4 für LMS gesetzt: Anfangs- und Endemeldung unterdrücken
Durch das Setzen des Schalters 4 werden die Anfangs- und Endemeldungen von LMS unterdrückt. Zugleich wird das Ablaufprotokoll von LMS auf den minimalen Umfang beschränkt.
Schalter 9 für LMS (nur ISP) gesetzt: zusätzlichen Speicherplatz anfordern
Durch das Setzen von Schalter 9 können bis zu 1200 ungleiche Sätze in einem Vergleich bearbeitet werden und mit der Funktion TOC größere Inhaltsverzeichnisse zusammenhängend sortiert werden.
Schalter 31 für LMS gesetzt: Testbedingung für Diagnosezwecke setzen (s. Handbuch „LMS“ [21]).
PRSERVE
Schalter 0 für PRSERVE gesetzt: Ausgabe der Zeichenrahmen unterdrücken
Durch das Setzen von Schalter 0 wird die Ausgabe der Sekundäranweisungsanzeige (Zeichenrahmen) auf SYSOUT unterdrückt. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die Bildschirmausgabe, die durch eine DISPLAY-Anweisung erfolgt.
Schalter 2 für PRSERVE gesetzt: Ausgabe des LOOP-Satzes unterdrücken
Durch Setzen von Schalter 2 wird die Ausgabe des LOOP-Satzes (nach der CHECK-Anweisung) im Dialogbetrieb unterdrückt.
Schalter 3 für PRSERVE gesetzt: Information über den aktuellen Betriebs-Modus unterdrücken
Standardmäßig erhält der Benutzer eine Fehlermeldung und Information über den gerade aktiven Betriebszustand von PRSERVE, nachdem er eine falsche PRSERVE-Anweisung eingegeben hat. Durch das Setzen des Schalters 3 wird die Ausgabe der Information unterdrückt.
SDF-A
Schalter 15 für SDF-A gesetzt: Syntaxdateien im alten Format bearbeiten
Syntaxdateien im alten (von SDF V1.4 unterstützten) Format werden bearbeitet ohne automatische Umwandlung in das neue Format. Hierbei stehen nur die Syntax und Funktionalität von SDF-A V1.0D zur Verfügung.
SHOW-FILE
Schalter 5 für SHOW-FILE gesetzt: Das Kommando arbeitet im Prozedurmodus
Wenn beim Aufruf des Kommandos der Auftragsschalter 5 eingeschaltet ist, arbeitet das Kommando SHOW-FILE im Prozedurmodus: Das Kommando liest seine Eingaben von SYSDTA und schreibt seine Ausgaben nach SYSOUT.
TSOSLNK
Schalter 4 für TSOSLNK gesetzt: Seitenvorschub unterdrückt
Das Setzen des Prozessschalters 4 bewirkt, dass bei der Ausgabe des Binderprotokolls auf SYSLST alle Seitenvorschübe entfallen.