Ein SM-Pubset besteht aus einem oder mehreren Volume-Sets, die wie bei einem SF-Pubset eine Zusammenfassung von mehreren homogenen Platten sind. Ein Volume-Set kann nur innerhalb des SM-Pubsets betrieben werden. Ein SM-Pubset kann maximal aus 255 Volume-Sets bestehen.
Unter den Volume-Sets nimmt der Control-Volume-Set eine Sonderrolle ein. Der Control-Volume-Set dient zur Ablage aller pubset-globalen Metadaten des SM-Pubsets. Dieser Control-Volume-Set muss deshalb immer vorhanden sein und kann nicht aus dem Pubset entfernt werden.
Das folgende Beispiel zeigt den Aufbau eines SM-Pubsets mit den drei Volume-Sets AB, PERF und D:
Datenträgerkonfiguration eines SM-Pubsets (Beispiel)
Existiert eine Datei mit dem Dateinamen „LST.TELEFON“ unter der Benutzerkennung „EINERLEI“ auf einer der Platten, die zu irgendeinem der Volume-Sets des SM-Pubsets XYZ zusammengefasst sind, so lautet ihr Pfadname:
„:XYZ:$EINERLEI.LST.TELEFON“, d.h. für den Benutzer ist es i.A. nicht relevant, wie der SM-Pubset intern aufgebaut ist und wo genau seine Datei vom System abgelegt wurde.
Eigenschaften von SM-Pubsets
Das Service-Angebot ist Volume-Set-spezifisch, d.h. jedes Volume-Set repräsentiert anhand seiner Eigenschaften einen speziellen Service-Typ innerhalb des SM-Pubsets. Volume-Sets mit gleichen Eigenschaften werden dem gleichen Service-Typ zugeordnet. Beim Neuanlegen einer Datei entscheidet das System, welches Volume-Set sich im Hinblick auf die Benutzeranforderung (Performance, Verfügbarkeit, Nutzung spezieller Anwendungen) am besten als Dateiablageort eignet.
Dateien können innerhalb des SM-Pubset auf ein anderes Volume-Set verlagert werden, ohne die Adressierung zu ändern, d.h. die Verlagerung geschieht nicht sichtbar für den Benutzer.
Ein SM-Pubset kann während der Betriebsphase um leere Volume-Sets erweitert oder verkleinert werden.
Leere Volumes können zu einzelnen Volume-Sets hinzugefügt oder aus ihnen entfernt werden.
Bei Ausfall eines einzelnen Volumes eines SM-Pubsets beschränkt sich der Schaden auf den betroffenen Volume-Set. Das hat zur Folge, dass lediglich alle auf dem betroffenen Volume-Set liegenden Dateien eventuell beschädigt sind, der restliche Teil des Pubsets ist nicht betroffen und kann ohne Unterbrechung weiterbenutzt werden.
Bei Ausfall des Control-Volume-Sets gilt der gesamte SM-Pubset als ausgefallen. Für den Control-Volume-Set sollte deshalb durch die Systembetreuung eine besondere Ausfallsicherheit durch Nutzung von Spiegelfunktionen (DRV oder RAID1) gewährleistet sein. Ein SM-Pubset, der mit DRV betriebene Volume-Sets enthält, kann jedoch nicht als Shared-Pubset verwendet werden.
SM-Pubsets können nicht als Home-Pubsets verwendet werden.
Paging-Dateien können auf SM-Pubsets eingerichtet werden. Bei Nutzung der Paging-Dateien werden nur die Volume-Sets, zu denen die Paging-Platten gehören, auf Fremdbelegung überprüft.
Eigenschaften von Volume-Sets
Ein Volume-Set wird durch eine Volume-Set-Kennung identifiziert, die den Hauptbestandteil der VSN aller zum Volume-Set gehörenden Platten bildet.
Alle zugehörigen Platten haben ein einheitliches Plattenformat (K, NK2, NK4) und eine einheitliche Allokierungseinheit.
Jeder Volume-Set besitzt eine sog. Volres, in der i.W. die physikalische Konfiguration des Volume-Sets hinterlegt ist.
Einem Volume-Set kann maximal ein Cache-Bereich zugeschaltet werden.
Jeder Volume-Set bildet einen Subbehälter für komplette Dateien, d.h. einzelne Dateien können sich nicht über mehrere Volume-Sets erstrecken.
Ein Volume-Set kann folgende Betriebszustände einnehmen:
DEFECT
der Volume-Set ist defekt
DEFINED-ONLY
der Volume-Set ist nur definiert, aber nicht zugreifbar
IN-HOLD
der Volume-Set ist temporär nicht in Betrieb
NORMAL-USE
der Volume-Set ist in Betrieb und damit zugreifbar
CONTROL-VOLSET
der Volume-Set ist der Control-Volume-Set
Der Control-Volume-Set enthält:
die Pubset-Konfigurationsdatei (Pubset Configuration File)
(diese Datei enthält eine Liste aller Volume-Sets, die zum SM-Pubset gehören)Spezialkataloge für Jobvariablen, migrierte Dateien, No-Space-Dateien und Dateien auf privaten Datenträgern
den Benutzerkatalog
den Guards-Katalog
SM-Pubsets mit Hintergrundebenen
Obligatorischer Bestandteil eines SM-Pubsets ist seine Verarbeitungsebene.
Pubsets können mit Hilfe des Softwareprodukts HSMS mit Hintergrundebenen ausgestattet werden. Diese bilden zusammen mit der Verarbeitungsebene bzgl. Zugriffszeit, Verfügbarkeit und Kosten eine dreistufige Speicherhierarchie:
S0-Ebene (für die Verarbeitungsebene)
S1-Ebene (für die online verfügbare Hintergrundebene)
S2-Ebene (für die aus offline zugreifbaren Datenträgern gebildete Hintergrundebene)
Wenn Dateien längere Zeit nicht bearbeitet werden, ist es empfehlenswert, sie auf eine kostengünstigere Hintergrundebene zu verdrängen.
Bei SM-Pubsets wird die S1-Ebene durch einen zum Pubset gehörenden Volume-Set realisiert, der ausschließlich für diesen Zweck reserviert sein muss. Als Datenträger für die S2-Ebene dient ein aus Magnetbändern (oder MBK) bestehender Band-Pool. Die Hintergrundebenen sind einem SM-Pubset exklusiv zugeordnet und können nicht von mehreren Pubsets genutzt werden. Die für die Benutzung der Hintergrundebenen benötigten Metadaten, wie z.B. das Directory des Migrations-Archivs, befinden sich in dem SM-Pubset selbst und liegen dort auf dem Control-Volume-Set.
In folgendem Beispiel besteht der SM-Pubset mit der Katalogkennung XYZ in der Verarbeitungsebene aus drei Volume-Sets.
Bild 9: SM-Pubset-Struktur mit HSMS-Konfiguration