Zur Realisierung des Shared-Pubset-Verbunds wird auf das MASTER/SLAVE-Prinzip zurückgegriffen. Ein System des Verbunds wird zum temporären Eigentümer des Pubsets ernannt („Pubset-Master“) und wickelt zentral alle Verwaltungsfunktionen der Metadaten ab. Alle weiteren am Verbund teilnehmenden Systeme, die Pubset-Slaves oder auch „Slave-Sharer“, richten ihre Verwaltungsanforderungen über MSCF-Funktionen an den Pubset-Master.
Systemkennung vergeben
Die Systemkennung (Sysid) identifiziert die Systeme in einem Shared-Pubset-Verbund. Beim Shared-Pubset-Betrieb ist darauf zu achten, dass die Systemkennung im Rechnerverbund eindeutig ist.
Bei der Vergabe einer Systemkennung, die intern als Synonym für den BCAM-Namen des Systems geführt wird, muss je nach Pubset-Notation unterschieden werden:
Bei einer VSN in PUB-Notation (siehe "VSN in PUB-Notation") ist die Systemkennung mit der einstelligen Katalogkennung identisch (Sysid=Catid).
Bei einer VSN in Punkt-Notation (siehe "VSN in Punkt-Notation") kann die Systemkennung einen numerischen Wert von 65 bis 192 annehmen.
Die systemseitige Voreinstellung beträgt 250 (ist also ungültig).
Die Vergabe der Systemkennung erfolgt beim Einrichten des Home-Pubsets mittels SIR über den Operanden SYS-ID der Anweisung DECLARE-PUBSET. Bei existierenden Home-Pubsets kann die Systemkennung über das Kommando SET-PUBSET-ATTRIBUTES neu vergeben werden, die Änderung wird jedoch erst beim nächsten Systemstart wirksam.
Pubset-Master auswählen
Das Eintragen des gewünschten Pubset-Masters eines Shared-Pubsets kann über das Kommando SET-PUBSET-ATTRIBUTES erfolgen. Zusätzlich kann mit Hilfe dieses Kommandos auch ein Backup-Master eingetragen werden, der bei einem eventuellen Master-Ausfall dessen Funktion übernimmt. Diese Vorgehensweise wird Master-Wechsel genannt.
Im DMS-Record des SVL der Pubres des SF-Pubsets bzw. der Volres des Control-Volume-Sets gibt es zwei Felder, die Auskunft über den gewünschten und den aktuellen Pubset-Master geben. Während der Inbetriebnahme des Shared-Pubsets werden diese Felder ausgewertet und die Auswahl erfolgt in folgender Reihenfolge:
Ist bereits ein aktueller Pubset-Master eingetragen, gilt dieses Fremd-System als Pubset-Master; das eigene System ist dann zwangsläufig ein Pubset-Slave.
Bei der Inbetriebnahme selbst wurde mitgeteilt, dass das eigene System Pubset-Master werden soll.
Der im SVL als gewünschter Eigentümer eingetragene Pubset wird Pubset-Master.
Ist keine der vorangegangenen Bedingungen erfüllt, wird das System Pubset-Master, das als erstes die Inbetriebnahme des Shared-Pubsets veranlasst hat.
Das Kommando SHOW-PUBSET-ATTRIBUTES zeigt die Einstellungen des gewünschten Masters, des aktuellen Masters und des Backup-Masters an.
Pubset-Verbund aufbauen und abbauen
Der Aufbau eines Shared-Pubset-Verbunds geschieht in zwei Schritten:
Zunächst wird an allen beteiligten Systemen das Subsystem MSCF gestartet und die erforderlichen Verbindungen werden aufgebaut. Dabei muss mindestens die Verbindung zwischen zukünftigem Pubset-Master und Pubset-Slave bestehen, für einen eventuellen Master-Wechsel zusätzlich die Verbindung zwischen Backup-Master und Pubset-Slave.
An allen beteiligten Systemen wird der Shared-Pubset in Betrieb genommen.
Die Auswahl des Pubset-Masters erfolgt nach der zuvor beschriebenen Eigentümer-Auswahl. Die Inbetriebnahme an den Pubset-Slaves kann erst dann vollständig abgearbeitet werden, wenn sie am Pubset-Master erfolgreich abgeschlossen ist.
Ein Shared-Pubset-Verbund wird implizit beim Exportieren des Shared-Pubset abgebaut.
Konfigurationsänderung
Die Konfiguration des Shared-Pubset-Verbunds kann sich dynamisch ändern. Die Ursachen für eine solche Änderung sind:
Ein weiterer Pubset-Slave konnektiert sich durch Inbetriebnahme des Shared-Pubsets.
Ein Pubset-Slave diskonnektiert sich durch Außerbetriebnahme des Shared-Pubsets.
Ein Pubset-Slave oder der Pubset-Master ist ausgefallen und der Master-Wechsel wurde erfolgreich durchgeführt.