Bitte beachten Sie, dass User-PFA in OSD/BC V11.0 letztmalig unterstützt wird!
Beim User-PFA-Caching (PFA: Performant File Access) entscheidet die Systembetreuung, welche Pubsets einen Cache-Bereich zugeordnet bekommen, welche Eigenschaften dieser Cache-Bereich hat und welche Anwender vom Caching dieser Pubsets profitieren sollen. Eine ausführliche Beschreibung ist im Handbuch "Einführung in die Systembetreuung" [10] zu finden.
PFA aus der Sicht des Anwenders
Abhängig von der Definition des Cache-Bereichs kann die Nutzung eines PFA-Caches für einen Pubset entweder global für alle Dateien oder gezielt für spezielle Dateien erfolgen:
Ist der Cache-Bereich mit der Eigenschaft CACHED-FILES=*BY-SYSTEM (d.h. AutoDAB ist im Einsatz) oder CACHED-FILES=*ALL (alle Anwender-Dateien des Pubsets unterliegen dem Caching) definiert, so muss der Anwender keine weiteren Aktionen durchführen, um vom Caching auf diesem Pubset zu profitieren.
Ist der Cache-Bereich mit CACHED-FILES=*BY-USER-SELECTED definiert, so wirkt das Caching wie anschließend beschrieben, nur für entsprechend attributierte Dateien.
Mit /CREATE-FILE, /MODIFY-FILE-ATTRIBUTES, /ADD-FILE-LINK bzw. den Makros FILE und CATAL können folgende Dateieigenschaften vergeben werden:
Operand | Bedeutung |
| bestimmt das Caching-Verhalten (Hauptspeicher): |
| kein Caching |
| Caching mit Verdrängung nach LRU |
| Caching ohne Verdrängung |
| höchstes Performance-Attribut, zu dem der Anwender berechtigt ist |
| die erhöhten Performance-Anforderungen gelten: |
| für Lese- und Schreiboperationen |
| nur für Leseoperationen |
| nur für Schreiboperationen |
| Datenkonsistenz wird hergestellt: |
| nach jeder Schreiboperation (Voraussetzung: nichtflüchtiges Cache-Medium!) |
| erst nach CLOSE-Verarbeitung |
| für permanente Dateien gilt |
Werden im Rahmen einer Folgeverarbeitung (i.d.R. bei Batch-Betrieb) mehrmals die gleichen Dateien geöffnet bzw. geschlossen, so kann der Anwender den Durchsatz weiter verbessern, indem er beim Schließen der Datei
die Invalidierung der Lesedaten im Cache verhindert bzw.
das Sichern der im Cache befindlichen Schreibdaten unterbindet (bei flüchtigem Speichermedium nur für temporäre Dateien zu empfehlen).
Zusätzlich wirkt sich günstig aus, dass wiedereröffnete Dateien nicht erneut in den Cache eingelagert werden müssen.
Ermöglicht wird diese Variante des PFA-Cachings (HIPERBATCH = High Performance Batch Processing) über /ADD-FILE-LINK, Operand CLOSE-MODE= *KEEP-DATA-IN-CACHE, bzw. den Makro CLOSE, Operand KEEP-DATA-IN-CACHE.
PFA aus der Sicht der Systembetreuung
Damit die Performance-Anforderungen des Anwenders wirksam werden können, müssen entsprechende Berechtigungen in den Benutzerkatalog eingetragen werden (/ADD-USER, /MODIFY-USER-ATTRIBUTES bzw. /MODIFY-USER-PUBSET-ATTRIBUTES):
Operand | Bedeutung |
| vereinbart Performance-Maßnahmen |
| Caching nicht zugelassen |
| für Anforderung |
| für Anforderung |
| Speicherplatz-Kontingente der Anwender festlegen |
| für hochperformanten Speicherplatz |
| für sehr hochperformanten Speicherplatz |
Es ist darauf zu achten, dass Berechtigung und Speicherplatz-Kontingente im Benutzerkatalog desjenigen Pubsets eingetragen werden, auf dem die Datei liegt.
Mit den folgenden Kommandos steuert die Systembetreuung den Einsatz von PFA-Caching:
Kommando | Funktion |
| Cache-Bereichseigenschaften im MRSCAT eines Pubsets oder Volume-Sets festlegen |
| bewirkt implizit die Einrichtung bzw. Auflösung eines im MRSCAT beschriebenen Cache-Bereichs |
| dynamische Einrichtung bzw. Auflösung eines im MRSCAT beschriebenen Cache-Bereichs während einer Pubset-Session |
| PFA-Cache-Bereichs-Konfiguration ausgeben |
SHOW-PUBSET-CACHE-ATTRIBUTES | Cache-Bereichs-Beschreibung im statischen und dynamischen MRSCAT ausgeben |
| Auflösung eines PFA-Cache-Bereichs erzwingen |
| (logische) Performance-Eigenschaften eines Volume-Sets eines SM-Pubsets festlegen |
| bewirkt implizit die Einrichtung bzw. Auflösung von Cache-Bereichen bei der aktiven Hinzunahme bzw. Entfernung von Volume-Sets zu bzw. aus einem SM-Pubset |
Die Definition des Cache-Mediums zum entsprechenden Pubset erfolgt über die Operanden von /MODIFY-PUBSET-CACHE-ATTRIBUTES:
Operand | Bedeutung |
| bestimmt das Cache-Medium: |
| Hauptspeicher |
| Größe des Cache-Bereichs |
| legt fest, ab welchem Cache-Füllungsgrad beschriebene Inhalte auf Platte gesichert werden: |
| 75% |
| 25% |
| keine periodische Sicherung |
Bezüglich des Operanden CACHE-MEDIUM sind noch folgende Angaben wichtig:
Operand | Bedeutung |
| Größe eines Cache-Segments, d.h. minimale Größe des Datenbereichs, der bei einem Read-Miss eingelagert wird: |
| 4, 8, 16 oder 32 KB |
| bestimmt, welche Dateien den Cache nutzen sollen: |
| über Performance-Attribute bestimmt der Anwender, welche seiner Dateien den Cache nutzen sollen |
| alle Anwender-Dateien nutzen den Cache |
| automatischer Cache-Bereich: durch das automatisierte, intelligente Caching des AutoDAB werden die performance-relevanten Dateien automatisch ermittelt; Für die ausgewählten Dateien wird der zu ihrem Zugriffsprofil passende Prefetch-Faktor eingestellt, die Dateien werden zyklisch überwacht, um eine optimale Cache-Performance zu gewährleisten. |
Der Einsatz von User-PFA-Caching ist erforderlich, wenn bei einem Shared-Pubset ein lokales Write-Caching für jeden Server unterstützt werden soll (bei ADM-PFA-Caching ist nur Read-Caching möglich).