Multiprozessor-Systeme bestehen aus 2 bis 16 Verarbeitungsprozessoren und einem oder mehreren I/O-Prozessoren. Die Vorteile liegen in der Erhöhung der Verfügbarkeit sowie einer entsprechenden Leistungssteigerung.
Voraussetzung für eine performante Nutzung von Multiprozessor-Systemen ist die Multiprozessor-Fähigkeit der Anwendung: Dazu muss die Anwendung in der Lage sein, die Anforderungen nicht nur parallel abzuarbeiten, sondern diese auch ohne wesentliche gegenseitige Beeinträchtigung abzuwickeln.
Erhöhte Verfügbarkeit
Bei geeigneter, redundanter Auslegung der Hardware erfolgt bei Ausfall einer Hardware-Komponente die automatische Rekonfiguration durch das System ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs.
Leistungssteigerung
Im Multiprozessor-Modus können unter der Steuerung eines BS2000-Betriebssystems mehrere Tasks parallel (je nach Anzahl der CPUs) bedient werden. Um dieses mehrfache Leistungsangebot zu nutzen, muss also dafür gesorgt werden, dass stets genügend Tasks zur parallelen Verarbeitung vorhanden sind.
Es ist zu beachten, dass jeder Task nur die Leistung einer CPU zur Verfügung steht. Daraus ergibt sich, dass das Antwortzeitverhalten nur bedingt verbessert werden kann (durch die weiteren CPUs kann lediglich die Wartezeit auf CPU-Zuteilung verkürzt werden). Analoges gilt für Batch-Anwendungen: Nur der Teil der Laufzeit einer Batch-Anwendung kann deutlich reduziert werden, der durch Parallelisierung des reinen Rechenbedarfs erreicht wird.
Zur Höhe der verbrauchten CPU-Zeit einer Task ist anzumerken, dass diese (bei gleicher Arbeit) i.d.R. etwas höher ist, als auf dem entsprechenden Monoprozessor.
Details siehe Abschnitt "Skalierungsverhalten von Multiprozessor-Systemen".