Einzelne Platten sind auf den aktuellen Storage-Systemen nur mehr bedingt direkt sichtbar. BS2000 sieht "logische Volumes", die den LUNs (Logical Unit Numbers) zugeordnet sind. Die Zuordnung von LUNs zu physikalischen Platten ist für BS2000 weitgehend verborgen. Die Storage-Systeme sorgen, gesteuert über die RAID-Level, für eine performante Bedienung.
Es können auch "große" logische Volumes verwendet werden. Das sind Volumes mit einer Größe von mehr als 32 GB, siehe Handbuch "Dateien und Volumes größer 32 GB" [3].
Logische Volumes und physikalische Platten
Aus Sicht von BS2000 sind logische Volumes voneinander unabhängige Einheiten, auf die parallel Ein-/Ausgaben eingeleitet werden können. Bei Einsatz der aktuellen, hochkapazitiven Platten befinden sich auf einem Plattenlaufwerk normalerweise mehrere logische Volumes.
Wenn Ein-/Ausgaben auf logische Volumes, die sich auf demselben Plattenlaufwerk befinden, parallel eingeleitet werden, dann tritt zwangsläufig eine Verlängerung der Hardware-Bedienzeit auf. Ob die Verlängerung der Hardware-Bedienzeit zu einer spürbaren Performance-Einbuße führt, ist abhängig von der Cache-Hit-Rate und der Auslastung des Plattenlaufwerks – möglicherweise auch durch Nutzer außerhalb von BS2000.
Bei physikalischen Platten, die gemeinsam von mehreren Programmen benutzt werden, liegt normalerweise keine zeitliche Gleichverteilung der Ein-/Ausgabe-Anforderungen vor. Bei höheren Gesamt-Auslastungen führt dies entsprechend den Gesetzen über Warteschlangenbildung zu untragbar hohen Wartezeiten vor den Platten, d.h. die Software-Bedienzeit für jede Ein-/Ausgabe ist wesentlich größer als die Hardware-Bedienzeit. Zur Minimierung dieser Wartezeiten sollte die Auslastung gemeinsam benutzter Platten 30 % nicht überschreiten.
Dieser Forderung liegt die Annahme zugrunde, dass die Wartezeit vor der Platte generell nicht höher als ein Drittel der Hardware-Bedienzeit sein sollte.
Anforderungen an die Konfigurierung des Storage-Systems
Aus Sicht von BS2000 kann die Auslegung der Plattenperipherie unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen:
hohe Kapazität (statischer Speicherplatz im Storage-System, in Gbyte)
hoher Durchsatz (in Mbyte/s)
kurze Ein-/Ausgabezeiten (in ms pro Ein-/Ausgabe)
Da BS2000 keine Kenntnis über die Zuordnung von logischen Volumes zu physikalischen Platten hat, müssen bei der Generierung des Storage-Systems gewisse Performance-Anforderungen berücksichtigt werden. Insbesondere sind das
Größe der Volumes
Anzahl der Ein-/Ausgabe-Pfade
RAID-Level
Art der Server-Last
(OLTP-Betrieb, durchsatz-orientierter Batch-Betrieb - die Hauptanwendung muss berücksichtigt werden)Ein-/Ausgabelast des jeweiligen Volumes
(Ein-/Ausgaben pro Sekunde oder allgemeine Aussage: niedrig / hoch - die Spitzenlast muss berücksichtigt werden)
Die konkrete Konfigurierung des Storage-Systems kann bzw. muss in vielen Fällen dem Service überlassen werden. Insbesondere muss vermieden werden, dass mehrere, hochbelastete logische Volumes auf dieselbe physikalische Platte gelegt werden. Bei Mischkonfigurationen mit anderen Systemen sollte auf die speziellen Eigenschaften des BS2000-Betriebs hingewiesen werden (z.B. sehr hohe und sehr gleichmäßige Last, die aber auch eine zuverlässige Performance der Peripherie voraussetzt).
Datenformat
Es wird empfohlen, das NK-Datenformat zu verwenden. Gegenüber dem K-Datenformat, bei dem auch die Schlüsselinformationen mitgeführt werden müssen, nutzt das NK-Datenformat die Plattenkapazität und den Cache-Speicher besser aus und erreicht damit kürzere Hardware-Bedienzeiten.
Einsatz von SHC-OSD
Mit SHC-OSD können Sie Folgendes ermitteln:
welche logischen Volumes sind auf einer Platte eingerichtet (nicht bei Thin Provisioning)
auf welcher oder welchen physikalischen Platte(n) liegt ein BS2000-Volume (nicht bei Thin Provisioning)
Für ETERNUS DX/AF: in welcher RAID-Gruppe befindet sich ein BS2000-Volume
Für ETERNUS DX/AF: welche weiteren Volumes befinden sich in derselben RAID-Gruppe
Die Laufwerksauslastung auf ETERNUS DX/AF ist mit BS2000-Mitteln nicht zugänglich und kann daher mit openSM2 nicht gemessen werden. Sie setzt sich aus der Summe der Ein-/Ausgabe-Lasten der jeweiligen logischen Volumes zusammen.