VM2000 ermöglicht den gleichzeitigen Ablauf mehrerer, voneinander abgeschotteter BS2000-Gastsysteme auf einem realen BS2000-Server. Die einzelnen Gastsysteme laufen auf virtuellen Maschinen (VMs) und verhalten sich funktional wie im Native-Betrieb.
Die Betriebsmittel CPU, Hauptspeicher und Geräte werden durch VM2000 den virtuellen Maschinen und damit den Gastsystemen zugeordnet.
Ein Hypervisor steuert den Ablauf der Gastsysteme auf den VMs. Insbesondere sorgt er für die Virtualisierung der globalen Betriebsmittel CPU und Hauptspeicher und bringt die ablaufbereiten CPUs der Gastsysteme auf den realen CPUs zum Ablauf (Scheduling).
Auf /390-Servern ist der VM2000-Hypervisor ein eigener Lademodul von VM2000, der beim Einleiten des VM2000-Betriebs (automatisch) geladen wird.
Auf x86-Servern übernimmt der Xen-Hypervisor diese Rolle. Einige der Hypervisor-Aufgaben werden vom Trägersystem X2000 ausgeführt.
VM2000 unterscheidet auf /390-Servern zwei Prozessorzustände:
Hypervisor-Modus (in diesem Zustand läuft der VM2000-Hypervisor ab)
VM-Modus (in diesem Zustand laufen die Gastsysteme ab)
Zu jedem Prozessorzustand gehört ein VM-Kontext (ein Satz von Registern über die Funktionszustände der CPU sowie VM-spezifische Informationen), der bei Aktivierung des Prozessorzustandes geladen wird.
Gegenüber dem Native-Betrieb entsteht VM2000-Overhead:
Hypervisor-Overhead (Programmablauf im Hypervisor-Modus)
indirekter Overhead (reduzierte Server-Leistung durch wechselnde VM-Kontexte)
Bei sorgfältiger Konfiguration liegt der VM2000-Overhead zwischen 5% und 15% der Server-Leistung. Wie hoch der VM2000-Overhead auf einem Server tatsächlich sein wird, hängt von der VM2000-Konfiguration ab. Beachten Sie die Hinweise im Abschnitt "Empfehlungen für eine optimale Konfiguration", um den VM2000-Overhead möglichst klein zu halten.