In einem XCS-Verbund umfasst das Zeitmanagement von BS2000 zwei zusätzliche Funktionen zur Zeitsynchronisation:
Abstimmung der Uhren der am XCS-Verbund beteiligten Rechner
eine XCS-weit streng monoton wachsende Zeit, die sog. XCS-Zeit.
Während die erste Funktion weitestgehend identische Zeiten auf allen Rechnern des XCS-Verbunds gewährleistet und ein Auseinanderlaufen der Systemzeiten, verursacht durch unterschiedlich schnell laufende Systemuhren, verhindert, bietet die zweite Funktion die Möglichkeit, sich global auf eine gemeinsame Zeit zu beziehen.
Die Funktionen zur Zeitsynchronisation sind Standardbestandteil eines jeden XCS-Verbunds. Realisiert werden sie durch das DSSM-Subsystem XCS-TIME, das unter der Regie des XCM gestartet und beendet wird (registrierte Funktion XTS).
Initialisiert wird die Zeitsynchronisation mit dem Start eines XCS-Verbunds oder beim Eintritt eines Rechners in einen XCS-Verbund.
Um eine zeitliche Synchronisation der am XCS-Verbund beteiligten Rechner zu erreichen, werden die rechnerlokalen Zeiten über DLM ausgetauscht. Die XTS-Funktion veranlasst den Austausch der Zeitinformation in periodischen Abständen, der Austausch der Zeitinformation ist also von sonstigem Lock-Austausch unabhängig. Damit kann eine gute Synchronität der Systemzeiten erzielt werden; die Differenzen sind dabei in der Regel kleiner als eine Sekunde.
Besitzt kein Rechner einen Funkuhranschluss, so bestimmt derjenige Rechner die Verbundzeit im XCS-Verbund, der über die am schnellsten laufende Uhr verfügt. Die Uhrzeit der Rechner mit den langsamer laufenden Uhren wird entsprechend angepasst.
Verfügt einer der Rechner über einen Funkuhranschluss, so synchronisiert sich der gesamte Verbund nach der Funkuhr-Zeit.
Verfügen alle Teilnehmer über einen Funkuhranschluss, findet keine Zeitsynchronisation mehr statt. XCS-TIME kontrolliert nur noch die Zeitdifferenzen und veranlasst ggf. einen Verbundaustritt, wenn die Zeitdifferenzen zu groß werden, z.B. wegen einer defekten Funkuhr.
Rechner ohne Funkuhr versuchen sich nach den Rechnern mit Funkuhr zu richten. Wenn aber die Zeiten der verschiedenen Funkuhren in der falschen Reihenfolge ankommen, z.B. wegen Störungen im BCAM-Netz, dann können die Synchronisationsaufträge widersprüchlich sein und zu Fehlern führen.
Die Information, ob Rechner über einen Funkuhranschluss verfügen, wird als Statusanzeige in der GTIMR-Schnittstelle geliefert und im Ausgabefeld SYNCHRONIZATION des Kommandos SHOW-SYSTEM-INFORMATION angezeigt.
Neben der synchronisierten Systemzeit wird im XCS-Verbund auf jedem der am Verbund beteiligten Rechner zusätzlich die XCS-Zeit geführt. Diese XCS-Zeit ist rechnerübergreifend monoton, wenn sie unter dem gleichen (verteilten) Lock abgefragt wird. Die XCS-Zeit kann folglich für Logging-Einträge als Zähler mit UTC-Zeitsemantik benutzt werden.
Für den Benutzer ist die XCS-Zeit über die GTIME-Schnittstelle (XCS_MODE=*YES) zugreifbar (siehe Handbuch „Makroaufrufe an den Ablaufteil“ [12]).