Wird die ausgelieferte Konfigurationsdatei SYSPAR.MSCF.<ver> unverändert verwendet, so wird auf dem lokalen Rechner lediglich das Subsystem MSCF aktiviert. Verbindungen zu Partner-Rechnern werden nicht automatisch aufgebaut, sie müssen explizit mit Kommandos START-MSCF-CONNECTION aufgebaut werden.
Durch Aufnahme dieser Kommandos in die ausgelieferte oder in eine andere Konfigurationsdatei können diese Vorgänge automatisiert werden. Auch die anderen Konfigurationsparameter können dort festgelegt werden. Die Konfigurationsdatei wird beim Start des Subsystems MSCF automatisch abgearbeitet.
Angabe
Der Name der Konfigurationsdatei kann im DSSM-Subsystemkatalog-Eintrag von MSCF als SUBSYSTEM-INFO-FILE (Kommando MODIFY-SUBSYSTEM-PARAMETERS für den dynamischen oder Anweisung MODIFY-SUBSYSTEM-ATTRIBUTES für den statischen Katalog) oder als Subsystem-Parameter beim Start von HIPLEX MSCF (Kommando START-SUBSYSTEM) angegeben werden. Bei der Auslieferung ist im statischen DSSM-Subsystemkatalog SYSPAR.MSCF.<ver> eingetragen.
Die Angabe als Subsystem-Parameter hat Vorrang vor dem Eintrag im DSSM-Subsystemkatalog.Dateiname
Die Konfigurationsdatei kann unter einem beliebigen Namen auf einer beliebigen Benutzerkennung, aber immer auf dem Home-Pubset des Rechners, angelegt werden. In diesem Fall muss der Dateiname allerdings in den oben genannten Kommandos vollständig angegeben werden.
Wird keine Benutzerkennung angegeben, so wird die angegebene Datei unter der Kennung $TSOS und der System-Standardkennung (Secondary Read) gesucht. Soll die Konfigurationsdatei bei Ausführung des Kommandos START-SUBSYSTEM mit SUBSYSTEM-PARAMETER=’FILE-NAME=*SYSTEM’ aufgerufen werden, so muss sie unter dem Dateinamen SYS.MSCF-CONFIGURATION abgelegt sein.Dateiattribute
Die Konfigurationsdatei muss eine SAM-Datei mit variabler Satzlänge sein (FILE-STRUC=SAM, REC-FORM=V). Sie sollte die Attribute USER-ACCESS=*OWNER-ONLY und ACCESS=*READ besitzen und evtl. mit einem Schreibkennwort geschützt werden.
Format der Konfigurationsdatei
Die Konfigurationsdatei enthält Einträge im Kommandoformat:
Das Kommando SET-MSCF-ENVIRONMENT muss (von Kommentarzeilen abgesehen) zwingend das erste Kommando in der Konfigurationsdatei sein. Folgende MSCF-Konfigurationsparameter können damit eingestellt werden:
ABORT-LIMIT, HOST-PRIORITY, LEAVE-LIMIT,
LOCAL-PASSWORD, NOTIFY-BY-MAIL, XCS-NAME, TRACE-FILE,
FAIL-DETECTION-LIMIT, RECOVERY-START (allgemeiner Wert), USER-TERM-LIMIT, NUMBER-OF-SERVERS und SERVER-TASK-LIMIT.
Die kursiv gedruckten Konfigurationsparameter können mit dem Kommando MODIFY-MSCF-ENVIRONMENT geändert werden.Mit dem Kommando START-MSCF-CONNECTION werden die gewünschten MSCF-Verbindungen festgelegt. Zusätzlich werden hiermit die partnerspezifischen Konfigurationsparameter NUMBER-OF-CTRL-CONN und RECOVERY-START eingestellt. Diese Parameter können mit dem Kommando MODIFY-MSCF-CONNECTION geändert werden.
Maximal 164 dieser Kommandos sind zulässig. Ein Kommando für den lokalen Rechner darf vorhanden sein, wird aber ignoriert. Mehrere Einträge für denselben Rechner sind nicht zulässig.
Eindeutige Abkürzungen für die Kommandos sind zulässig.
Die Kommandos unterliegen weitgehend den SDF-Regeln. Hiervon weichen lediglich folgende Punkte ab:
Die Fortsetzung von Kommandozeilen ist nur nach einem Komma möglich, das Fortsetzungszeichen („ - “) kann dabei an beliebiger Stelle stehen.
Fortsetzungszeilen müssen mit „/“ beginnen.
Die Fortsetzung von Kommentarzeilen ist nicht zulässig.
Die maximal zulässige Satzlänge beträgt 256 Byte (einschl. Satzlängenfeld).
Konfigurationsdatei im XCS-Verbund
Für die Teilnahme an einem XCS-Verbund muss eine Konfigurationsdatei eingerichtet werden. Sie enthält mindestens das Kommando SET-MSCF-ENVIRONMENT mit dem Namen des XCS-Verbunds, an dem der Rechner teilnehmen soll.
Die Konfigurationsdateien aller am selben XCS-Verbund teilnehmenden Rechner müssen in folgenden Einträgen übereinstimmen:
Im Kommando SET-MSCF-ENVIRONMENT müssen die Werte von XCS-NAME und FAIL-DETECTION-LIMIT übereinstimmen.
Die Konfigurationsdateien müssen START-MSCF-CONNECTION-Kommandos für CCS-Verbindungen zu allen XCS-Partnern enthalten (nicht notwendigerweise mit denselben RECOVERY-START-Operanden).
Zusätzlich wird empfohlen, auch die Werte von RECOVERY-START und USER-TERM-LIMIT im Kommando SET-MSCF-ENVIRONMENT gleich zu halten.
Falls beim Start von HIPLEX MSCF kein XCS-Name bekannt ist, weil:
im Kommando SET-MSCF-ENVIRONMENT der entsprechende Operand nicht angegeben wurde,
keine Konfigurationsdatei verwendet wird,
so wird der Rechner im CCS-Modus gestartet. Ein Neustart von MSCF im XCS-Modus in der laufenden BS2000-Session ist nur möglich, wenn der Systemparameter MCXSPXCS=V eingestellt ist (siehe "Globale Steuerungsparameter ").
Beispiel einer Konfigurationsdatei
/REMARK "Dies ist eine Konfigurationsdatei für PROCNAM1." /REMARK "Die Rechner PROCNAM1, PROCNAM2 und PROCNAM3 sollen einen" /REMARK "XCS-Verbund mit Namen HUGO bilden." /REMARK "Zusaetzlich soll die Entwicklungsanlage PROCNAM4" /REMARK "Zugang zu den Produktionsrechnern haben." /REMARK /SET-MSCF-ENVIRONMENT XCS-NAME=HUGO, - / LOCAL-PASSWORD=C'OWN-PASS',- / FAIL-DETECTION-LIMIT=308, - / USER-TERM-LIMIT=240, - / LEAVE-LIMIT=600, - / HOST-PRIORITY=8, - / RECOVERY-START=*AUTOMATIC, - / TRACE-FILE=*STD /REMARK /REMARK "Produktionsbetrieb" /REMARK /REMARK "Teilnehmer am XCS-Verbund HUGO" /START-MSCF-CONNECTION PROCESSOR-NAME=PROCNAM1,- /CONNECTION-TYPE=*CLOSELY-COUPLED(REMOTE-PASSWORD=C'CCS-PSW1',- / RECOVERY-START=*AUTOMATIC) /REMARK /START-MSCF-CONNECTION PROCESSOR-NAME=PROCNAM2,- /CONNECTION-TYPE=*CLOSELY-COUPLED(REMOTE-PASSWORD=C'CCS-PSW2',- / RECOVERY-START=*AUTOMATIC) /REMARK /START-MSCF-CONNECTION PROCESSOR-NAME=PROCNAM3,- /CONNECTION-TYPE=*CLOSELY-COUPLED(REMOTE-PASSWORD=C'CCS-PSW3',- / RECOVERY-START=*AUTOMATIC) /REMARK /REMARK "Rechner fuer Test und Entwicklung" /REMARK /START-MSCF-CONNECTION PROCESSOR-NAME=PROCNAM4,- / RECOVERY-START=*CONSISTENT-BY-OPERATOR
Diese Konfigurationsdatei kann auf den Rechnern PROCNAM1, PROCNAM2, PROCNAM3 und PROCNAM4 benutzt werden. Sind die Rechner-Kennwörter (OWN-PASS, CCS-PSW1, CCS-PSW2, CCS-PSW3) nicht identisch, so muss vor dem Einsatz auf jedem Rechner im Kommando SET-MSCF-ENVIRONMENT der Operand LOCAL-PASSWORD richtig versorgt werden.