Die zu verarbeitenden Dateien werden in der entsprechenden HSMS-Anweisung durch die Operanden FILE-NAMES und EXCEPT-FILE-NAMES ausgewählt. In der HSMS-Anweisung COPY-SAVE-FILE heißen die entsprechenden Operanden SELECT-FILES und EXCEPT-FILES. Die Auswahl kann durch weitere Operanden noch spezifisch eingeschränkt werden. Bei einigen HSMS-Anweisungen können die Dateien auf Wunsch noch einmal endgültig in einer Bildschirmmaske ausgewählt werden.
Die einfachste Art der Auswahl ist es, alle Dateien eines Benutzers oder – für den HSMS-Verwalter – alle Dateien des Systems mit einer einzigen HSMS-Anweisung zu bearbeiten:
FILE-NAMES/SELECT-FILES=*OWN/*ALL
Dies ist insbesondere bei Gesamtsicherungen sinnvoll, aber auch dann, wenn die Auswahl der Dateien nicht über den Namen erfolgen soll, sondern wenn die Auswahl aus der Menge aller Dateien nach bestimmten Kriterien erfolgen soll (siehe dazu die folgenden Abschnitte).
Bei der Angabe *OWN/*ALL werden Shared-Pubsets in vielen Fällen übergangen, wenn der eigene Rechner Slave ist. Näheres ist bei den jeweiligen HSMS-Anweisungen beschrieben.
Direkte Eingabe der Dateinamen
Bei allen HSMS-Anweisungen zur Dateibearbeitung können die Dateinamen direkt eingegeben werden. Dabei ist pro HSMS-Anweisung die Angabe von bis zu 20 Dateien möglich. Falls die Anzahl der Dateien größer ist, sollte die Eingabe über eine Datei erfolgen (siehe dazu den folgenden Abschnitt „Eingabe durch Dateien“).
Die Dateien können voll- und teilqualifiziert eingegeben werden, mit oder ohne Katalog- und Benutzerkennung.
Die Verwendung der Wildcard-Syntax ist möglich; diese ist im Handbuch „HSMS Bd. 2“ [1] im Abschnitt „Metasyntax“ beschrieben.
Bei der Auflösung von Wildcards in der Katalogkennung werden Shared-Pubsets, für die der eigene Rechner Slave ist, in vielen Fällen komplett übergangen. Näheres siehe in der Beschreibung der jeweiligen HSMS-Anweisung.
Durch die teilqualifizierte Eingabe von Katalog- oder Benutzerkennung lassen sich komplette Pubsets und Benutzerkennungen einfach bearbeiten.
Ein nicht-privilegierter Benutzer kann auch diejenigen Dateien einer fremden Benutzerkennung bearbeiten, bei denen er Miteigentümer ist (siehe Handbuch „SECOS“ [16]).
Eingabe durch Dateien oder Bibliothekselemente
Die Dateinamen können durch eine Datei an HSMS übergeben werden, die satzweise die Namen der zu verarbeitenden Dateien enthält. Diese Datei muss eine SAM-Datei mit variabler Satzlänge sein. Alternativ kann auch ein Bibliothekselement vom Typ S verwendet werden. Eine Eingabedatei kann z.B. mit dem BS2000-Kommando
/SHOW-FILE-ATTRIBUTES ...,OUTPUT=<dateiname>(FORM-NAME=*FILE-NAME)
oder mit der HSMS-Anweisung SELECT-FILE-NAMES erstellt werden. Das Erstellen einer Datei mit der HSMS-Anweisung SELECT-FILE-NAMES ist auf "Auswahl durch die HSMS-Anweisung SELECT-FILE-NAMES" beschrieben.
Die Dateinamen können in der Datei voll- und teilqualifiziert angegeben werden; sie können mit oder ohne Katalog- und Benutzerkennung angegeben werden. Es sind nur Großbuchstaben erlaubt. Die Wildcard-Syntax (siehe Handbuch „HSMS Bd. 2“ [1], Abschnitt „Metasyntax“) darf verwendet werden, wobei aber folgende Einschränkung gilt:
Die Dateinamen in der Datei dürfen nicht mit einem Bindestrich beginnen, um sie von der Bearbeitung auszunehmen.
Der Name dieser Datei oder des Bibliothekselements muss beim Operanden FILE-NAMES bzw. EXCEPT-FILE-NAMES oder SELECT-FILES bzw. EXCEPT-FILES der betreffenden HSMS-Anweisung mit *FROM-FILE(...) bzw. *FROM-LIBRARY-ELEMENT(...) angegeben werden, z.B.:
FILE-NAMES/SELECT-FILES=*FROM-FILE(LIST-FILE-NAME=<dateiname>) bzw. *FROM-LIBRARY-ELEMENT(LIBRARY=<bibliotheksname>,ELEMENT=<elementname>)
Die Datei oder die Bibliothek müssen bei einem nicht-privilegierten Benutzer in dessen Kennung liegen oder der Zugriff muss durch Miteigentümerschaft erlaubt sein.
Einschränkung durch Anweisungsoperanden
Bei vielen HSMS-Anweisungen bietet HSMS die Möglichkeit, die bei FILE-NAMES bestimmte Dateimenge noch durch Angabe weiterer Operanden gezielt einzuschränken: Dateien, die mit FILE-NAMES ausgewählt wurden, werden nur verarbeitet, wenn sie auch den durch andere Operanden festgelegten Bedingungen genügen.
Beispiel
//BACKUP-FILES FILE-NAMES=*ALL,SUPPORT=*PRIVATE-DISK(...)
Es werden nicht alle Dateien gesichert, sondern nur die Dateien, die auf einer (näher zu bestimmenden) Privatplatte liegen.
Die Standardwerte dieser einschränkenden Operanden sind allerdings stets so gewählt, dass durch sie die bei FILE-NAMES getroffene Auswahl nicht eingeschränkt wird.
Dateien auf Net-Storage auswählen oder ausschließen
Ab BS2000/OSD-BC V9.0 kann einem Pubset zusätzlicher Speicherplatz, den ein Net-Server bereitstellt, als Net-Storage zugeordnet werden. Damit können Dateien von Pubsets entweder auf lokalen Pubset-Platten oder remote auf einem Net-Storage liegen.
BS2000 OSD/BC ab V10.0 unterstützt auf Net-Storage neben dem Dateityp BS2000 auch den Dateityp Node-File.
Die Auswahl von Net-Storage-Dateien des Typs NETVOL ist auf BS2000-Systemen < V21.0A nicht möglich. Dies sollte bei der Arbeit mit Shared Pubsets berücksichtigt werden.
Beim Sichern mit BACKUP-FILES kann in den Sicherungsoptionen (SAVE-OPTIONS) eingestellt werden, dass die Daten von Net-Storage-Dateien des Typs BS2000, die auf Volumes vom Typ NETSTOR liegen, nicht mitgesichert werden sollen. Die Katalogeinträge der Dateien werden unabhängig davon gesichert. Die Angabe wird für Net-Storage-Dateien die auf Volumes vom Type NETVOL liegen ignoriert. Die Daten dieser Dateien werden unabhängig von der Sicherungsoption SAVE-NET-STOR-DATA gesichert.
Net-Storage-Dateien vom Typ Node-File werden unabhängig von der Angabe im Operanden SAVE-NET-STOR-DATA immer mit Daten gesichert.
Beispiel
//BACKUP-FILES FILE-NAMES=*ALL,..., SAVE-OPTIONS=*PAR(SAVE-NET-STOR-DATA=*NO)
Wenn die Sicherung im Operanden SUPPORT auf Dateien von gemeinschaftlichen Platten beschränkt wird, kann die Sicherung zusätzlich auf Dateien, die auf Net-Storage liegen, oder auf Dateien, die auf lokalen Pubset-Platten liegen, beschränkt werden.
Bei Net-Storage kann die Sicherung im Operanden FILE-TYPE zusätzlich auf den Dateityp BS2000 oder Node-File beschränkt werden. Voreingestellt ist die Sicherung aller Net-Storage-Dateien unabhängig vom Dateityp.
Beispiele
//BACKUP-FILES FILE-NAMES=*ALL,..., SUPPORT=*PUBLIC-DISK(STORAGE-TYPE=*PUBLIC-SPACE),...
Es werden nur Dateien von lokalen Pubset-Platten gesichert.
Wenn nur Dateien ausgewählt werden sollen, die sich im Net-Storage befinden, kann im Operanden VOLUMES eine Mischung von Volumes des Typs NETSTOR und NETVOL angegeben werden. Die Dateien von NETVOL-Volumes können auf BS2000 V21.0A und höher ausgewählt werden.
//BACKUP-FILES FILE-NAMES=*ALL,..., SUPPORT=*PUBLIC-DISK( STORAGE-TYPE=*NET-STORAGE(VOLUMES=(1#VBIG,2#VBIG)))
Es werden nur Dateien, die auf Net-Storage-Volumes 1#VBIG
und 2#VBIG
liegen, gesichert.
//BACKUP-FILES FILE-NAMES=*ALL,..., SUPPORT=*PUBLIC-DISK( STORAGE-TYPE=*NET-STORAGE(VOLUMES=(1#VBIG,2#VBIG), FILE-TYPE=*BS2000))
Es werden nur Dateien vom Typ BS2000-Datei, die auf Net-Storage-Volumes 1#VBIG
und 2#VBIG
liegen, gesichert. Net-Storage-Dateien vom Typ Node-File, die ggf. in benutzerspezifischen Verzeichnissen dieser Volumes existieren, werden nicht mitgesichert.
Diese Auswahloption ist auch verfügbar in den Anweisungen EXPORT-FILES, IMPORT-FILES und RESTORE-FILES (hier Operand ORIGINAL-SUPPORT bzw. NEW-SUPPORT).
Dateigenerationen auswählen
HSMS sichert sowohl Dateigenerationen als auch Dateigenerationsgruppen. Dateigenerationsgruppen können wie Dateien angegeben werden; es werden dann alle Generationen der Gruppe gesichert. Wenn eine bestimmte Generation bearbeitet werden soll, muss der Dateiname vollqualifiziert (mit Generationsnummer) angegeben werden.