Mit dem Programm postqueue können Sie mit normaler User-Berechtigung Operationen auf den Mail-Queues (Warteschlangen) ausführen, die in Form von Dateien in verschiedenen Unterverzeichnissen organisiert sind.
Jede Mail, die der Postfix-Server zur lokalen Zustellung oder zur Weiterleitung erhält, wird zunächst in Unterverzeichnissen von /var/spool/postfix zwischengespeichert, z.B. /var/spool/postfix/incoming oder /var/spool/postfix/active.
Mit den in den Mail-Queues abgelegten Mails wird wie folgt verfahren:
Sobald eine Mail erfolgreich zugestellt oder weitergeleitet wurde, wird sie aus den Mail-Queues entfernt.
Kann eine Mail, z.B. wegen nicht erreichbarer Mail-Server, zunächst nicht weitergeleitet oder zugestellt werden, dann wird sie wieder in eine Mail-Queue eingereiht. Ein erneuter Zustellversuch wird erst nach einer Wartezeit unternommen.
Das Programm mailq wird nur wegen der Kompatibilität zum Mail-Server Sendmail unterstützt und liefert die gleiche Funktionalität wie postqueue -p.
Da Benutzer mit normaler User-Berechtigung das sbin -Verzeichnis nicht in ihrem PATH haben, müssen sie den vollständigen Pfadnamen angeben.
[/opt/MAIL/postfix/sbin/]postqueue |
{ -p | -f | -s <site>} |
-p
Listet die Inhalte der Mail-Queues in einer Darstellung auf, wie sie vom Sendmail-Programm mailq her bekannt ist.
-f
Veranlasst den Postfix-Server, für alle Mails in den Mail-Queues einen (gegebenenfalls erneuten) Zustellversuch zu unternehmen. Dies ist z.B. nach der Behebung von Verbindungsproblemen nützlich, die die Weiterleitung von Mails temporär verhindert haben. Anstatt die Wartezeit für einen erneuten Zustellversuch verstreichen zu lassen, können Sie so die sofortige Zustellung aller wartenden Nachrichten veranlassen.
-s <site>
Veranlasst die sofortige Zustellung aller für <site> bestimmten Mails, die in den Mail-Queues enthalten sind.