Jeder FTAC-Benutzer kann auf seiner Kennung mit CREATE-FT-PROFILE eigene Berechtigungsprofile einrichten. Vom FTAC-Verwalter vorgegebene Berechtigungsprofile müssen vom Benutzer mit MODIFY-FT-PROFILE (siehe "MODIFY-FT-PROFILE - Berechtigungsprofil ändern"ff) aktiviert werden, bevor sie verwendet werden können.
Bei einem HELP auf die SDF-Kommandosyntax erscheinen Operanden, die in der folgenden Übersicht nicht dargestellt sind, da die Beschreibung in diesem Abschnitt auf die Operanden beschränkt ist, die für FTP relevant sind.
CREATE-FT-PROFILE - Darstellung der FTP-relevanten Operanden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beschreibung der Operanden
NAME=<alphanum-name 1..8>
Mit NAME geben Sie dem Berechtigungsprofil einen Namen. Dieser Name muss unter allen Berechtigungsprofilen auf Ihrer Kennung eindeutig sein. Wenn bereits ein Berechtigungsprofil dieses Namens existiert, lehnt FTAC das Kommando mit folgender Meldung ab:
FTC0100 FT-Profil existiert bereits
Mit dem Kommando SHOW-FT-PROFILE (siehe "SHOW-FT-PROFILE - Berechtigungsprofile anzeigen"ff) können Sie sich über die bereits vergebenen Namen informieren. Für diese Information reicht es, das Kommando SHOW-FT-PROFILE ohne Operanden einzugeben.
TRANSFER-ADMISSION=
Mit TRANSFER-ADMISSION definieren Sie eine Zugangsberechtigung. Wenn diese Zugangsberechtigung in einem FTP-LOGON statt der LOGON-Berechtigung angegeben wird, dann gelten die in diesem Berechtigungsprofil definierten Zugriffsrechte. Diese Zugangsberechtigung muss in Ihrem gesamten openFT-System eindeutig sein, damit es keine Kollisionen mit Zugangsberechtigungen gibt, die andere FTAC-Benutzer für andere Zugriffsrechte definiert haben.
Wenn die von Ihnen gewählte Zugangsberechtigung bereits vergeben ist, lehnt FTAC das Kommando mit der folgenden Meldung ab:
FTC0101 Zugangsberechtigung existiert bereits
TRANSFER-ADMISSION=*NOT-SPECIFIED
Mit dieser Angabe richten Sie ein Profil ohne Zugangsberechtigung ein. Ein derartiges Profil ist solange gesperrt, bis Sie eine gültige Zugangsberechtigung vergeben.
TRANSFER-ADMISSION=<alphanum-name 8..32>(...) / <c-string 8..32 with-low>(...) / <x-string 15..64>(...)
Die Zeichenkette muss im FTP-Auftrag als Zugangsberechtigung angegeben werden. Die alphanumerische Eingabe wird intern immer in Kleinbuchstaben abgelegt.
VALID=*YES
Die Zugangsberechtigung ist gültig.
VALID=*NO
Die Zugangsberechtigung ist nicht gültig. Mit dieser Angabe kann das Profil gesperrt werden.
USAGE=*PRIVATE
Ihr Profil wird aus Sicherheitsgründen gesperrt, sobald unter einer fremden Kennung versucht wird, die von Ihnen bereits verwendete TRANSFER-ADMISSION ein zweites Mal zu vergeben.
USAGE=*PUBLIC
Ihr Profil wird auch dann nicht gesperrt, wenn Ihre TRANSFER-ADMISSION durch einen anderen Nutzer „entdeckt“ wurde. „Entdeckt“ bedeutet, dass von einer zweiten Benutzerkennung versucht wurde, dieselbe TRANSFER-ADMISSION nochmals zu vergeben. Dies wird aus Sicherheitsgründen abgelehnt.
EXPIRATION-DATE=*NOT-RESTRICTED
Die Verwendung der Zugangsberechtigung ist zeitlich nicht eingeschränkt.
EXPIRATION-DATE=<date 8..10>
Die Verwendung der Zugangsberechtigung ist nur bis zu dem angegebenen Datum möglich. Die Angabe muss in der Form JJJJ-MM-TT bzw. JJ-MM-TT erfolgen.
TRANSFER-ADMISSION=*SECRET
Sie erhalten vom System die Aufforderung, die Zugangsberechtigung einzugeben, diese wird aber nicht auf dem Bildschirm sichtbar. Die Operanden VALID, USAGE und EXPIRATION-DATE können in diesem Fall ebenfalls verdeckt eingegeben werden.
PRIVILEGED=*NO
Das Berechtigungsprofil ist nicht privilegiert.
FTP-Aufträge, die mit einem privilegierten Berechtigungsprofil abgewickelt werden, unterliegen nicht den Einschränkungen, die für MAX-ADM-LEVEL im Berechtigungssatz eingestellt sind. Nur der FTAC-Verwalter darf Profile privilegieren.
IGNORE-MAX-LEVELS=
Mit IGNORE-MAX-LEVELS kann festgelegt werden, für welche der Grundfunktionen die Einschränkungen des Berechtigungssatzes außer Kraft gesetzt werden sollen. Die eigenen MAX-USER-LEVELS können so überschritten werden. Die MAX-ADM-LEVELS im Berechtigungssatz können nur mit einem vom FTAC-Verwalter privilegierten Berechtigungsprofil wirksam überschritten werden. Der FTAC-Benutzer kann sich für spezielle Aufgaben (z.B. Senden einer bestimmten Datei in ein Partnersystem, mit dem er normalerweise keinen FTP betreiben darf) ein Berechtigungsprofil anlegen, in dem das Überschreiten des Berechtigungssatzes vorgesehen ist. Dieses Profil muss vom FTAC-Verwalter explizit privilegiert werden.
Wenn Sie IGNORE-MAX-LEVELS=*YES angeben, werden die Vorgaben für alle Grundfunktionen außer Kraft gesetzt. Wenn Sie für bestimmte Grundfunktion den Berechtigungssatz ignorieren wollen, müssen Sie mit den weiter unten folgenden Operanden arbeiten.
IGNORE-MAX-LEVELS=*NO
FTP-Aufträge, die mit diesem Berechtigungsprofil abgewickelt werden, unterliegen den Einschränkungen des Berechtigungssatzes.
IGNORE-MAX-LEVELS=*YES
*YES berechtigt dazu, mit Partnersystemen zu kommunizieren, deren Sicherheitsstufe die Angaben im Berechtigungssatz überschreitet. Solange Ihr Profil nicht privilegiert ist, können Sie sich nur über die MAX-USER-LEVELS im Berechtigungssatz hinwegsetzen, nicht aber über die MAX-ADM-LEVELS. Angaben zur aktuellen Einstellung der MAX-USER-LEVELS und MAX-ADM-LEVELS erhalten Sie mit dem Kommando SHOW-FT-ADMISSION-SET (siehe Beispiel auf "SHOW-FT-ADMISSION-SET - Berechtigungssätze anzeigen").
IGNORE-MAX-LEVELS=*PARAMETERS(...)
Mit den folgenden Operanden werden die Vorgaben für die einzelnen Grundfunktionen selektiv außer Kraft gesetzt.
INBOUND-SEND=*NO
Die mit der Grundfunktion „inbound senden“ maximal erreichbare Sicherheitsstufe wird durch den Berechtigungssatz festgelegt.
INBOUND-SEND=*YES
Für die Grundfunktion „inbound senden“ können Sie sich mit diesem Berechtigungsprofil über die MAX-USER-LEVELS hinwegsetzen. Wenn Ihr Profil privilegiert ist, sind Sie auch nicht an die Beschränkungen der MAX-ADM-LEVELS gebunden. Außerdem kann zusätzlich die Teilkomponente „Anzeigen von Dateiattributen“ der Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ genutzt werden.
INBOUND-RECEIVE=*NO
Die mit der Grundfunktion „inbound empfangen“ maximal erreichbare Sicherheitsstufe wird durch Ihren Berechtigungssatz festgelegt.
INBOUND-RECEIVE=*YES
Sie können sich mit diesem Profil über Ihre Vorgabe für „inbound empfangen“ in den MAX-USER-LEVELS hinwegsetzen. Wenn Ihr Profil privilegiert ist, sind Sie auch nicht an die Beschränkungen der MAX-ADM-LEVELS gebunden. Außerdem können zusätzlich folgende Teilkomponenten der Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ genutzt werden:
Löschen von Dateien, sofern die Dateiattribute entsprechend gesetzt sind,
Ändern von Dateiattributen, wenn die Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ im Berechtigungssatz oder im Berechtigungsprofil zugelassen wurde.
INBOUND-MANAGEMENT = *NO
Die mit der Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ maximal erreichbare Sicherheitsstufe wird durch den Berechtigungssatz festgelegt.
INBOUND-MANAGEMENT=*NO
Die mit der Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ maximal erreichbare Sicherheitsstufe wird durch den Berechtigungssatz festgelegt.
INBOUND-MANAGEMENT=*YES
Für die Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ können Sie sich mit diesem Berechtigungsprofil über die MAX-USER-LEVELS hinwegsetzen. Wenn Ihr Profil privilegiert ist, sind Sie auch nicht an die Beschränkungen der MAX-ADM-LEVELS gebunden. Die zur Grundfunktion „inbound Dateimanagement“ gehörende Teilkomponente „Ändern von Dateiattributen“ funktioniert nur dann, wenn im Berechtigungssatz oder im Berechtigungsprofil die Grundfunktion „inbound empfangen“ zugelassen wurde.
USER-ADMISSION=
Mit USER-ADMISSION geben Sie als Benutzer die Kennung an, unter der das Profil abgespeichert wird. FTP-Aufträge, die mit diesem Berechtigungsprofil arbeiten, greifen im lokalen System auf die angegebene Kennung zu.
USER-ADMISSION=*OWN
Für USER-IDENTIFICATION und ACCOUNT werden die Angaben für Ihre Benutzerkennung und Ihre Abrechnungsnummer aus Ihrer LOGON-Berechtigung übernommen. Ein etwaiges BS2000-Kennwort wird erst zu dem Zeitpunkt aus Ihrer LOGON-Berechtigung übernommen, zu dem ein FTP-Auftrag auf das Berechtigungsprofil zugreift.
USER-ADMISSION=*PARAMETERS(...)
Sie können die Benutzerkennung auch in ihren einzelnen Bestandteilen angeben. Damit können Sie beispielsweise erreichen, dass FTP-Aufträge, die mit diesem Berechtigungsprofil arbeiten, unter einer anderen Abrechnungsnummer abgerechnet werden. Ein anderer Einsatzfall ist das Vorgeben eines Kennwortes im Berechtigungsprofil. FTP-Aufträge, die mit diesem Berechtigungsprofil arbeiten, funktionieren nur dann, wenn Ihr aktuelles LOGON-Kennwort mit diesem vorgegebenen Kennwort übereinstimmt.
USER-IDENTIFICATION=*OWN / <name 1..8>
Mit USER-IDENTIFICATION geben Sie Ihre Benutzerkennung im BS2000 an. Beide Angaben haben die gleiche Wirkung.
ACCOUNT=
Mit ACCOUNT geben Sie die Abrechnungsnummer an, unter der ein FTP-Auftrag abgerechnet werden soll, wenn er mit diesem Berechtigungsprofil arbeitet.
ACCOUNT=*OWN
Die Abrechnungsnummer wird aus Ihrer LOGON-Berechtigung übernommen.
ACCOUNT=<alphanum-name 1..8>
Unter der angegebenen Abrechnungsnummer soll ein FTP-Auftrag abgerechnet werden, wenn er auf dieses Berechtigungsprofil zugreift. Sie können jede zu Ihrer Benutzerkennung gehörende Abrechnungsnummer angeben.
PASSWORD=
Mit PASSWORD geben Sie ein zu Ihrer Benutzerkennung gehörendes BS2000-Kennwort an.
PASSWORD=*OWN
Wenn ein FTP-Auftrag auf dieses Berechtigungsprofil Bezug nimmt, setzt FTAC das zu diesem Zeitpunkt gültige BS2000-Kennwort Ihrer Benutzerkennung ein. Damit wird verhindert, dass bei einer etwaigen Änderung des BS2000-Kennwortes auch das Berechtigungsprofil geändert werden muss.
PASSWORD=*NONE
Für die Benutzerkennung wird kein BS2000-Kennwort benötigt.
PASSWORD=<c-string 1..8> / <x-string 1..16>
Das angegebene Kennwort wird in dem Moment mit dem aktuellen LOGON-Kennwort verglichen, in dem ein FTP-Auftrag auf das Berechtigungsprofil zugreift. Widersprechen sich die Angaben, wird der FTP-Auftrag abgelehnt.
PASSWORD=*SECRET
Sie erhalten vom System die Aufforderung, das Kennwort einzugeben. Die Eingabe erscheint dann nicht auf dem Bildschirm.
INITIATOR=*REMOTE
FTP-Aufträge werden immer als *REMOTE behandelt, daher müssen Berechtigungsprofile für FTP mindestens die Einstellung *REMOTE aufweisen. Wird dasselbe Profil auch für openFT verwendet, ist beispielsweise auch die Einstellung (*LOCAL,*REMOTE) zulässig.
TRANSFER-DIRECTION=
Mit TRANSFER-DIRECTION legen Sie fest, welche Übertragungsrichtung mit diesem Berechtigungsprofil benutzt werden darf. Die Übertragungsrichtung ist immer von dem BS2000-FTP-Server aus zu sehen, in dem Sie das Berechtigungsprofil definiert haben.
TRANSFER-DIRECTION=*NOT-RESTRICTED
Mit diesem Berechtigungsprofil dürfen sowohl Daten vom Client zum Server als auch vom Server zum Client übertragen werden.
TRANSFER-DIRECTION=*FROM-PARTNER
Mit diesem Berechtigungsprofil dürfen nur Daten von einem Client zum Server übertragen werden. Damit ist auch kein Anzeigen von Dateiattributen bzw. Dateiverzeichnissen (Teilkomponenten des „inbound Dateimanagements“) möglich, d.h. folgende Server-Kommandos sind nicht zugelassen: cdup, xcup, cwd, xcwd, list, mlsd, mlst, nlst, pwd, xpwd, retr.
TRANSFER-DIRECTION=*TO-PARTNER
Mit diesem Berechtigungsprofil dürfen nur Daten vom Server zu einem Client-System übertragen werden. Damit ist auch kein Modifizieren von Dateiattributen und kein Löschen von Dateien (Teilkomponenten des „inbound Dateimanagements“) möglich, d.h. folgende Server-Kommandos sind nicht zugelassen: appe, dele, site file, mkd, xmkd, rmd, xrmd, rnfr, stor, stou.
PARTNER=
Mit PARTNER können Sie festlegen, dass dieses Berechtigungsprofil nur für FTP-Aufträge benutzt werden kann, die mit einem bestimmten Client-System abgewickelt werden.
PARTNER=*NOT-RESTRICTED
Der Einsatzbereich dieses Berechtigungsprofils ist nicht auf FTP-Aufträge mit bestimmten Partnersystemen eingeschränkt.
PARTNER=list-poss(50): <text 1..200 with-low>
Das Berechtigungsprofil lässt nur solche FTP-Aufträge zu, die mit den angegebenen Client-Systemen abgewickelt werden. Maximal 50 Client-Systeme können angegeben werden. Die Gesamtlänge aller Partner darf 1000 Zeichen nicht überschreiten. Sie können den Namen aus der Partnerliste oder die Adresse des Partnersystems angeben, siehe auch openFT Benutzerhandbuch. Es wird empfohlen, den Namen aus der Partnerliste zu verwenden. Als Orientierung, wie eine Partneradresse in ein FTAC-Profil eingetragen werden soll, dient das jeweilige Format aus der Langform der Logging-Ausgabe.
MAX-PARTNER-LEVEL=
Mit MAX-PARTNER-LEVEL kann eine maximale Sicherheitsstufe angegeben werden. Bei FTP-Aufträgen wird dem Client-System eine von der System-Administration vorgegebene Sicherheitsstufe bzw. standardmäßig die Sicherheitsstufe 100 zugeordnet.
MAX-PARTNER-LEVEL=*NOT-RESTRICTED
Werden FTP-Aufträge mit diesem Berechtigungsprofil abgewickelt, so wird die maximal erreichbare Sicherheitsstufe durch den Berechtigungssatz festgelegt.
MAX-PARTNER-LEVEL=<integer 0..100>
Wenn Sie MAX-PARTNER-LEVEL kleiner als die von der System-Administration vorgegebene Sicherheitsstufe bzw. kleiner als den Standard-Wert 100 setzen, sperren Sie dadurch das Berechtigungsprofil (vorübergehend) für FTP-Aufträge.
FILE-NAME=
Mit FILE-NAME legen Sie fest, auf welche Dateien unter Ihrer Kennung FTP-Aufträge zugreifen dürfen, die mit diesem Berechtigungsprofil arbeiten.
FILE-NAME=*NOT-RESTRICTED
Das Berechtigungsprofil erlaubt uneingeschränkten Zugriff auf alle Dateien der Benutzerkennung.
FILE-NAME=*EXPANSION (PREFIX=<full-filename 1..53> / <partial-filename 2..53> / <c-string 1..511 with-low>)
Durch diese Angabe kann der Zugriff auf eine Menge von Dateien beschränkt werden, die alle mit demselben Präfix beginnen. Wenn in einem FTP-Auftrag, der mit diesem Berechtigungsprofil arbeitet, ein Dateiname angegeben wird, stellt FTAC vor diesen Dateinamen abhängig vom aktuell eingestellten Arbeitsverzeichnis das mit EXPANSION definierte Präfix. Der FTP-Auftrag darf dann auf die Datei PräfixDateiname zugreifen.
Ein Wechsel zwischen POSIX- und DVS-Dateisystem ist nicht möglich. Wenn das Präfix ein „/“ enthält oder mit „.“ beginnt, kann nur auf das POSIX-Dateisystem zugegriffen werden. In den übrigen Fällen ist der Zugriff nur auf das DVS-Dateisystem möglich.
Beispiel
PREFIX=DAGOBERT.; ein FTP-Auftrag, in dem als Dateiname BOERSE angegeben wurde, greift dann auf die Datei DAGOBERT.BOERSE zu.
Bitte beachten Sie, dass der Teil eines DVS-Dateinamens, der im FTP-Kommando angegeben wird, dennoch vom Typ <full-filename> sein muss.
FILE-PASSWORD=
Mit FILE-PASSWORD können Sie ein Kennwort für Dateien in das Berechtigungsprofil eintragen. Die FTAC-Funktionalität erlaubt dann nur Zugriffe auf Dateien, die mit diesem Kennwort geschützt sind, sowie auf nicht geschützte Dateien. Wenn in einem Berechtigungsprofil ein FILE-PASSWORD steht, darf das Kennwort nicht mehr in einem FTP-Auftrag angegeben werden, der mit diesem Berechtigungsprofil arbeitet. Sie können somit Anwendern in fernen Systemen einen Zugriff auf bestimmte Dateien erlauben, ohne deren Dateikennworte verraten zu müssen.
FILE-PASSWORD=*NOT-RESTRICTED
Das Berechtigungsprofil erlaubt Zugriffe auf alle Dateien; ist für eine Datei ein Kennwort vergeben, muss dieses im FTP-Auftrag angegeben werden.
FILE-PASSWORD=*NONE
Das Berechtigungsprofil erlaubt nur Zugriffe auf Dateien ohne Dateikennwort.
FILE-PASSWORD=<c-string 1..4> / <x-string 1..8> / <integer -2147483648..2147483647>
Das Berechtigungsprofil erlaubt nur Zugriffe auf Dateien, die mit dem angegebenen Dateikennwort geschützt sind, sowie auf nicht geschützte Dateien. Im FTP-Auftrag darf das Kennwort, das bereits im Profil angegeben ist, nicht wiederholt werden.
FILE-PASSWORD=*SECRET
Sie erhalten vom System die Aufforderung, das Kennwort einzugeben. Die Eingabe erscheint dann nicht auf dem Bildschirm.
WRITE-MODE=
Mit WRITE-MODE legen Sie die für diesen FTP-Auftrag zulässige Schreibregel fest. WRITE-MODE wirkt nur, wenn die Empfangsdatei im selben System liegt, in dem auch dieses Berechtigungsprofil definiert ist. In FTP-Kommandos wird die Schreibregel nicht explizit angegeben, sondern ist impliziter Bestandteil des FTP-Kommandos:
appe | *EXTEND-FILE |
stor, rnfr, site file, dele, rmd, xrmd | *REPLACE-FILE |
stou | *NEW-FILE |
WRITE-MODE=*NOT-RESTRICTED
In einem FTP-Auftrag, der auf dieses Berechtigungsprofil zugreift, sind alle FTP-Schreibkommandos zugelassen.
WRITE-MODE=*NEW-FILE
Die FTP-Kommandos dele, rmd und xrmd sind nicht zulässig.
WRITE-MODE=*REPLACE-FILE
Das FTP-Kommandos stou ist nicht zulässig.
WRITE-MODE=*EXTEND-FILE
Die FTP-Kommandos stor, stou, dele, rmd und xrmd sind nicht zulässig.
FT-FUNCTION=
Dieser Operand ermöglicht die Beschränkung der Gültigkeit des Profils auf bestimmte FTP-Funktionen (= Dateiübertragungs- und Dateimanagement-Funktionen).
FT-FUNCTION=*NOT-RESTRICTED
Die FTP-Funktionen stehen im vollen Umfang zur Verfügung.
FT-FUNCTION=(*TRANSFER-FILE, *MODIFY-FILE-ATTRIBUTES, *READ-DIRECTORY, *FILE-PROCESSING)
Folgende Funktionen stehen zur Verfügung:
*TRANSFER-FILE
Das Berechtigungsprofil darf für die Funktionen „Dateien übertragen“, „Dateiattribute ansehen“ und „Dateien löschen“ benutzt werden.
Folgende Server-Kommandos sind nicht zugelassen:
list, nlist, pwd, xpwd, cwd, xcwd, cdup, xcup, rnfr, size, mdtm
*MODIFY-FILE-ATTRIBUTES
Das Berechtigungsprofil darf für die Funktionen „Dateiattribute ansehen“ und „Dateiattribute modifizieren“ benutzt werden.
Folgende Server-Kommandos sind nicht zugelassen:
retr, stor, appe, stou, dele, list, mlsd, mlst, nlist, pwd, xpwd, cwd, xcwd, cdup, xcup, size, mdtm
*READ-DIRECTORY
Das Berechtigungsprofil darf für die Funktionen „Dateiverzeichnisse ansehen“ und „Dateiattribute ansehen“ benutzt werden.
Folgende Server-Kommandos sind nicht zugelassen:
retr, stor, appe, stou, dele
*FILE-PROCESSING
Das Berechtigungsprofil darf für die Funktionen „Vorverarbeitung“ und „Nachverarbeitung“ benutzt werden. Zusätzlich muss auch die Funktion „Dateien übertragen“ erlaubt sein. Die Angabe von *FILE-PROCESSING spielt nur bei FTAC-Profilen ohne Dateinamens-Präfix eine Rolle. Ansonsten entscheidet das erste Zeichen des Dateinamen-Präfix darüber, ob mit diesem FTAC-Profil nur normale Dateiübertragungen (kein Pipe-Zeichen |) oder nur Vor- bzw. Nachverarbeitungen (Pipe-Zeichen |) möglich sind.
Beispiel
Dagobert Duck möchte ein Berechtigungsprofil zu folgendem Zweck anlegen: Dussel Duck, Sachbearbeiter in der Duck'schen Goldmine, die ihr eigenes BS2000-System besitzt, soll seinen Monatsbericht regelmäßig per FTP an seinen Chef Dagobert an den Rechner DAGODUCK schicken können. Die Datei soll dort immer mit dem Präfix MONATSBERICHTE. versehen werden. Da im Berechtigungssatz von Dagobert keine „inbound“-Aufträge erlaubt sind, muss Dagobert das Profil privilegieren (das darf er, weil er FTAC-Verwalter ist).
Das zum Anlegen eines solchen Berechtigungsprofils nötige Kommando lautet:
/CREATE-FT-PROFILE NAME=GOLDMOBE, - / TRANSFER-ADMISSION='MonatsberichtfuerdenChef', - / PRIVILEGED=*NO, - / IGNORE-MAX-LEVELS=*YES, - / TRANSFER-DIRECTION=*FROM-PARTNER, - / FILE-NAME=*EXPANSION(PREFIX=MONATSBERICHTE.), - / WRITE-MODE=*REPLACE-FILE
Die Kurzform dieses Kommandos lautet:
/CRE-FT-PROF GOLDMOBE,TRANS-AD='MonatsberichtfuerdenChef', - /PRIV=*YES,IGN-MAX-LEV=*YES,TRANS-DIR=*FROM, - /FILE-NAME=*EXP(PREF=MONATSBERICHTE.),WRITE=*REPL
Dussel Duck, der am BS2000-System der Goldmine den Monatsbericht in der Datei LUEGENFUERDENALTEN stehen hat, kann diesen dann mit den folgenden FTP-Kommandos des BS2000-FTP-Clients an die Zentrale DAGODUCK senden:
ftp> open DAGODUCK Connected to DAGODUCK, port 21. 220 DAGODUCK FTP server ... ready. Name (DAGODUCK:DUSSDUCK): *$FTAC 331 Send your FTAC transfer admission as password Password (DAGODUCK:$FTAC): *MonatsberichtfuerdenChef 230 $FTAC login ok, access restrictions apply. ftp> put LUEGENFUERDENALTEN GOLDMINE 200 PORT command successful. 150 Opening data connection for GOLDMINE (139.25.24.2,4102). 22595 bytes sent in 0.06 seconds (3.6e+02 Kbytes/s) 226 Transfer complete.(SAM-IO) ftp> bye 221 Goodbye.
Kommando-Returncodes
(SC2) | SC1 | Maincode | Bedeutung / garantierte Meldungen |
0 | 0 | FTC0051 | Eine Userid mit demselben Namen existiert bereits im System. |
0 | 0 | FTC0056 | Die Zugangsberechtigung ist gesperrt. |
0 | 64 | FTC0100 | Es gibt bereits ein FT-Profil mit dem angegebenen Namen. |
0 | 64 | FTC0101 | Es gibt bereits ein FT-Profil mit der angegebenen Transfer-Admission. |
0 | 64 | FTC0150 | Das Kennwort zur Berechtigung fehlt. |
0 | 64 | FTC0153 | Die angegebene Eigentümeridentifikation ist nicht die eigene Benutzerkennung. |
0 | 64 | FTC0157 | Keine Berechtigung zum Einrichten des Profils. |
0 | 64 | FTC0172 | Die angegebene User-Admission existiert nicht im System. |
0 | 64 | FTC0173 | Die angegebene Processing-Admission existiert nicht im System. |
0 | 64 | FTC0178 | Der angegebene Partnername kommt mehrmals vor. |
0 | 64 | FTC0182 | Verstoß gegen die maximale Länge für Partnernamen. |
0 | 64 | FTC0200 | Die Summe der Längen der beiden Folgeverarbeitungskommandos ist zu groß. |
0 | 64 | FTC0255 | Ein Systemfehler ist aufgetreten. |
SC1/2 = Subcode 1/2 in Dezimal-Darstellung
Zusätzliche Informationen finden Sie im Handbuch openFT (BS2000) – Kommandoschnittstelle“.