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Zugriffsmethoden

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Unter einer Zugriffsmethode versteht man üblicherweise eine Menge von Schnittstellen, die den Zugriff auf Daten aus Dateien ermöglichen und dabei eine bestimmte logische Sicht auf diese Daten bieten. Zumeist wird sich diese logische Sicht mehr oder weniger von der physikalischen Ablage in der Datei (dem Datenbehälter) unterscheiden. Hier interessieren jetzt Zugriffsmethoden, die eine satzorientierte Verarbeitung der Daten einer Datei ermöglichen, damit ist die logische Sicht eingeschränkt. Die hier betrachteten Zugriffsmethoden leisten also:

  • Definition eines Datensatzes und die Abbildung dieser logischen Sicht der Daten auf eine physikalische Ablageform (Dateiart).

  • Definition der Ordnung der Datensätze aus Sicht des Anwenders oder des Programmes, wobei diese Ordnung nicht notwendig etwas mit der physikalischen Ordnung der Daten in der Datei zu tun haben muss.

  • Schnittstellen um Datensätze als Ganzes zu lesen und zu schreiben.

Eine besondere Art von Zugriffsmethoden sind elementare Zugriffsmethoden. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass das Dateisystem (in dem sie wirken) Kenntnis von diesen Zugriffsmethoden hat und z.B. über Dateiarten bereits eine Zuordnung zwischen Datei und Zugriffsmethode möglich ist. Solche gibt es bekanntermaßen im DMS, wenn auch nicht umkehrbar eindeutig. Andere Dateisysteme (z.B. UFS) kennen nur eine einzige elementare Zugriffsmethode, die dann zumeist die rohe physikalische Sicht auf die Daten anbietet und haben konsequenterweise auch keine inhaltsorientierten Dateiarten.

Darüber hinaus kann es aber noch beliebige weitere Zugriffsmethoden geben, die dann meist unter Benutzung einer der elementaren Zugriffsmethoden implementiert sind und weitere logische Sichten auf die Daten bieten. Diesen Zugriffsmethoden ist ein Problem gemeinsam. Da das Dateisystem keine Kenntnis von ihnen hat, können Sie einer Datei auch nicht ansehen, ob und mit welcher dieser Zugriffsmethoden sie erfolgreich bearbeitet werden kann. Interpretationsfehler werden Sie also erst während der Verarbeitung erkennen, wenn überhaupt.

Im UFS gibt es keine elementare Zugriffsmethode, die eine satzorientierte Verarbeitung anbietet. Man kann sich aber z.B. folgende Zugriffsmethoden vorstellen:

  • TEXT - Zugriffsmethode, die Textdateien als satzstrukturierte Dateien mit Sätzen variabler und unbegrenzter Länge ansieht. Der physikalische Satztrenner wäre dabei das Newline-Zeichen, das in der logischen Sicht ausgeblendet werden würde.

  • CISAM - ISAM-ähnliche Zugriffsmethode für Unix-Dateisysteme

Im DMS gibt es mehrere elementare Zugriffsmethoden, von denen folgende direkt in JRIO unterstützt werden:

  • SAM - sequentielle Zugriffsmethode

  • ISAM - index-sequentielle Zugriffsmethode

  • UPAM - blockorientierte Zugriffsmethode

Auch im DMS kennt man Zugriffsmethoden, die auf einer der elementaren Zugriffsmethoden aufsetzen und eine andere logische Sicht liefern. Prominentes Beispiel dafür ist eine auf ISAM aufsetzende Zugriffsmethode, die von etlichen Tools (Editoren, Compiler, ...) benutzt wird, um ISAM-Dateien für normale Texte nutzbar zu machen. Dafür werden ISAM Dateien mit Standard-Schlüsseln benutzt, wobei in der logischen Sicht diese Schlüssel (die ja bei ISAM Bestandteil des Datensatzes sind) ausgeblendet werden und beim Schreiben von Sätzen von der Zugriffsmethode generiert werden.

In den JRIO-Schnittstellen werden Sie den Zugriffsmethoden immer dann begegnen, wenn Sie entscheiden müssen, wie der Zugriff zu einer Datei erfolgen soll.

Derzeit wird in JRIO nur das Dateisystem DMS und darin nur die Zugriffsmethoden SAM, ISAM und UPAM unterstützt. Die Architektur von JRIO erlaubt aber zukünftig die Erweiterung um weitere Dateisysteme und Zugriffsmethoden, ohne dass die Benutzer-Schnittstellen dafür geändert werden müssten.