Jobvariablen (JV's) sind Speicherbereiche zum Austausch von Informationen zwischen Aufträgen untereinander sowie zwischen Betriebssystem und Aufträgen. Sie haben einen Namen und einen Inhalt (Wert). Dieser Inhalt kann zur Steuerung von Aufträgen und Programmen genutzt werden. So kann z.B. veranlasst werden, dass ein Auftrag B erst dann gestartet wird, wenn Auftrag A die vorher vereinbarte Jobvariable V1 auf den Wert „B STARTEN“ gesetzt hat. Die zur Behandlung von Jobvariablen notwendigen Funktionen werden auf Kommando- und Makroebene sowie als COBOL-Anweisungen zur Verfügung gestellt.
Der Benutzer kann Jobvariablen
erzeugen
verändern
abfragen
löschen
oder das Betriebssystem anweisen, bei Änderungen des Zustands eines Auftrags oder Programms eine überwachende Jobvariable entsprechend zu setzen. Der Benutzer kann, statt durch Angabe der TSN, mit einer Jobvariablen den überwachten Auftrag in Kommandos ansprechen. Jobvariablen geben dem Benutzer somit ein Werkzeug zur flexiblen Auftragssteuerung in die Hand. Er kann mit einfachen Mitteln Abhängigkeiten zwischen Aufträgen definieren. Die bedingungsabhängige Auftragssteuerung ermöglicht ihm, die Durchführung bestimmter Aktionen (z.B. Starten von Aufträgen) von der Wertänderung gewisser, vorher bestimmter Jobvariablen abhängig zu machen. Dies geschieht durch Kommandos an das Betriebssystem, die nur - oder erst - dann ausgeführt werden, wenn das vom Benutzer definierte Ereignis eintritt (Jobvariable nimmt bestimmten Wert an). Wie Benutzer- oder Auftragsschalter können diese Ereignisse für bedingte Sprünge innerhalb von Kommandofolgen und für synchrones Warten verwendet werden. Jobvariablen besitzen im Gegensatz zu Schaltern (Zustand ON oder OFF) eine Vielzahl von Wertausprägungen, deren Abfrage außerdem in bedingten Ausdrücken kombiniert werden kann.
Zusätzlich ist ein asynchrones Warten möglich (eine Kommandofolge wird erst bei Eintritt des Ereignisses ausgeführt und unterbricht dann erst die Verarbeitung).
Die im Folgenden beschriebenen Funktionen stehen sowohl in einem Einzelsystem als auch in einem BS2000-Rechnerverbund zur Verfügung.