Über die Unterprogramm-Schnittstelle stehen dem Benutzer komfortable Möglichkeiten zur Bearbeitung von Programmbibliotheken und deren Elemente zur Verfügung. Die nachstehenden LMS-Funktionen werden direkt aus einem Benutzerprogramm (COBOL, C, Assembler) aufgerufen. Die Kontrolle verbleibt im Benutzerprogramm.
Eröffnen bzw. Beenden des Unterprogramm-Zugriffs
Mit der Funktion INIT wird ein Unterprogramm-Zugriff eröffnet und mit END wieder beendet. Bei jedem Aufruf von INIT wird eine Unterprogramm-Zugriffsidentifikation angelegt. So können parallel ablaufende Unterprogramm-Zugriffe identifiziert werden.
Funktionen für die Unterprogramm-Schnittstelle
Folgende Funktionen können über die Unterprogramm-Schnittstelle aufgerufen werden:
Mit ADD können Dateien als Elemente in eine Bibliothek aufgenommen werden.
Mit CLOSLIB kann eine Bibliothek geschlossen werden.
Mit COPY können Elemente kopiert werden.
Mit COPYLIB können Bibliotheken logisch kopiert werden.
Mit COPYSTR können Delta-Elemente strukturerhaltend kopiert werden.
Mit DEL können Elemente gelöscht werden.
Mit GSYSELEM wird der Inhalt einer S-Variablen gelesen, als Angabe eines Elementes (Bibliothek, Elementname, Version und Typ) interpretiert und in eine für die Unterprogramm-Schnittstelle nutzbare Form umgesetzt.
Mit LOCK können Elemente gegen Veränderung gesperrt werden.
Mit LST können Elemente nach SYSLST ausgegeben werden.
Mit MODEA können Elementattribute eingestellt werden.
Mit MODEP kann der Elementschutz eingestellt werden.
Mit MODLA können Bibliotheksattribute eingestellt werden.
Mit MODTA können die Typattribute eingestellt werden.
Mit PROVIDE kann ein Element „ausgeliehen“ werden.
Mit REN können Voll-Elemente umbenannt werden.
Mit REORGLIB kann der für eine Bibliothek erforderliche Plattenspeicherplatzbedarf vermindert werden.
Mit RETURN kann ein „ausgeliehenes“ Element zurückgegeben werden.
Mit SEL können Elemente in eine Datei ausgegeben werden.
Mit SHOWLA können Bibliotheksattribute ausgegeben werden.
Mit SHOWTA können die Typattribute angezeigt werden.
Mit UNLOCK können Elemente von einer Sperre wieder befreit werden.
Funktionen für das Lesen oder Schreiben von Elementen
Soll ein Element gelesen oder geschrieben werden, muss es mit einer der drei OPEN-Funktionen eröffnet werden.
Mit OPENGET können Elemente zum Lesen eröffnet werden.
Mit OPENPUT können Elemente zum Schreiben eröffnet werden.
Mit OPENUPD können Elemente zum Lesen und Schreiben eröffnet werden.
Ein gleichzeitiger Aufruf von OPENGET, OPENPUT und OPENUPD auf dasselbe Element ist nicht möglich.
Bei allen OPEN-Funktionen wird eine Zugriffspfad-Identifikation festgelegt. So können mehrere Elemente zur gleichen Zeit eröffnet werden. Diese Zugriffspfad-Identifikation muss bei nachfolgenden GET- oder PUT-Aufrufen immer angegeben werden.
Mit GET kann ein Satz gelesen werden.
Mit PUT kann ein Satz geschrieben werden.
Mit CLOSE muss das Element nach der Bearbeitung explizit geschlossen werden.
Funktionen für das Suchen nach Elementen
Um Informationen über Elementeinträge zu erhalten, gibt es drei TOC-Funktionen.
Mit TOCPRIM kann ein Element im primären Inhaltsverzeichnis gesucht werden.
Mit TOCSEC kann ein Element im sekundären Inhaltsverzeichnis gesucht werden.
Mit TOC kann nach weiteren Elementen gesucht werden.
TOCPRIM und TOCSEC dienen dazu, die Suchkriterien für ein Element festzulegen und die Elementeinträge über das erste Element, das diesen Kriterien entspricht, auszugeben. Gleichzeitig muss bei beiden Funktionen eine TOC-Identifikation festgelegt werden. Soll mit den angegebenen Suchkriterien nach weiteren Elementeinträgen gesucht werden, muss die TOC-Funktion aufgerufen werden. Sie dient zur Fortsetzung von TOCPRIM und TOCSEC. Um zu kennzeichnen, welche Funktion fortgesetzt werden soll, muss beim Aufruf von TOC die TOC-Identifikation angegeben werden.
Funktionen für den Elementschutz
Der Elementschutz kann mit folgenden Funktionen eingestellt werden:
Mit MODEP wird der Elementschutz für ein bestimmtes Element eingestellt.
Mit MODTA wird der initiale Elementschutz für alle neuen Elemente eines bestimmten Elementtyps eingestellt.
Mit MODLA wird der initiale Elementschutz für alle neuen Elemente einer Bibliothek eingestellt.
Mit den folgenden Funktionen kann der Elementschutz angezeigt werden:
Mit den TOC-Funktionen wird der Elementschutz für ein bestimmtes Element ausgegeben.
Mit SHOWTA werden die Typattribute eines bestimmten Elementtyps ausgegeben.
Mit SHOWLA werden die Bibliotheksattribute einer Bibliothek ausgegeben.
Funktionen für den Versionsautomatismus
Für den Versionsautomatismus gibt es folgende zwei Funktionen:
MODTA zum Einstellen der Konvention.
SHOWTA zum Anzeigen der gültigen Konvention.
Als Konvention steht STD-SEQUENCE, MULTI-SEQUENCE oder STD-TREE zur Verfügung.
Funktionen für die Unterstützung erweiterter Zeichensätze in LMS
Für die Unterstützung erweiterter Zeichensätze in LMS gibt es die folgenden Funktionen (siehe auch [2]):
MODEA zum Einstellen und Verändern eines Zeichensatznamens.
Die TOC-Funktionen zum Anzeigen des einem Element zugeordneten Zeichensatznamens.
Funktionen zur Verwaltung der zulässigen Speicherungsform
Versionen von Daten können in Voll- oder in Delta-Technik gespeichert werden. Zur Verwaltung der für eine Bibliothek (einen Typ) zulässigen Speicherungsform dienen die Funktionen:
MODLA zum Einstellen der zulässigen Speicherungsform für Elemente einer Bibliothek.
MODTA zum Einstellen der zulässigen Speicherungsform für Elemente eines Typs.
SHOWLA zum Erfragen der zulässigen Speicherungsform für Elemente einer Bibliothek.
SHOWTA zum Erfragen der zulässigen Speicherungsform für Elemente eines Typs.
Die Speicherungsform eines Elements wird beim Erzeugen eines Elements gewählt.
Funktionen zur Unterstützung eines Ausleihverfahrens
MODLA zum Einstellen des Write Control für die Bibliothek und zum Festlegen des initialen Ausleihrechts für alle neuen Elemente der Bibliothek.
MODTA zum Einstellen des Write Control für einen Typ und zum Festlegen des initialen Ausleihrechts für alle neuen Elemente des Typs.
MODEP zum Einstellen des Ausleihrechts für ein Element.
MODEA zum Einstellen des Elementzustandes (FREE oder INHOLD).
PROVIDE zum Reservieren eines Elementes einer Quellbibliothek und anschließendem Kopieren in eine Ausgabebibliothek.
RETURN zur Rückgabe eines Elementes einer Quellbibliothek in eine Ausgabebibliothek, sofern die zur Zielversion angegebene Basis in der Ausgabebibliothek vom Benutzer reserviert ist. Löschen des Elementes in der Quellbibliothek und Rückgabe der Reservierungen in der Ausgabebibliothek.
SHOWLA zum Erfragen des Write Control und des initialen Ausleihrechts einer Bibliothek.
SHOWTA zum Erfragen des Write Control und des initialen Ausleihrechts eines Typs.
Die TOC-Funktionen zum Erfragen des Elementzustandes (FREE oder INHOLD) und des Ausleihrechts.
Funktionen zur Unterstützung der make-Funktionalität
MODEA zum aktualisieren des Änderungsdatums.