In diesem Fachwortverzeichnis werden in alphabetischer Reihenfolge einige Begriffe erläutert, die in den MAREN-Handbüchern häufig genannt werden. Querverweise innerhalb des Fachwortverzeichnisses sind durch Kursivdruck gekennzeichnet.
Administrator ohne Domänen
Ein MAREN-Administrator, der im MAREN-Verbund ohne Domänen arbeitet (siehe auch MAREN-Administrator).
All-Domain-Administrator (ADA)
siehe MAREN-Administrator.
Archivnummer
Jedes Band besitzt eine 6-stellige Archivnummer, unter der sie in MAREN bekannt ist. Diese Archivnummer muss mit der Volume Serial Number (VSN) des Bandes, die bei der Initialisierung in BS2000 vergeben wird, übereinstimmen. Die VSN ist die Bezeichnung, unter der das Band in BS2000 bekannt ist. In den MAREN-Handbüchern werden die Begriffe „Archivnummer“ und „VSN“ synonym benutzt.
Archivspiegel (Archiv-Datenbank)
Datenbank eines Archivsystems mit logischen und physikalischen Informationen über Bänder, Bandgeräte und Roboter. Im Archivspiegel ist die Zuordnung zwischen Archivnummer des Bandes und seiner Lagerposition festgelegt.
Archivsystem
Eines der von MAREN unterstützten Band-Archivsysteme, wenn keine weitere Unterscheidung der Archivsysteme notwendig ist. In den MAREN-Handbüchern wird die Kurzform Archivsystem für Band-Archivsysteme verwendet.
Archivsystem (real)
Die realen Archivsysteme der Firma Quantum Corp. bestehen aus den Komponenten Archivrechner, Roboter und Speichersysteme für Bänder. Sie werden an ein BS2000-System angeschlossen und erhalten ihre Aufträge zur Bandverarbeitung von BS2000 über ROBAR.
Archivsystem (virtuell)
Das virtuelle Archivsystem ETERNUS CS stellt ein Archiv mit virtuellen Bändern zur Verfügung. Die virtuellen Bänder werden auf einem RAID-Plattensystem angelegt und werden bei Bedarf asynchron auf reale Bänder ausgelagert bzw. wieder zurückgeholt. Die realen Bänder und Bandgeräte sind für BS2000 nicht sichtbar. MAREN verwaltet nur die virtuellen Bänder.
Band
In den MAREN-Handbüchern wird Band als Oberbegriff für alle realen, virtuellen oder emulierten Magnetbänder verwendet, wenn keine weitere Unterscheidung nötig ist. Verbreitete Synonyme sind: Volume, Datenträger, MBK. Die Bänder müssen eine eindeutige Kennzeichnung (Archivnummer, synonym: VSN) besitzen.
Entsprechend wird der Begriff Bandgerät für alle Geräte, die ein Band aufnehmen, verwendet.
Bandstatus
Verfügbarkeit eines Bandes, das als Attribut im MAREN-Katalog abgelegt ist. Ein Band kann frei verfügbar (FREE) oder für einen Benutzer reserviert sein (RESERVED). Fremde Bänder werden mit dem Zustand FOREIGN bzw. PRIVATE verwaltet.
Bedienmodus
Im Zusammenhang mit Lagerorten und Archivsystemen erkennt MAREN am Bedienmodus des Lagerortes, an welches Archivsystem es seine Aufträge senden soll. Bedienmodi sind „EXTERNAL“, „ROBAR-1“ und „ROBAR-2“.
Domäne
Eine Domäne ist eine Gruppe von Systemen innerhalb eines MAREN-Verbundes. Zu einer Domäne gehören neben den Systemen auch die Bänder, die auf diesen Systemen verarbeitet werden. Die Informationen über die Domänen werden im MAREN-Katalog hinterlegt.
Domain-Administrator (DA)
siehe MAREN-Administrator.
Eigene Domäne
Die eigene Domäne ist die Domäne des Systems, an dem der ADA oder DA aktuell arbeiten.
Eigenes Band
Dieses Band ist Eigentum des lokalen Data Centers und wird für einen befristeten Zeitraum Benutzern zur Verfügung gestellt, d.h. im MAREN-Katalog für seine Benutzerkennung reserviert.
Freibandpool (Free-Pool)
Dies ist die Menge der freien Bänder, die für Neureservierungen zur Verfügung stehen.
Freies Band
Dies ist ein Band im lokalen Data Center, das von einem Benutzer bei Bedarf reserviert werden kann.
Freigabedatum (eines Bandes)
Bis zu diesem Datum steht ein reserviertes Band für den eingetragenen Benutzer (genauer: für die eingetragene Benutzerkennung) zur Verfügung. Danach wird es in den Pool der freien Bänder überführt.
Freigabedatum (einer Datei)
Dies ist das Freigabedatum einer Datei auf dem Band. Es entspricht bei der Erstellung einer Banddatei dem Feld 10 (Verfallsdatum) im HDR1-Kennsatz auf dem Band. Festgelegt wird dieses Datum bei der Dateierstellung über den Parameter RETENTION-PERIOD im Kommando ADD-FILE-LINK. MAREN sorgt dafür, dass das Freigabedatum des Bandes immer mindestens so hoch ist wie das Freigabedatum der Datei.
Fremdes Band
Dieses Band ist nicht Eigentum des lokalen Data Centers. Er wird von einem Benutzer über den Administrator in den MAREN-Katalog aufgenommen, um im lokalen Data Center vorübergehend verarbeitet werden zu können.
Katalogeintragsfeld
Ein Katalogeintrag im MAREN-Katalog ist in Katalogeintragsfelder untergliedert, die die verschiedenen Attribute der Bänder enthalten (z.B. das Katalogeintragsfeld FREE-DATE enthält das Freigabedatum).
Lagerort
Archiv mit Bändern und Bandgeräten im lokalen Data Center. Ein Lagerort ist gekennzeichnet durch seinen Namen, seinen Typ und seinen Bedienmodus.
Lokal verfügbar
Ein Band ist „lokal verfügbar“, wenn im Volume-Katalog das Katalogeintragsfeld TEMPORY-LOCATION auf einen Lagerort im Bereich des lokalen Data Centers zeigt. Solche Lagerorte sind im MAREN-Parametersatz mit dem Lagerort-Kennzeichen „L“ definiert.
MAREN-Administrator
Er überwacht und verwaltet den MAREN-Betrieb. Er legitimiert sich durch die Eingabe des MAREN-Kennwortes. Die Benutzerkennung des MAREN-Administrators (SYSMAREN) muss bei Einsatz des Softwareprodukts SECOS mit dem Privileg TAPE-ADMINISTRATION versehen sein.
Beim Einsatz von Domänen sind zwei Administratorrollen zu unterscheiden:
Der Domain-Administrator (DA)
Der DA hat die Berechtigung, innerhalb seiner Domäne Anweisungen des Administratorprogramms MARENADM auszuführen. In anderen Domänen darf er nicht arbeiten.Der All-Domain-Administrator (ADA)
Der ADA verwaltet mit speziellen Anweisungen des Administratorprogramms MARENADM die Domänen. Außerdem hat er die Berechtigung, in allen Domänen die DA-Aufgaben auszuführen. Dazu kann er die Rolle des DA ausdrücklich übernehmen. Dann gelten für ihn die domänen- bzw. system-spezifischen Parameter. Der ADA muss auf mindestens einem System im MAREN-Verbund die Berechtigung haben, Anweisungen auszuführen.
MAREN-Anwender
Oberbegriff für den nichtprivilegierten MAREN-Anwender (MAREN-Benutzer) und den privilegierten MAREN-Anwender (MAREN-Administrator).
MAREN-Benutzer
Er besitzt keine besonderen Privilegien. Er reserviert freie Bänder und verwaltet eigene Bänder mit dem Benutzerprogramm MAREN.
MAREN-Katalog
Zentrale Datenbasis von MAREN, die alle Informationen über die verwalteten Bänder enthält. Der MAREN-Katalog besteht aus dem Volume-Katalog mit den Katalogeintragsfeldern und evtl. den Logging-Dateien.
MAREN-Parameter
Die MAREN-Parameter steuern den Ablauf von MAREN und der Steuerprogramme MARENCP und MARENUCP. Folgende MAREN-Parameter sind zu unterscheiden:
System-spezifische Parameter, die mit den MARENADM-Anweisungen EDIT-/MODIFIY-MAREN-PARAMETERS festgelegt werden.
Domänen-spezifische Parameter, die mit der MARENADM-Anweisung MODIFIY-DOMAIN-PARAMETERS festgelegt werden.
Globale Parameter, die mit der MARENADM-Anweisung MODIFIY-GLOBAL-PARAMETERS festgelegt werden.
MAREN-Transaktion
Zugriff auf den MAREN-Katalog über das Steuerprogramm MARENCP.
MAREN-Verbund
Ein MAREN-Verbund besteht aus allen Systemen, die auf denselben (zentralen) MAREN-Katalog zugreifen.
Offline-Logging
Falls aus irgendwelchen Gründen der MAREN-Katalog nicht verfügbar ist, dann kann das sogenannte „Offline-Logging“ eingeschaltet werden. Das bedeutet, dass ohne den MAREN-Katalog weitergearbeitet wird, dass aber weiterhin Logging-Sätze geschrieben werden. Voraussetzung ist, dass der Steuertask MARENCP weiterhin mitläuft. Nach Behebung des Fehlers kann über die Anweisung UPDATE-MAREN-CATALOG wieder ein aktueller MAREN-Katalog erstellt werden. Das Offline-Logging wird dadurch eingeschaltet, dass eine MARENCP-ENTER-Datei ohne den Linknamen MARENCAT gestartet wird.
Reserviertes Band
Dies ist ein eigenes Band, das einem bestimmten Benutzer, also einer Benutzerkennung, für einen befristeten Zeitraum fest zugeordnet wurde. Die Reservierung kann explizit mit der MAREN-Anweisung RESERVE-FREE-VOLUME oder implizit bei einer Scratch-Anforderung erfolgen. Die Reservierung endet bei Erreichen des Freigabedatums.
Scratch-Anforderung
Anforderung eines Bandes ohne Angabe einer Archivnummer.
Sekundärindizes
Der MAREN-Katalog enthält neben dem band-bezogenen ISAM-Schlüssel zusätzliche Sekundärschlüssel (Sekundärindizes) für die Benutzerkennung und den Dateinamen. Der ISAM-Zugriff auf einen Katalogeintrag ist damit auch über den Sekundärschlüssel „Benutzerkennung“ bzw. „Dateiname“ möglich.
Spin-off
Wird eine Anweisung in einer Prozedur oder im Batchbetrieb nicht angenommen, weil die Eingabe syntaktisch falsch ist oder wird sie wegen eines Fehlers bei der Verarbeitung nicht ausgeführt bzw. abgebrochen, dann werden alle folgenden Anweisungen bis zur nächsten STEP-Anweisung übersprungen. Befindet sich in der Anweisungsfolge keine STEP-Anweisung, dann wird bei Programmbeendigung (END) der „Spin-off“-Mechanismus (kurz: Spin-off) ausgelöst. Dabei werden alle Kommandos bis zum nächsten Kommandos SET- JOB-STEP, EXIT-JOB, LOGOFF, CANCEL-PROCEDURE, END-PROCEDURE oder EXIT-PROCEDURE bzw. bis zum Ende der Prozedur- oder ENTER-Datei übersprungen.
Standard-Domäne (STD-DOM)
Einer Standard-Domäne gehören die Bänder an, die auf allen Systemen verarbeitet werden können. Systeme gehören in der Regel nicht zur Standard-Domäne.
System
Oberbegriff für einzelne BS2000-Server, virtuelle Maschinen unter VM2000 und Server Units mit BS2000 (SU /390, SU x86 auf SE Servern), die in einem MAREN-Verbund mit demselben MAREN-Katalog arbeiten.
Tape-Set
Die zu einer Dateiversion gehörenden Bänder bilden im MAREN-Katalog ein sogenanntes Tape-Set. Dieser Begriff hat aber nichts mit dem in mehreren BS2000-Kommandos (z.B. CREATE-TAPE-SET) ebenfalls verwendeten Begriff eines Tape-Sets zu tun.
Temporär gesperrtes Band
Ein Band wird temporär gesperrt, wenn der MAREN-Administrator ein Band mit gleich lautender Archivnummer in den MAREN-Katalog aufnimmt. Die Sperre bleibt solange bestehen, bis dieses, in der Regel fremde Band, wieder aus dem MAREN-Katalog gelöscht wird. Erst nachdem das zuvor temporär gesperrte Band auf diese Weise verfügbar gemacht wurde, kann es wieder verarbeitet werden.
Volume
Speichermedium aus der Sicht von BS2000. Jedes Volume wird von BS2000 unter einer eindeutigen VSN (Volume Sequence Number) verwaltet. In den MAREN-Handbüchern wird normalerweise der Begriff Band verwendet. Einige Begriffe werden aus historischen Gründen auch in MAREN verwendet: Volume-Katalog, Volume-Gruppe.
Volume-Gruppe
Logisch zusammengehörende Bänder werden vom MAREN-Anwender zu einer Volume-Gruppe zusammengefasst. Über einen selbstgewählten Namen spricht er die Bänder einer Volume-Gruppe in bestimmten MAREN- bzw. MARENADM-Anweisungen an. Die Volume-Gruppe ist ein zusätzliches Katalogeintragsfeld im Volume-Katalog, keine eigene Verwaltungseinheit. Alle Dateien eines Bandes gehören derselben Volume-Gruppe an.
Volume-Katalog
Datei des MAREN-Katalogs. Der Volume-Katalog besteht aus den globalen Parametern, den system-spezifischen Parametern sowie den Katalogeinträgen, in denen Informationen über alle in MAREN verwalteten Bänder enthalten
sind.
virtuelles Band
Bei einem virtuellen Band handelt es sich nicht um ein reales Speichermedium. Für das virtuelle Band in einem realen Speichermedium ist ein Speicherbereich reserviert. Dieser Speicherbereich wird wie ein reales Band bearbeitet. Aus Benutzersicht existiert nur das virtuelle Band. Das Archivsystem ETERNUS CS arbeitet z.B. mit virtuellen Bändern.