Dieser Abschnitt beschreibt die internen Abläufe beim Start von NFS und beim Einhängen einer fernen Ressource.
Start von NFS
Die NFS-Dämonen werden gestartet bzw. neu gestartet, indem das Skript "/etc/rc2.d/S20nfs start" ausgeführt oder das Signal SIGTRAP an den init-Prozess (PID 1) gesendet wird. Dies erfolgt automatisch beim Start des POSIX-Subsystems oder bei der NFS-(Update-)Installation.
Standardmäßig werden folgende Dämonen gestartet:
1 mountd 4 nfsd 4 biod 1 pcnfsd 1 rpcbind
Einhängen einer fernen Ressource
Beispielhaft für alle Einhängevorgänge bei fernen Ressourcen wird hier beschrieben, was passiert, wenn Sie das Kommando mount -F nfs ... eingeben.
Sie geben folgendes Kommando ein:
mount -F nfs -o intr,rw,soft tanz:/usr/src /usr/src/tanz.src
Es wird überprüft, ob im Verzeichnis /etc/fs/nfs das Kommando mount für das Einhängen von fernen Ressourcen vorhanden ist und ob das eingegebene Kommando syntaktisch korrekt ist.
Das Kommando mount prüft in der Datei /etc/mnttab, ob die Ressource eventuell bereits eingehängt ist.
Das Kommando mount fordert über den Dämon rpcbind die Portnummer an, die der Dämon mountd auf dem Rechner tanz hat.
Das Kommando mount übergibt den Pfadnamen der Ressource (/usr/src) dem Dämon mountd auf dem Rechner tanz.
Der Dämon mountd auf dem Rechner tanz bearbeitet den Einhängeauftrag und überprüft, ob und mit welchen Berechtigungen die Ressource freigegeben wurde.
Das Kommando mount erhält eine positive Antwort vom Dämon mountd auf dem Rechner tanz und fügt in der Datei /etc/mnttab einen Eintrag für die eingehängte Ressource hinzu.
Wenn eine Datei der eingehängten Ressource bearbeitet werden soll, wird die Anforderung durch den Dämon nfsd des Rechners tanz geprüft und ausgeführt. Dieser Dämon überprüft anhand der bei der Freigabe der Ressource angegebenen Optionen, ob die Anforderung erfüllt werden kann oder abgelehnt werden muss.