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mount - Ferne Ressourcen einhängen

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Mit dem Kommando mount können Sie sowohl lokale als auch ferne Ressourcen einhängen. Voraussetzung für das Einhängen von fernen Ressourcen ist, dass der ferne NFS-Server die gewünschte Ressource für den Client-Zugriff bereitgestellt hat und erreichbar ist. Die ferne Ressource wird in die lokale Datei-Hierarchie an der Pfadnamenposition einhängepunkt eingehängt. Das Verzeichnis einhängepunkt muss bereits vorhanden sein. Wenn einhängepunkt vor der mount-Operation bereits einen Inhalt hat, wird dieser verdeckt, bis ressource wieder ausgehängt wird.

Hier ist nur das Einhängen von fernen Ressourcen des Dateisystemtyps nfs beschrieben. Wie sie lokale Ressourcen des Dateisystemtyps ufs oder bs2fs einhängen ist im Handbuch "POSIX Kommandos", Kommando mount beschrieben.

Wenn die Ressource in der Datei /etc/vfstab eingetragen ist, genügt es, wenn Sie entweder ressource oder einhängepunkt angeben. Das Kommando sucht dann in der Datei /etc/vfstab nach weiteren Angaben.

Das Kommando mount trägt hinzugefügte Dateisysteme in die Tabelle der eingehängten Dateisysteme /etc/mnttab ein.

Wenn Sie das Kommando ohne Optionen angeben, werden alle aktuell auf ihrem System eingehängten lokalen und fernen Ressourcen aufgelistet.

Berechtigung: Für das Einhängen von fernen Ressourcen benötigen Sie die Root-Berechtigung. Für die Eingabe des Kommandos ohne Optionen benötigen Sie keine besondere Berechtigung.

Syntax


mount[ -F nfs][ -r][ -o spez_optionen][ ressource[ einhängepunkt]]

-F nfs

Legt fest, dass eine Ressource vom Dateisystemtyp nfs eingehängt werden soll. Wenn Sie diese Option nicht angeben, aber ressource oder einhängepunkt angegeben haben, sucht das Kommando in der Datei /etc/vfstab nach einem entsprechenden Eintrag und hängt die Ressource mit dem dort angegebenen Dateisystemtyp ein.

-r

Einhängen der Ressource mit Leseberechtigung.

-o spez_optionen

Eine Liste dateisystemspezifischer Optionen, die Sie nach -o angeben können. Die einzelnen Optionen der Liste werden durch Kommata getrennt. Sie sind weiter unten beschrieben.

ressource

Gibt die Ressource an, die eingehängt werden soll. Ferne Ressourcen werden in der Form server:pfadname angegeben, wobei server der Rechnername des NFS-Servers ist, der die Ressource bereitstellt und pfadname der absolute Pfadname der Ressource.

einhängepunkt

Gibt an, wo die ressource lokal eingehängt werden soll. Es muss ein absoluter Pfadname angegeben werden.


Folgende spez_optionen können Sie nach -o angeben:

rw | ro

rw legt Lese- und Schreibzugriff, ro legt Nur-Lese-Zugriff auf die eingehängte ressource fest. Der Standardwert ist rw.

suid | nosuid

Legt fest, ob gesetzte s-Bits bei der Ausführung beachtet (suid) oder ignoriert (nosuid) werden. Der Standardwert ist suid.

remount

Bewirkt ein erneutes Einhängen einer bereits eingehängten Ressource, wenn nur Zugriffsberechtigungen geändert wurden.

bg | fg

Gibt an, ob beim Misslingen des ersten Einhängevorgangs ein erneuter Einhängeversuch im Hintergrund (bg) oder im Vordergrund (fg) ausgeführt werden soll. Der Standardwert ist fg.

retry=n

Gibt an, wie oft ein erfolgloser Einhängevorgang wiederholt werden soll. Der Standardwert ist 10 000.

port=n

Gibt die Portnummer des NFS-Servers an. Der Standardwert ist NFS_PORT (2049).

grpid=GID

Anlegen einer Datei, deren Gruppennummer (GID) der effektiven GID des Aufrufers entspricht. Diese Einstellung kann pro Verzeichnis dadurch außer Kraft gesetzt werden, dass das s-Bit für die Gruppe des Vaterverzeichnisses gesetzt wird; in diesem Fall entspricht die Gruppennummer der des Vaterverzeichnisses. Dateien, die in Dateisystemen angelegt werden, die nicht mit der Option grpid eingehängt werden, unterliegen der BSD-Semantik, das heißt die GID wird unbedingt von der des Vaterverzeichnisses übernommen.

rsize=n

Definiert die Größe des Lesepuffers in n Bytes. Standardwert ist 8 Kbyte.

wsize=n

Definiert die Größe des Schreibpuffers in n Bytes. Standardwert ist 8 Kbyte.

timeo=n

Legt den Wert für die Zeit fest, die der Client maximal auf die Durchführung eines NFS-Auftrags warten soll. n wird in Zehntelsekunden angegeben. Standardwert ist 11 Zehntelsekunden.

retrans=n

Setzt die Wiederholungen für einen NFS-Auftrag auf n fest. Standardwert ist 5.

soft | hard

Gibt an, ob bei Nicht-Erreichen des Servers, ein Fehler zurückgegeben werden soll (soft) oder ob ein Einhängevorgang solange wiederholt werden soll, bis der Server antwortet (hard).

intr

Legt fest, dass NFS-Aufträge über die Tastatur abgebrochen werden können. Wenn Sie diese Option nicht angeben, ist das Terminal bei einer mit der Option hard eingehängten Ressource solange blockiert, bis der Auftrag bearbeitet ist.

noac

Unterdrückt die Pufferung von Attributen im Attribute-Cache.

v2

Hängt Ressourcen von Servern unter Benutzung der NFS-Protokollversion 2 ein, selbst wenn die Server die Protokollversion 3 unterstützen.

Einhängen im Hintergrund oder Vordergrund

Werden NFS-Dateisysteme mit der Option bg eingehängt, bedeutet dies, dass mount die Einhängeoperation im Hintergrund wiederholen soll, wenn der mountd-Dämon des Servers nicht antwortet. mount wiederholt die Anforderung so oft, wie in der Option retry=n angegeben ist. Sobald das Dateisystem eingehängt ist, warten alle NFS-Anforderungen an den Kernel timeo=n Zehntelsekunden auf Antwort. Trifft keine Antwort ein, wird die Wartezeit mit 2 multipliziert, und die Anforderung wird erneut übertragen. Hat die Anzahl der Wiederholungen die in der Option retrans=n angegebene Zahl erreicht, gibt ein mit der Option soft eingehängtes Dateisystem einen Fehler für die Anforderung zurück; wurde das Dateisystem mit der Option hard eingehängt, gibt es eine Warnung aus und wiederholt weiterhin die Anforderung.

Attribut-Cache

Im Attribut-Cache werden Dateiattribute für den Client zwischengespeichert. Attribute zu einer Datei werden nach einer bestimmten Zeit gelöscht. Wird eine Datei geändert, bevor der Attribute-Cache geleert wird, wird das Leerungsintervall um die Zeitspanne seit der letzten Änderung verlängert; dabei wird davon ausgegangen, dass vor kurzem geänderte Dateien bald wieder geändert werden. Für reguläre Dateien und für Verzeichnisse bestehen Mindest-und Höchstwerte für die Verlängerung der Leerungsintervalle.

Dateien

/etc/mnttab

Tabelle der eingehängten Dateisysteme

/etc/dfs/fstypes

Tabelle der installierten Utilities für verteilte Dateisysteme

/etc/vfstab

Tabelle der definierten Dateisysteme

Beispiele

Beispiel 1:

Sie wollen das Dateiverzeichnis /usr/src des fernen Rechners serv auf ihrem lokalen Rechner im Verzeichnis /usr1/proj3/src einhängen. Auf dem Rechner serv wurde das Verzeichnis mit NFS bereitgestellt.

$ mount -F nfs serv:/usr/src /usr1/proj3/src
Beispiel 2:

Sie wollen das Verzeichnis /usr/man, das der Rechner docgroup über NFS bereitstellt, auf Ihrem Rechner einhängen. Der Einhängevorgang soll solange wiederholt werden, bis der Server antwortet. Sie wollen das Verzeichnis für Nur-Lese-Zugriff einhängen; Unterbrechung über die Tastatur soll möglich sein. Als Einhängepunkt legen Sie das Verzeichnis /home1/usr/man an.

$ mkdir /home1/usr/man
$ mount -F nfs -o ro,hard,intr docgroup:/usr/man /home1/usr/man