Your Browser is not longer supported

Please use Google Chrome, Mozilla Firefox or Microsoft Edge to view the page correctly
Loading...

{{viewport.spaceProperty.prod}}

RESPONSETIME Messdaten zum BCAM-Pool

Das Messprogramm RESPONSETIME erfasst Messdaten über Antwortzeiten, Denkzeiten, Transaktionszeiten und Nachrichtenwartezeiten im BCAM-Pool. Sinnvolle Messwerte werden nur für dialogorientierte DCAM-Anwendungen (mit NEA-Namen) geliefert.

Unter Antwortzeit wird die Zeit verstanden, die verstreicht, bis nach dem Empfang einer Nachricht im Verarbeitungsrechner eine Nachricht zur Partneranwendung geschickt wird.

SM2 unterscheidet für Antwortzeit zwei Definitionen:

Definition 1

Antwortzeit ist die Zeit zwischen einer Eingabe (Empfang einer Nachricht) und der nächsten Ausgabe (Senden einer Nachricht) auf der entsprechenden Verbindung.

Definition 2

Antwortzeit ist die Zeit zwischen einer Eingabe und der nächsten Ausgabe bzw. zwischen allen vor einer weiteren Eingabe erfolgenden Folgeausgaben.

Der SM2-Verwalter kann zwischen beiden Definitionen wählen (Anweisungen SET- bzw. MODIFY-RESPONSETIME-PARAMETER).

Unter Denkzeit wird die Zeit zwischen der letzten Ausgabe vor einer Eingabe und dieser Eingabe verstanden; unter Transaktionszeit die Gesamtzeit zwischen einer Eingabe und der letzten Ausgabe; unter Wartezeit die Zeit zwischen dem Eintragen einer Nachricht in den BCAM-Pool und dem Abholen der Nachricht aus diesem Pool.

Der Einfachheit halber wird im Folgenden Interaktion als Oberbegriff für den Warte-, Antwort-, Denk- und Transaktionsvorgang gewählt.

Beispiel: Berechnung der Zeitwerte

TE

Zeitstempel einer Eingabe

TA

Zeitstempel einer Ausgabe

TR

Zeitstempel der aktuellen Empfangsaktion bei der BCAM-Anwendung

AZ1

= TA1-TE

Antwortzeit (Definition 1)

AZ2

= AZ2, TA2-TA1, TA3-TA2, TA4-TA3

Antwortzeiten (Definition 2)

TZ

= TA4-TE

Transaktionszeit

DZ

= TE,next-TA4

Denkzeit

WZ

= TR-TE

Wartezeit


Die Ausgaben zu den Zeitpunkten TA1,2 können sich nicht auf die Eingabe zum Zeitpunkt TE beziehen, da diese erst zum Zeitpunkt TR abgeholt wird.

Die Ausgaben zu den Zeitpunkten TA3,4 können (müssen sich aber nicht) auf die Eingabe zum Zeitpunkt TE beziehen.

Weil die Messung im Transportsystem BCAM durchgeführt wird, kann keine direkte Aussage über den logischen (anwendungsspezifischen) Zusammenhang zwischen den einzelnen Ein- und Ausgaben gemacht werden.

Bei dialogorientierten Anwendungen folgt in der Regel auf jede Eingabe die zugehörige Ausgabe, sodass in diesem Fall korrekte Antwortzeiten ermittelt werden.

SM2 wertet als Eingabe jede Nachricht einer Partneranwendung an eine BCAM-Anwendung, als Ausgabe jede Nachricht von einer BCAM-Anwendung an eine Partneranwendung. Es wird nicht unterschieden, ob es sich beim Kommunikationspartner der BCAM-Anwendung um einen Bildschirm oder um eine Anwendung in einem Partnersystem handelt.

Um die Messungen auf einzelne Verbindungen zu beschränken, verwendet SM2 den BCAM-Anwendungsnamen (BCAM Application Name). SM2 geht davon aus, dass einem Anwendungsnamen eindeutig der Sender oder Empfänger (Bildschirm) zugeordnet ist.
Es kann spezielle Anwendungen geben, bei denen dieser Anwendungsname nicht definiert ist. Für diese Fälle ist die gezielte Antwortzeitmessung durch SM2 nicht möglich. Die entsprechenden Werte werden jedoch in der Gesamtmenge erfasst.

Wartezeiten im Kommunikationsrechner und Datenübertragungszeiten können nicht berücksichtigt werden.


Beispiel: Antworten auf ein /SHOW-FILE-ATTRIBUTES-Kommando


Der SM2-Verwalter kann mit den Anweisungen SET- bzw. MODIFY-RESPONSETIME-PARAMETERS globale und mit der Anweisung ADD-CONNECTION-SET verbindungsspezifische Messparameter definieren.


Globale Parameter

Werden die Antwortzeiten kategoriespezifisch erfasst (SCOPE=*CATEGORY), so werden zur Bildung der Durchschnittswerte je Kategorie nur die Werte herangezogen, die unterhalb des größten entsprechenden Bucketwertes liegen. Wird keine bucketspezifische Auswertung gewünscht, ist also nur ein Wert zur Bestimmung der Überlaufgrenze notwendig. Sind trotzdem mehrere Buckets definiert, so werden die irrelevanten kleineren Werte ignoriert. Es gilt die Kategorie-Zuordnung bei Ende der Interaktion.

Über den Parameter CONNECTION-NUMBER=<integer 1..8187> wird die Anzahl der maximal zu überwachenden Verbindungen festgelegt. Wird diese Anzahl erreicht, läuft die Antwortzeiterfassung weiter. SM2 weist dann auf nicht erfasste Interaktionen hin:

  • Bei der Reportausgabe des SM2 durch die Meldung NOTE: CONNECTION NUMBER TOO LOW. In jedem der RESPONSETIME-Bildschirme (siehe Beschreibung des RESPONSETIME-Reports) wird dabei die gleiche Meldung ausgegeben. Die Meldung wird nur ausgegeben, wenn im entsprechenden Messintervall Interaktionen nicht erfasst wurden.

  • Im Antwortdatensatz des SM2 am Ende des Messintervalls.

  • Beim SM2R1 am Ende der Auswertung durch die Meldung SOME INTERACTIONS MISSED. Diese Meldung wird nur ausgegeben, wenn im entsprechenden Auswertezeitraum Interaktionen nicht erfasst wurden.

Die BUCKET-Parameter definieren jeweils in einer Liste die Obergrenzen der Bereiche für Antwort-, Denk-, Transaktions- und Wartezeit, in die diese Werte entsprechend ihrer Größe abgelegt werden sollen. Die mit den angegebenen Listen definierten Bereiche gelten für alle mit der Anweisung ADD-CONNECTION-SET definierten Verbindungsgruppen. <integer 1 .. 99999> ist ein ganzzahliger Wert, der die Grenze definiert. Die Anzahl der Grenzen in dieser Liste bestimmt implizit die Anzahl der Bereiche. Die Anzahl der Grenzen kann in jeder Liste verschieden sein. Maximal können fünf Grenzen angegeben werden. Der jeweils letzte Wert in der Liste der Bereichsgrenzen gibt die Grenze für Überlaufwerte an. Alle Messwerte, die größer als dieser Grenzwert sind, werden im letzten Bereich aufsummiert. Zur Bildung der Mittelwerte werden sie im RESPONSETIME-Report nicht herangezogen.

Verbindungsspezifische Parameter

Die Antwortzeit kann der SM2-Verwalter nicht nur global, d.h. über alle möglichen Verbindungen messen, sondern auch für bestimmte Verbindungen, Verbindungsgruppen oder Verbindungsmengen erfassen.

Eine Verbindung ist im eigenen Host durch folgende Angaben eindeutig festgelegt:

  • Name einer Applikation

  • Name eines Partners

  • Rechnername des Partners

  • Art der Verbindung

Unter einer Verbindungsgruppe ist eine Anzahl von Verbindungen zu verstehen, die durch die Angabe der Applikation und der Art der Verbindung definiert wird. Der Partner-Name und der Rechnername des Partners können nicht angegeben werden. Z.B. definiert ($DIALOG) eine Verbindungsgruppe, die die Applikation $DIALOG umfasst.

Unter einer Verbindungsmenge ist eine Kombination dieser Verbindungsgruppen zu verstehen. Definiert wird eine Verbindungsmenge durch die Angabe einer Liste von maximal fünf Verbindungsgruppen. Z.B. definiert (($DIALOG),(UTM1)) eine Verbindungsmenge, die zwei Verbindungsgruppen mit den Applikationen $DIALOG und UTM1 umfasst.

Das Messprogramm liefert die Messwerte für die Verbindungsmengen, zusätzlich wird die Menge aller Verbindungen immer überwacht. Bei der Auswahl, welche Verbindungen überwacht werden sollen, kann der SM2-Verwalter bis zu 15 Verbindungsmengen definieren, als zusätzliche Verbindungsmenge wird immer (*ALL) automatisch gesetzt. Außerdem hat er anzugeben, ob die ausgewählten Verbindungen überwacht oder von der Messung ausgeschlossen werden sollen (Operanden *BY-CONNECTION bzw. *EXCEPT-CONNECTI-ON der Anweisung ADD-CONNECTION-SET). Im Fall *EXCEPT-CONNECTION werden dann alle Verbindungen außer den angegebenen Verbindungsgruppen überwacht.

Der SM2-Verwalter kann auch die Art der Verbindung angeben. Bei *LOCAL werden Verbindungen innerhalb des Host berücksichtigt. Dadurch ist es möglich, die Antwortzeiten einzelner Applikationen zu erfassen, auch wenn nach außen alles über die Trägerapplikation OMNIS abläuft.

Jede definierte Verbindungsmenge kann aus maximal fünf Verbindungsgruppen bestehen. Die Anzahl der insgesamt definierbaren Verbindungsgruppen ist wiederum auf maximal 15 beschränkt.


Beispiele zum Messprogramm RESPONSETIME

Beispiel 1 

Mit den folgenden Anweisungen werden explizit drei Verbindungsmengen definiert: die erste durch Angabe einer Liste von drei Verbindungsgruppen; diese drei Verbindungsgruppen werden zusammen betrachtet. Bei der zweiten Verbindungsmenge sollen lokale und entfernte Verbindungen berücksichtigt werden, bei allen anderen Verbindungsmengen nur entfernte Verbindungen (entspricht Standardeinstellung). Die dritte Verbindungsmenge fasst alle Verbindungen zusammen, die weder zu den Applikationen UTM1 oder OMNIS noch zu der expliziten Verbindung (apl1) gehören.

SET-RESPONSETIME-PARAMETER
ADD-CONNECTION-SET SET-NAME=mengenname1,SET-DEFINITION=*BY-CONNECTION,
   CONNECTION-SET=((utm1),(utm2),(utm3))
ADD-CONNECTION-SET SET-NAME=mengenname2,SET-DEFINITION=*BY-CONNECTION,
   CONNECTION-SET=(utm3),CONNECTION-TYPE=*BOTH,
ADD-CONNECTION-SET SET-NAME=mengenname3,SET-DEFINITION=*EXCEPT-CONNECTION,
   CONNECTION-SET=((utm1),(omnis),(apl1))
START-MEASUREMENT-PROGRAM TYPE=*RESPONSETIME


Beispiel 2

Die folgenden Anweisungen beenden das Messprogramm RESPONSETIME (außer *GLOBAL) und starten es erneut, wobei jetzt alle Verbindungen mit Ausnahme der Applikation $OMNIS überwacht werden. Zudem wird die Antwortzeit gemäß Definition 2 gemessen. Alle anderen Messparameter der abgebrochenen Antwortzeitmessung werden beibehalten.

REMOVE-CONNECTION-SET SET-NAME=*ALL
MODIFY-RESPONSETIME-PARAMETERS DEFINITION=*2
ADD-CONNECTION-SET SET-NAME=mengenname,SET-DEFINITION=*EXCEPT-CONNECTION,
   CONNECTION-SET=($OMNIS)
CHANGE-MEASUREMENT-PROGRAM TYPE=*RESPONSETIME


Beispiel 3

Mit der Anweisung SET-RESPONSETIME-PARAMETERS wird automatisch eine Verbindungsmenge mit Namen *GLOBAL definiert, in der alle Verbindungen überwacht werden (CONNECTION(*ALL)). Zusätzlich wird hier die Anzahl der Verbindungen auf 100 beschränkt. Es werden drei Grenzen (50, 100, 200) für die Antwortzeit und fünf Grenzen (50, 100, 150, 200, 250) für die Denkzeit festgelegt. Für die Transaktionszeit und die Wartezeit im BCAM-Pool gelten die Defaultwerte.

SET-RESPONSETIME-PARAMETERS CONNECTION-NUMBER=100,RESPONSETIME-BUCKETS=
   (50,100,200),THINKTIME-BUCKETS=(50,100,150,200,250)
START-MEASUREMENT-PROGRAM TYPE=*RESPONSETIME