Zur genaueren Analyse des Ablaufs einer UTM-Anwendung können TRACE-Listen erstellt werden. In diesen Listen werden in zeitlicher Reihenfolge für die einzelnen UTM-Prozesse alle UTM-Aufrufe aufgelistet.
In einer Liste können aus Platzgründen die Daten von maximal 6 Prozessen enthalten sein. Wenn für den Auswertungszeitraum Daten für mehr als 6 Prozesse existieren, so erzeugt das Auswertungstool KDCEVAL eine zweite TRACE-Liste mit den nächsten maximal 6 Prozessen und hängt sie in der gleichen Datei an die erste Liste an. Dadurch ist eine Analyse des zeitlichen Ablaufs von maximal 12 Prozessen möglich.
Sind in dem Auswertungszeitraum Daten von mehr als 12 Prozessen vorhanden, so erstellt KDCEVAL die Auswertungslisten für 12 Prozesse. Für die restlichen Prozesse wertet KDCEVAL keine Daten aus und protokolliert dies durch eine Meldung mit Angabe der TSNs.
Die Liste ist in zeitlicher Reihenfolge sortiert.
Die Spalte TIME STAMP enthält den Zeitstempel des entsprechenden Aufrufs, der protokolliert wurde (in Mikrosekunden).
Die Liste TRACE erfasst folgende Ereignisse und Daten:
den aufgerufenen Transaktionscode (TAC)
die Transaktions-ID. In openUTM wird für jede Transaktion eine eindeutige Transaktions-ID vergeben. Dieses Kennzeichen wird auch den angeschlossenen Datenbanken an der UTM-DB-Schnittstelle übergeben. Damit wird es u.a. möglich, Traces der Datenbank mit diesen Traces von openUTM zu koppeln und
Zusammenhänge zwischen UTM- und DB-Abläufen herzustellen. Die Transaktions-ID besteht aus vier Teilen:SC
Session Counter: er zählt die Anwendungsläufe. Nach Neugenerierung ist er 1, bei jedem Start der Anwendung wird er um 1 erhöht.
VC
Vorgangs Counter: er zählt die Vorgänge innerhalb eines Anwendungslaufes und läuft bis 16 777 216 (224).
TC
Transaction Counter: er zählt die Transaktionen innerhalb eines Vorgangs und läuft bis 32 768 (215).
VN
Vorgangs Nummer: das ist die Nummer einer UTM-internen Tabelle zur Verwaltung der Vorgänge.
Diese vier Teile werden nach dem KDCS-Aufruf INIT protokolliert.
Für den Anwender sind die Angaben zu VC und TC interessant.Alle UTM-Aufrufe mit ihren Operationsmodifikationen. Auch UTM-interne Aufrufe (WAIT, CONT, ...) werden aufgeführt.
Zusätzlich wird protokolliert:
KCMF bei Aufrufen, bei denen KCMF relevant ist
KCRN bei Aufrufen, bei denen KCRN relevant ist
KCLT bei den Aufrufen PADM/DADM
bei einem Abbruch mit PEND ER/ FR als Diagnoseinformation:
der TAC des Teilprogramms, das den Abbruch verursacht hat
die Returncodes KCRCDC und KCRRCC
VC und TC, für die Zuordnung zum abgebrochenen Vorgang
bei einem Aufruf PEND RS als Diagnoseinformation:
der TAC des aktuellen Teilprogramms
VC und TC, für die Zuordnung zum Vorgang
bei DB-Aufrufen FITA und CATA:
VC und TC, für die Zuordnung zum Vorgang
Alle Datenbankaufrufe, wenn die UTM-Anwendung koordiniert mit einem Nicht-XA-Datenbanksystem zusammenarbeitet (generiert mit KDCDEF-Steueranweisung DATABASE).
Aufrufe an ein solches Datenbanksystem werden mit folgendem Eintrag protokolliert:
opcode db-time
Dabei ist opcode der Operationscode des Datenbankaufrufs gemäß IUTMDB-Schnittstelle. Sehen Sie dazu die Beschreibung der DB Diagarea im openUTM-Handbuch „Meldungen, Test und Diagnose auf BS2000-Systemen“, Kapitel UTM-Dump. db-time gibt an, wieviel Zeit zur Bearbeitung des Datenbankaufrufs benötigt wurde (Realzeit in Mikrosekunden)
Beispiel:
FITA 115
Wenn für einen SESAM-DBH SESCOS eingeschaltet ist, werden Aufrufe an das Datenbanksystem SESAM durch folgenden Eintrag protokolliert, der die Zuordnung zwischen TRACE-Liste und SESCOS-Auswertung ermöglicht:
ppxyttttnnnmmmmmmmm
pp
Operationscode des DB-Aufrufs als Hexawert, z.B. 14=DBFITA
Werte siehe DB Diagareax
Konfigurationsname des SESAM-DBH
Wertebereich: 'BLANK', A-Z, 0-9
Wert ‘-‘: Information wurde von SESAM nicht versorgty
Kommunikationsname des SESAM-DBH
Wertebereich: 'BLANK', A-Z, 0-9tttt
TSN der DBH-Task
nnn
laufende Nummer der SESCOS-Datei
mmmmmmmm
laufende Nummer in der SESCOS-Datei.
Die Zähler nnn und mmmmmmmm werden mit führenden Leerzeichen angegeben.Solange kein Prozesswechsel stattfindet, sind alle Aufrufe zur Bearbeitung eines Dialogschrittes in der gleichen TSN-Spalte hintereinander aufgeführt. Nach PEND PA/PR/SP kann bei einem Wechsel der TAC-Klasse ein Prozesswechsel auftreten. Die Unterbrechung eines Prozesses durch das Betriebssystem wird dadurch sichtbar, dass in der Bearbeitung eines Dialogschrittes die Aufrufe in einer anderen Prozess-Spalte fortgesetzt werden.
Es folgt ein Beispiel für die Darstellung der TRACE-Liste. Sie zeigt einen Ausschnitt aus dem Ablauf einer UTM-Anwendung mit Datenbankaufrufen an UDS und SESAM.
Die Auswertungsliste TRACE hat folgendes Format:
TRACE-Liste (Teil 1)
TRACE-Liste (Teil 2)
Im Beispiel wurden zum besseren Verständnis die Datenbankaufrufe durch Pfeile gekennzeichnet, die in der Original TRACE-Liste nicht enthalten sind.