Die Dynamische Subsystem-Verwaltung (DSSM) des BS2000 bindet das Subsystem POSIX aus Bindelademodulen, die in folgenden plattformspezifischen Programmbibliotheken bereitgestellt werden:
SYSLNK.POSIX-BC.<version> (/390)
SKMLNK.POSIX-BC.<version> (X86)
Der Systemkern-Code von POSIX enthält - ebenso wie der Systemkern-Code des Original-UNIX - einige Steuerparameter (Tuningparameter), die ein Systemverwalter in der POSIX-Informationsdatei SYSSSI.POSIX-BC.<version> entsprechend dem speziellen Einsatzfall setzen kann. Diese Steuerparameter dienen zum Konfigurieren des Systemkerns und zur Verbesserung der Performance. Außerdem wird in der POSIX-Informationsdatei der Name des Root-Dateisystems festgelegt.
In POSIX wird der UNIX-Tuningmechanismus auf den Parameterservice von DSSM abgebildet. Die POSIX-Informationsdatei enthält neben den Steuerparametern des Systemkern-Codes den Namen des Root-Dateisystems und andere POSIX-spezifische Steuerparameter. Der Inhalt der POSIX-Informationsdatei ist auf "POSIX-Informationsdatei" beschrieben.
Die POSIX-Informationsdatei wird zusammen mit anderen Komponenten an den Kunden ausgeliefert. Sie ist als SAM-Datei eingerichtet und enthält bereits Standardwerte. Die Standardwerte sind so gewählt, dass das Subsystem POSIX in beliebiger Umgebung ablaufen kann, ohne das Gesamtsystem durch übermäßigen Ressourcenverbrauch zu belasten. In vielen Fällen wird es aber sinnvoll sein, einige Steuerparameter, wie z.B. die maximale Anzahl von POSIX-Prozessen, an die spezielle POSIX-Anwendung und den Ressourcenvorrat des Gesamtsystems anzupassen.
Wenn der Systemverwalter einen ungültigen Parameterwert in die POSIX-Informationsdatei einträgt, wird die Meldung POS1020 ausgegeben. Statt des ungültigen Parameterwertes wird der Standardwert in die subsysteminterne Parametertabelle eingetragen.
Wenn beim Start des Subsystems POSIX keine POSIX-Informationsdatei vorhanden ist oder wenn sie nicht eröffnet werden kann, wird eine entsprechende Meldung ausgegeben und das Subsystem nicht gestartet.
Einige ausgewählte Steuerparameter lassen sich mit dem privilegierten POSIX-Kommando usp auch während einer laufenden POSIX-Session ändern. Die gewünschten Ressourcen stehen dann ohne Neustart des Subsystems zur Verfügung.