In vielen Fällen sind die Standardwerte der Steuerparameter ausreichend. Manchmal kann es aber sinnvoll sein, dass der BS2000-Systemverwalter Steuerparameter an die spezielle POSIX-Anwendung und an den Ressourcenvorrat des Gesamtsystems anpasst. Im folgenden Teil sind die Steuerparameter aufgeführt, für die eine Änderung sinnvoll sein kann. Zusätzlich ist bei jedem Steuerparameter die Bedeutung angegeben.
Allgemeine Systemparameter | |
FILESIZE | Maximale Größe einer Datei beim Anlegen und Schreiben. Der voreingestellte Maximalwert liegt bei 1024 Gbyte. Aus Kompatibilitätsgründen kann statt UNLIMITED auch UNLIMITED64 angegeben werden. |
FLCKREC | Anzahl der vom System verwendeten Sperrstrukturen für Datensätze (recordlocks). |
HDPTNI | Maximale Anzahl gemounteter lokaler Dateisysteme. |
HDSTNI | Anzahl der Servertasks zur Durchführung asynchroner I/Os. |
HEAPSZ | Maximal möglicher Wert bei brk()-Systemcall. |
KMAHWM | Überschreitet die dynamische Cl-4-Speicherbelegung in POSIX den angegebenen Wert, so wird der Kernel-Memory-Dämon zur Reorganisation und Freigabe des Speichers aktiviert. |
MAXUP | Maximale Anzahl der Prozesse, die ein nichtprivilegierter Benutzer gleichzeitigstarten kann (nicht pro Terminal, sondern insgesamt). |
MINPAGEFREE | Bedeutungslos, da nicht einstellbar. Implizit ist MINPAGEFREE auf 128 K gesetzt, d.h. wenn weniger als 128 K im Buffercache frei sind, wird pageout aktiviert. |
NOFILES | Maximale Anzahl offener Dateien im System. |
NPBUF | Maximale Anzahl der I/O-Puffer für physikalische I/Os. Dieser Wert sollte mindestens 4 * HDSTNI sein. |
NPROC | Maximale Anzahl der Benutzerprozesse, die im System erlaubt sind. |
PGOVERFLOW | Anzahl fest reservierter I/O-Puffer für pageout auch bei Speicherengpass. |
Dateisystemparameter | |
BUFHWM | Größe des Speichers (in Kilobytes), der durch die Ein-/Ausgabepuffer belegt werden kann. |
FDFLUSHR | Zeitintervall (in Sekunden) zwischen zwei Aktivierungen eines Prozesses. |
NAUTOUP | Angabe (in Sekunden), wie lange ein Puffer im Speicher „altern“ muss, bevor er durch fsflush zurückgeschrieben wird. Dieser Wert betrifft nur den Inhalt des Cache-Puffers. |
NBUF | Anzahl von Ein-/Ausgabepuffern des Cache-Puffers, die vom Systemkern zugewiesen werden, wenn keine mehr frei sind. |
NHBUF | Anzahl von Hash-Ankern für den schnellen Zugriff auf Puffer des Cache-Puffers über Geräte- und Blocknummern. |
NRNODE | Maximale Anzahl von NFS-rnode-Strukturen. Dies sind spezielle Deskriptoren für offene Dateien aus NFS-Dateisystemen, d.h. diese Dateien liegen auf fernen Rechnern. |
SEGMAPSZ | Maximale Größe des Cache-Puffers im Klasse-4-Speicher (in Einheiten von 8KB). Dieser Parameter hat nur u.U. eine Auswirkung auf den Ein-/Ausgabedurchsatz. In der Regel, d.h. auf Hardware mit Dataspace-Unterstützung, wird der Cache-Puffer des POSIX-Kernel in Dataspaces und nicht im Klasse-4-Speicher gehalten und dieser Parameter ist wirkungslos. |
UFSNINODE | Maximale Anzahl von UFS-Indexeinträgen im Systemkern. |
Steuerparameter für die Interprozess-Kommunikation | |
Nachrichten-Warteschlangen und Semaphore werden über sogenannte Resourcemaps verwaltet. Resourcemaps führen darüber Buch, wieviel Speicherplatz von Meldungen und Semaphoren verbraucht wurde. Die Anzahl der belegten Einträge einer Resourcemap zu einem bestimmten Zeitpunkt ist ein Maß für die aktuelle Stückelung des für Meldungen verfügbaren Speicherbereichs oder der verfügbaren Semaphore. Wenn Steuerparameter wie MSGSEG oder SEMMNS erhöht werden, sollte die Größe der entsprechenden Resourcemap ebenfalls erhöht werden. | |
MSGMAP | Anzahl der Einträge in der Resourcemap für Nachrichten-Warteschlangen. |
MSGMAX | Maximale Größe einer Meldung (in Bytes). |
MSGMNB | Maximale Gesamtgröße aller Meldungen einer Nachrichten-Warteschlange (in Bytes). |
MSGMNI | Maximale Anzahl von Nachrichten-Warteschlangen systemweit. |
MSGSEG | Anzahl von Meldungs-Segmenten im System. Wenn der Wert von MSGSSZ mit dem Wert von MSGSEG multipliziert wird, erhält man den gesamten Speicherplatz, der für Meldungsdaten zur Verfügung steht. |
MSGSSZ | Minimale Zuweisungsgröße für Meldungsspeicher (Segmentgröße in Bytes). |
MSGTQL | Anzahl der Nachrichtenköpfe im System. Sie entspricht der Anzahl der ausstehenden Meldungen. |
SEMAEM | Maximaler Undo-Wert für eine Semaphore. |
SEMMAP | Anzahl der Einträge in der Resourcemap für Semaphor-Sätze. |
SEMMNI | Maximale Anzahl von Semaphor-Sätzen. |
SEMMSL | Maximale Anzahl von Semaphoren pro Satz. |
SEMMNS | Maximale Anzahl von Semaphoren im System. |
SEMMNU | Maximale Anzahl von Prozessen mit noch ausstehenden Undo-Operationen. Prozesse können festlegen, ob ihre Semaphor-Aktionen bei Prozessende automatisch rückgängig gemacht werden. |
SEMOPM | Maximale Anzahl von Semaphor-Operationen, die pro semop(2)-Systemaufruf ausgeführt werden können. |
SEMUME | Maximale Anzahl von Undo-Operationen pro Prozess. |
SEMVMX | Maximaler Wert für eine Semaphore. |
SHMMAX | Maximale Größe eines gemeinsam nutzbaren Speicherbereichs (in Bytes). |
SHMMIN | Minimale Größe eines gemeinsam nutzbaren Speicherbereichs (in Bytes). |
SHMMNI | Maximale Anzahl von gemeinsam nutzbaren Speicherbereichen. |
SHMSEG | Maximale Anzahl von gemeinsam nutzbaren Speicherbereichen, die ein Prozess gleichzeitig verwendet. |
Spezielle Parameter für POSIX | |
BINDANY | Der Parameter BINDANY ist seit BCAM Version 13 bedeutungslos. |
DBLPOOL | Um die Ladevorgänge für die POSIX-Shellkommandos und andere POSIX-Programme mit Hilfe des POSIX-Laders zu beschleunigen, kann hier ein Wert größer als Null eingegeben werden (in Megabyte). Siehe auch Abschnitt "POSIX-Lader". |
DBLSTATE | Gibt an, ob der POSIX-Lader beim Hochfahren des POSIX-Subsystems automatisch aktiviert ist: 0=nein (Default); 1=ja. |
FORCEDTERM | Forciertes Beenden des POSIX-Subsystems. FORCEDTERM=0 (bisheriges Verhalten) FORCEDTERM=1 (forciertes Beenden) |
MAXTIMERC | Maximale Wartezeit für den Ablauf der rc-Beendigungsprozeduren bei der POSIX-Terminierung. |
NOPTY | Maximale Anzahl physikalischer Terminals (Gerät dev/pts). Dies entspricht der Zahl der zulässigen rlogin- und telnet-Zugänge. |
NOSTTY | Maximale Anzahl von Systemdatei-Terminals (Gerät dev/sf), die POSIX unterstützt. Dies entspricht der Zahl der zulässigen POSIX-Zugänge über BS2000-Prozeduren und -Programme. |
NOTTY | Maximale Anzahl von Blockterminals (Gerät dev/term), die POSIX unterstützt. Dies entspricht der Zahl der POSIX-Zugänge über BS2000-Dialogtasks (Kommando START-POSIX-SHELL). |
PORTMON | Ein- oder Ausschalten der Portüberwachung für NFS (0=ausgeschaltet, 1=eingeschaltet). |