(get locale-specific information)
Das Kommando locale schreibt Informationen über die aktuelle internationale Umgebung oder über sonstige öffentliche internationale Umgebungen auf die Standard-Ausgabe. Im Folgenden wird eine öffentliche Umgebung als eine von der Implementierung zur Verfügung gestellte Umgebung angesehen, auf die die Anwendung zugreifen kann.
Wird locale ohne Argumente aufgerufen, fasst es die aktuelle internationale Umgebung für jede Umgebungskategorie so zusammen, wie durch die Einstellungen der Umgebungsvariablen festgelegt ist.
Wird das Kommando mit Operanden aufgerufen, gibt es die Werte, die den Schlüsselwörtenin den Umgebungskategorien zugeordnet wurden, folgendermaßen aus:
Ist ein Schlüsselwortname angegeben, wird dieses Schlüsselwort sowie die Kategorie, die das jeweilige Schlüsselwort enthält, ausgegeben.
Ist ein Kategoriename angegeben, werden diese Kategorie sowie alle in ihr enthaltenen Schlüsselwörter ausgegeben.
Syntax
Format 1: | locale[ -a| -m] |
Format 2: | locale[ -ck] name... |
Optionen
Gibt Informationen über alle verfügbaren öffentlichen internationalen Umgebungen aus. Die verfügbaren internationalen Umgebungen schließen POSIX ein.
Gibt die Namen der ausgewählten Umgebungskategorien aus (siehe Abschnitt „Standard-Ausgabe (stdout)“).
Gibt die Namen und Werte der ausgewählten Schlüsselwörter aus.
Gibt die Namen der Zeichentabellen aus. name Der Name einer Umgebungskategorie (siehe localedef), der Name eines Schlüsselworts in einer Umgebungskategorie oder der reservierte Name charmap. Die angegebene Kategorie oder das angegebene Schlüsselwort wird für die Ausgabe ausgewählt. Kategorie- und Schlüsselwortnamen können als Operanden name in beliebiger Reihenfolge angegeben werden. |
Internationale Umgebung
Die folgenden Umgebungsvariablen beeinflussen die Ausführung des Kommandos locale: LANG Gibt einen Standardwert für die Variablen für die internationale Umgebung an, die nicht gesetzt oder Null sind. Ist LANG nicht gesetzt oder Null, wird der entsprechende Standardwert der internationalen Umgebung verwendet. Enthält eine der Internationalisierungsvariablen eine ungültige Einstellung, verhält sich das Kommando so, als sei keine der Variablen definiert worden. LC_ALL Ist diese Variable auf einen Wert gesetzt, d. h. ist sie nicht leer, überschreibt dieser Wert die Werte aller übrigen Internationalisierungsvariablen. LC_CTYPE Legt die internationale Umgebung für die Interpretation der Byte-Folgen eines Datentexts als Zeichen fest (z.B. Singlebytezeichen im Unterschied zu Mehrbytezeichen in Argumenten und Eingabedateien) sowie die Einteilung der Zeichen in Groß- und Kleinbuchstaben und deren Übereinstimmung. LC_MESSAGES Legt die internationale Umgebung für Format und Inhalt der Diagnosemeldungen fest, die in die Standardfehlerausgabe geschrieben werden. NLSPATH Legt den Pfad der Meldungsdateien für LC_MESSAGES fest. |
Datei
Standard-Ausgabe (stdout)Wenn locale ohne Optionen oder Operanden aufgerufen wird, werden die Namen und Werte der Umgebungsvariablen LANG und LC_* auf die Standard-Ausgabe geschrieben. Hierbei wird für jede Variable eine Zeile verwendet, LANG wird zuerst ausgegeben. Nur Variablen, die in der Umgebung gesetzt sind und von LC_ALL nicht überschrieben werden, werden im folgenden Format ausgegeben:
Die Namen der Variablen LC_*, die nicht in der Umgebung gesetzt sind oder von der Variablen LC_ALL überschrieben werden, werden im folgenden Format ausgegeben:
implied_value ist der Name der internationalen Umgebung, die von der Implementierung auf der Grundlage der Werte in LANG und LC_ALL für diese Kategorie ausgewählt wurde. Die Werte value und implied_value werden in Anführungszeichen gesetzt, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder als Eingabe verwendet werden können. value wird dabei nicht in doppelte Anführungszeichen gesetzt (zur Unterscheidung von implied_value, der immer in doppelte Anführungszeichen gesetzt wird). Die Variable LC_ALL wird als letzte ausgegeben. Hierbei wird das erste oben aufgeführte Format verwendet. Ist diese Variable nicht gesetzt, wird sie folgendermaßen ausgegeben:
Bei Angabe von Argumenten gilt Folgendes:
|
Endestatus
0 | Alle angeforderten Informationen wurden gefunden und ausgegeben. |
>0 | Ein Fehler ist aufgetreten. |
Beispiel
In den Beispielen wird von der folgenden internationalen Umgebung ausgegangen:
Das Kommando locale hätte folgende Ausgabe: LANG=locale_x LC_CTYPE="locale_x" LC_COLLATE=locale_Y LC_TIME="locale_x" LC_NUMERIC="locale_x" LC_MONETARY="locale_x" LC_MESSAGES="locale_x" LC_ALL= Das Kommando würde folgende Ausgabe erzeugen:
Das folgende Kommando zeigt eine Anwendung von locale, mit der festgestellt werden kann, ob eine vom Benutzer eingegebene Antwort eine Ja-Antwort (bestätigend) ist: if printf "%s\n" "$response" | grep -Eq "$(locale yesexpr)" then affirmative processing goes here else non-affirmative processing goes here fi |
Siehe auch
localedef |