(remote file copy)
Mit rcp können Sie Dateien und Dateiverzeichnisse
vom lokalen zu einem fernen Rechner
von einem fernen zum lokalen Rechner
zwischen zwei fernen Rechnern
kopieren.
Das Kommando wird z.B. verwendet, wenn ein Benutzer mit Dateien, die sich auf einem fernen Rechner befinden, weiterarbeiten möchte. Das Kommando rcp kann symmetrisch von BS2000-POSIX und fernen Unix-Systemen verwendet werden.
Format 1 des Kommandos kopiert eine Datei von einem Rechner in eine Datei eines anderen Rechners.
Format 2 des rcp-Kommandos kopiert mehrere Dateien oder ein Dateiverzeichnis eines anderen Rechners.
Das Kommando rcp kann nur von Benutzern angewendet werden, die auf dem fernen Rechner zugriffsberechtigt sind. Dazu muss der Name des lokalen Rechners oder ein Pluszeichen + sowie die Benutzerkennung in der Datei .rhosts eingetragen sind, die sich im HOME-Dateiverzeichnis der Kennung am fernen Rechner befindet. Die Benutzerkennung muss eine Standardabrechnungsnummer für den rlogin-Zugang haben. Diese kann mit den Kommandos ADD-USER, MODIFY-USER-ATTRIBUTES oder ADD-POSIX-USER zugewiesen werden.
Die in Unix-Systemen gebräuchlichen Dateien /etc/hosts und /etc/hosts.equiv werden in POSIX nicht verwendet. Die Zuordnung der Rechnernamen zu IP-Adressen erfolgt über BCAM bzw. DNS.
Syntax
Format 1: |
rcp[ -p][ -b] datei1 datei2 |
Format 2: |
rcp[ -pr][ -b] datei ... dvz |
Einzelne Dateien kopieren
Keine Option angegeben Jede Kopie erhält als Änderungs- und Zugriffszeit die aktuelle Zeit. Die Zugriffsrechte richten sich nach umask.
Jede Kopie erhält dieselbe Änderungszeit, Zugriffszeit und dieselben Zugriffsrechte wie die Originaldatei.
Die Datei wird binär übertragen.
ist die Datei, die kopiert werden soll. Sie kann am lokalen oder an einem fernen Rechner gespeichert sein. Ist die Datei im lokalen Rechner gespeichert, kann sie mit pfad angegeben werden. pfad ist der Pfadname von datei1. Ist pfad kein absoluter Pfadname, wird er als relativer Pfad zum aktuellen Dateiverzeichnis interpretiert. Ist die Datei in einem fernen Rechner gespeichert, muss datei1 in folgender Form angegeben werden:
ferner_rechner ist der Name des fernen Rechners oder seine IP-Adresse in IPv4- oder IPv6-Punktnotation:
Für die IPv6-Punkt-Notation sind die in RFC 2373 beschriebenen alternativen Darstellungsweisen zulässig.
Sonst würde der der erste Doppelpunkt in der IPv6-Adresse als Trennzeichen zwischen Rechnernamen und Pfadnamen fehlinterpretiert. login ist die Benutzerkennung am fernen Rechner. pfad ist der Pfadname von datei1. domäne ist der Name der DNS-Domäne, der der ferne Rechner angehört. Pfadnamen können die üblichen Metazeichen (z. B. *, ?) zur Dateinamenerzeugung enthalten. Diese werden auf dem lokalen Rechner ausgewertet. pfad darf keinen Doppelpunkt ":" enthalten. Die Zeichenkette für login@ferner_rechner darf keinen Schrägstrich "/" enthalten.
ist die Datei, in die kopiert werden soll. Sie kann am lokalen oder an einem fernen Rechner liegen. Ist sie bereits vorhanden, wird sie überschrieben. Das Format ist das gleiche wie bei datei1. |
Mehrere Dateien oder Dateiverzeichnisse kopieren
Keine Option angegeben Jede Kopie erhält als Änderungs- und Zugriffszeit die aktuelle Zeit. Die Zugriffsrechte richten sich nach umask.
Jede Kopie erhält dieselbe Änderungszeit, Zugriffszeit und Zugriffsrechte wie die Originaldatei.
Es werden rekursiv alle Unterverzeichnisse von dvz kopiert. In diesem Fall muss datei ein Dateiverzeichnis sein.
Die Datei wird binär übertragen.
kann sein
am lokalen oder an einem fernen Rechner. Am lokalen Rechner gilt folgende Form:
oder
dateiname ist jeweils der Name oder der Pfadname einer oder mehrerer Dateien. Liegt datei am fernen Rechner, gilt
ferner_rechner ist der Name des fernen Rechners. login ist die Benutzerkennung am fernen Rechner. pfad ist der Pfadname von datei1. domäne ist der Name der DNS-Domäne, der der ferne Rechner angehört. Pfadnamen können die üblichen Metazeichen (z. B. *, ?) zur Dateinamenerzeugung enthalten. Diese werden auf dem lokalen Rechner ausgewertet. Beispiel
kopiert alle Dateien, die zum ersten Pfadnamen passen, in das angegebene Dateiverzeichnis. dvz ist das Dateiverzeichnis, in das kopiert werden soll. Es kann am lokalen oder an einem fernen Rechner liegen. Sind Dateien gleichen Namens bereits vorhanden, werden sie überschrieben. Das Format für dvz am lokalen Rechner ist:
Das Format für dvz am fernen Rechner ist:
oder
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Fehler
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Datei
$HOME/.rhosts Liste der Rechnernamen mit Benutzerkennungen, die sich unter Ihrer Kennung anmelden dürfen. |
Beispiel 1
Der POSIX-Benutzer hansi möchte aus seinem aktuellen Dateiverzeichnis die Datei test an den Benutzer hansi am fernen Rechner rainbow kopieren. Die Datei soll am Rechner rainbow den Namen hansi_test bekommen. Die Zugriffsrechte erlauben den Kopiervorgang.
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Beispiel 2
Der POSIX-Benutzer hansi kopiert die Dateiverzeichnisse test und uebung von der Benutzerkennung hansi am Rechner rainbow in das POSIX-Dateiverzeichnis /home/hansi/rainbow_copy.
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Siehe auch
rsh |