Folgende Muster-Konfigurationsdatei /etc/robar/abba.conf.d/templates/
template.txt
wird für die ABBA-Schnittstelle geliefert.
Die Datei enthält Hinweise in deutscher und englischer Sprache. In diesem Handbuch sind nur die deutschen Kommentare abgebildet.
Die Hinweise zu den verschiedenen Abschnitten der Datei befinden sich am Ende des jeweiligen Abschnitts; sie sind nach der Reihenfolge ihres Auftretens geordnet.
Hinweise zum Abschnitt Interne Umgebungsvariablen
Informationsfeld %INFO%
Zusätzliche Archivsystem-Informationen. Diese werden im ROBAR-SV-Manager bei den Zustandsinformationen des Archivsystems angezeigt.
Konfigurationsparameter CLOSE_DISPLAY
Während des ROBAR-Startvorgangs können die Menüs MANUAL
und/oder DISPLAY
geöffnet bleiben. Weist der betroffene ROBAR-Server eine niedrige Performance auf, so besteht die Möglichkeit, dass zwischen den ROBAR- und den Display-Prozessen ein Datenengpass entsteht, der zu einem Zeitüberlauf (timeout) bei der Start-Initialisierung führt. Wird CLOSE_DISPLAY
definiert und auf YES
gesetzt, so werden die beiden angesprochenen Menüs beim ROBAR-SV-Startvorgang automatisch geschlossen. Standardmäßig ist CLOSE_DISPLAY=NO
.
Konfigurationsparameter MANCHECK
MANCHECK
ermöglicht u.a. die gezielte Einschränkung der unter dem Menü MANUAL
verarbeitbaren Volumes. Beispielsweise kann damit in einer Multisystem-Konfiguration verhindert werden, dass Volumes unter dem Menü MANUAL
bearbeitet werden können (Zugriffsschutz auf Volumes).
Bei MANCHECK=YES
durchlaufen auch die über das Menü MANUAL
eingegebenen Kommandos die gleichen Prüfungen wie die Kommandos eines BS2000-Systems. Alle im Kommando enthaltenen Parameter werden auf Plausibilität und Zulässigkeit geprüft.
Im Einzelnen sind das:
VSN-Angabe wird geprüft gegen den Konfigurationsparameter ROBAR_ARCHIV. Ist der Konfigurationsparameter vorhanden und mit Werten versorgt, werden die VSN-Angaben aller Kommandos gegen die Werte des Konfigurationsparameters geprüft.
War das Ergebnis der obigen Prüfung positiv, werden ggf. auch noch die im Abschnitt
Host-VSN-Definitionen
der Konfigurationsdatei angegebenen Werte in die Prüfung einbezogen.
Ist MANCHECK=NO
, werden keine Prüfungen für Kommandos aus dem Menü MANUAL
vorgenommen.
Voraussetzung für diese Funktion ist, dass im Abschnitt Host-VSN-Definitionen
der Konfigurationsdatei ein Server mit dem Host-Namen MAN
und einer VSN-Liste eingetragen ist.Ist kein Host MAN
vorhanden wird die Fehlermeldung RSV1332 NICHT AUTH. HOST: MAN
ausgegeben.
Standardwert: MANCHECK=NO
Konfigurationsparameter ROBAR_ARCHIV
ROBAR_ARCHIV
gibt die Archivnummern (VSNs) bekannt, die von dieser ROBAR-SV-Instanz bearbeitet werden dürfen. Wenn dieser Konfigurationsparameter nicht gesetzt ist, dann werden alle VSNs zur Bearbeitung akzeptiert. Bei der Eingabe werden Kleinbuchstaben automatisch in Großbuchstaben umgewandelt. Maximale Länge: 1024 Zeichen.
Folgende Eingaberegeln für Archivnummern müssen Sie beachten:
Die Archivnummer besteht aus ein bis sechs der folgenden Zeichen: A..Z, a..z, 0..9, $, @, #.
Bei Archivnummernkreis-Angaben (z.B.
ARCHxx-ARCHyy
) müssenxx
undyy
Ziffern sein. Die Buchstabenteile des Nummernkreises müssen übereinstimmen, da sie zum Feststellen des Nummernkreis-Anfangs und -Endes dienen.Die erste Archivnummer darf nicht größer sein als die letzte Archivnummer.
Die erste und die letzte Archivnummer des Archivnummernkreises werden durch einen Bindestrich („-“) getrennt.
Die erste und die letzte Archivnummer des Archivnummernkreises müssen dieselbe Länge haben.
In einer Auflistung werden die Archivnummern und die Archivnummernkreise durch Kommata getrennt
Es dürfen keine Leerzeichen vorhanden sein
Am Ende der Auflistung sind beliebig viele Bindestriche („-“) oder Kommata („,“) erlaubt.
Beispiel einer möglichen Eingabe: A00001-A00030,B00003,B00005,B00010-B00015,---
Konfigurationsparameter ROBAR_INFO_MSG
Bei ROBAR_INFO_MSG=YES
werden die ROBNxxx
Meldungen auf der BS2000-Konsole ausgegeben. Wenn dieser Konfigurationsparameter nicht definiert ist, dann werden diese Meldungen unterdrückt.ROBNxxx
-Meldungen werden immer als Reaktion auf vom Archivsystem stammende Nxxx
-Fehlermeldungen ausgegeben. Allerdings ist es nicht zweckmäßig, ROBNxxx
-Meldungen in den BS2000-Systemen auszugeben, da in der Regel gleichzeitig mit der Archivsystem-Fehlermeldung Maßnahmen zur Behebung des entsprechenden Fehlers eingeleitet werden und gewichtige Fehler direkt über entsprechende ROBAR-Meldungen angezeigt werden.
Konfigurationsparameter ROBOT_OFF_MSG
Sobald der Roboter in den Zustand OFF
wechselt, wird den BS2000-Systemen eine entsprechende Meldung übersandt. Diese Meldung ist stets eine PAUSE-Meldung, es sei denn, der Konfigurationsparameter ROBOT_OFF_MSG
existiert und hat den Wert TYPE
.Standardwert: PAUSE
.
Konfigurationsparameter INIT_RESTART_OPTION
INIT_RESTART_OPTION
legt fest, ob beim ersten Start einer ROBAR-SV-Instanz der automatische Restart für diese Instanz eingeschaltet wird (YES
) oder nicht (NO
). Siehe den Abschnitt „Automatischer Wiederanlauf (Restart) von ROBAR-SV-Instanzen“ (Verhalten von ROBAR-SV automatisieren).
Standardwert: NO
Konfigurationsparameter MSG_LOG_LEVEL
MSG_LOG_LEVEL
legt die Ausführlichkeit der ausgegebenen Meldungen in ROBAR fest. NONE
unterdrückt die Warnungen, die nicht kritisch für die Operation sind. Der Wert VERBOSE
oder Weglassen dieses Parameters legt die standardmäßige Ausführlichkeit fest.
Standardwert: VERBOSE
Konfigurationsparameter IGNORE_DEV_STATUS
IGNORE_DEV_STATUS
legt fest, ob ROBAR-SV den internen Geräte-Status bei Mount-/Unmount-Anforderungen ignoriert (YES
) oder nicht (NO
). Siehe auch die Hinweise im Abschnitt „Hochverfügbarkeit (HA)“.
Standardwert: NO
Hinweise zum Abschnitt Globale Definitionen
Konfigurationsparameter archive_type
Bezeichnet den Typ des Archivsystems.
Standardwert: CentricStor
(darf nicht verändert werden).
Konfigurationsparameter location
Für die von ROBAR verwalteten MBK-Geräte ist ein Lagerortname erforderlich.
Für jede ROBAR-SV-Instanz müssen Sie einen eigenen Lagerortnamen festlegen, entsprechend den verwalteten MBK-Geräten und dem Archivsystem.
Konfigurationsparameter archive_serial_number
Dieser Konfigurationsparameter wird nur noch aus Kompatibilitätsgründen beschrieben. Die Festlegung eines Wertes <1 .. 4> zur Bildung von Standard-Namen für lokale CMX-Namen ist erforderlich.
Für jede ROBAR-SV-Instanz sollten Sie einen anderen Wert festlegen, sofern Sie die Standard-Namen für lokale CMX-Namen verwenden.
Konfigurationsparameter robots_count
Anzahl der Roboter
(ETERNUS CS wird ausschließlich als Einzelrobotersystem unterstützt).
Standardwert: 1
(darf nicht verändert werden).
Konfigurationsparameter robot_devid
(Mnemotechnische Gerätenamen)
Zur Vereinfachung der Gerätekonfiguration unterstützen Archivsysteme Gerätenamen in mnemotechnischer Form (00..ZZ). Über den Konfigurationsparameter robot_devid
kann festgelegt werden, dass in der ROBAR-Konfiguration die mnemotechnischen Gerätenamen verwendet werden, um in den für den Roboter bestimmten Kommandos die vom Roboter bedienten Geräte zu adressieren.
Der Adressierungsmodus wird durch den Konfigurationsparameter robot_devid
festgelegt. Ist für robot_devid
der Wert EXPLICIT
festgelegt, so wird die mnemotechnische Form verwendet. Ist für robot_devid
der Wert IMPLICIT
festgelegt (nicht empfohlen), so wird der alte Adressierungsmodus („numbered topologic form“) verwendet.
Weitere Erläuterungen finden Sie im „Hinweise zum Abschnitt Geräte-Definitionen (ABBA-Schnittstelle)“.
Konfigurationsparameter robot_address1
Die Adresse des Archivsystem im angegebenen Format (IP oder FQDN und die Portnummer). Siehe auch die Hinweise im Abschnitt „Verbindungen an der ABBA-Schnittstelle“.
Konfigurationsparameter repetition_count
Beim Start von ROBAR-SV wird die Verbindung zum Archivsystem aufgebaut. Dabei wird die Antwort des Archivsystems innerhalb von 20 Sekunden erwartet. Ist dies nicht der Fall, so wird die Verbindung geschlossen und alle Prozesse der ROBAR-SV-Instanz werden beendet.
Mit dem Konfigurationsparameter repetition_count
können Sie die Anzahl der Versuche für den Verbindungsaufbau vorgeben. ROBAR-SV wartet zwischen den Verbindungsversuchen jeweils 15 Sekunden.
Bei Einstellung von Wert 0 wird der Versuch des Verbindungsaufbaus unendlich wiederholt. Zur Vermeidung von Blockaden erfolgt der Start der Instanz im Hintergrund.
Standardwert: repetition_count=1
.
Hinweise zum Abschnitt Geräte-Definitionen
Bezeichnung / Adressierung der MBK-Geräte
MBK-Geräte können mit einer 4-stelligen mnemotechnischen Gerätebezeichnung (4-Byte MN) versehen werden. An der Schnittstelle zu den Archivsystemen verwendet ROBAR-SV aber weiterhin nur ein 2-stelliges Feld für den Gerätenamen (<DevName>
).
robot_devid=EXPLIZIT und 4-Byte MNs in BS2000
Mit der Nutzung von 4 Byte-MNs und Gerätenamen sind die im Server und im Archivsystem verwendeten Gerätenamen disjunkt. Bei dem Einsatz von z.B mehreren großen ETERNUS CS-Systemen kann zusätzlich auch die Vergabe identischer Gerätenamen notwendig werden. Im Fehlerfall erhöht dies den Diagnoseaufwand. Es wird daher empfohlen, den Betrieb nur dann auf 4-Byte MNs umzustellen, wenn die Wertemenge der 2-Byte MNs in der gesamten Gerätekonfiguration nicht mehr ausreicht.
Wenn in einem BS2000-System 4-Byte MNs verwendet werden, dann muss ROBAR-SV die 4-Byte MN in den 2-Byte Gerätenamen des Archivsystems konvertieren. Dazu steht in den Gerätedefinitionen der Operand devname = <DevName>
zur Verfügung. Der dort anzugebende zwei Byte lange Geräte-Identifier (Wertemenge 0..9, A..Z) entspricht der Gerätenamensdefinition in der Gerätekonfiguration des Archivsystems (z.B. DevName
im ETERNUS CS Konfigurationstool GXCC). Die Gerätenamen müssen innerhalb eines Archivsystems eindeutig sein.
Beispiel
Es wird empfohlen für die (virtuellen) Bandgeräte eines Archivsystems entweder 2-Byte MNs oder 4-Byte MNs zu verwenden.
In der Gerätedefinition können auch 2-Byte MNs und 4-Byte MNs gemischt vorkommen. In diesem Fall müssen Sie darauf achten, dass eine 2-Byte MN nicht als <DevName>
in einem der Operanden devname = <DevName>
verwendet wird. ROBAR-SV verwendet eine 2-Byte MN automatisch auch als 2-Byte Gerätename.
Beispiel
robot_devid=IMPLIZIT und 4-Byte MNs in BS2000
Es wird empfohlen, den Adressierungsmodus IMPLIZIT
nicht mehr zu verwenden. ROBAR-SV unterstützt diesen Modus jedoch weiterhin und akzeptiert die Angabe von 2-Byte und 4 Byte MNs im Abschnitt Geräte-Definitionen für bis zu 99 Geräte.
Im Adressierungsmodus IMPLIZIT
ist die Angabe des Operanden devname
unzulässig.
Hinweise zum Abschnitt Host-VSN-Definitionen
Sie können VSN-Nummernkreise in ROBAR-SV auf zwei Arten definieren:
Definition globaler VSN-Nummernkreise über den Konfigurationsparameter
ROBAR_ARCHIV
(siehe „Konfigurationsparameter ROBAR_ARCHIV“). Dies bedeutet aber, dass die dort eingetragenen VSNs von allen mit ROBAR-SV kommunizierenden BS2000-Systemen verwendet werden können.Definition Server-bezogener VSN-Nummernkreise in der ROBAR-SV-Konfigurationsdatei. Damit können Sie VSN-abhängige Aktionen ausgewählten Servern zuordnen (Mandantenfähigkeit).
Im Abschnitt
Host-VSN-Definitionen
können Sie Listen definieren in der Form<Hostname> <vsnbeg>-<vsnend>;
(Bereichsangabe)
und / oder <Hostname> <vsn>; ....; <vsn>;
(Einzelangabe)
<vsnbeg>
bzw.<vsnend>
bezeichnen das erste und das letzte Element eines Bereiches von MBK-VSNs. Bei einer Bereichsangabe müssen die Buchstabenteile von<vsnbeg>
und<vsnend>
übereinstimmen, der Bereich wird jeweils über den Nummernteil festgelegt.<vsnbeg>
muss im Nummernteil kleiner als<vsnend>
sein.
Beispiel:D00100-D00800
.Alle im Abschnitt
gen_hosts_vsn
definierten VSNs müssen aus Kompatibilitätsgründen auch in der Wertemenge des KonfigurationsparametersROBAR_ARCHIV
enthalten sein. Andernfalls sind die Definitionen im Abschnittgen_hosts_vsn
wirkungslos. Die Zeilen im Abschnittgen_hosts_vsn
müssen mit einem Semikolon abgeschlossen sein.
Beispielgen_env_vars ROBAR_ARCHIV=A00100-A01200,B11111,C10000-C11000,D00100-D00800,D02222, D03333,E00500-E01000 end_env_vars gen_hosts S200 partner=PAD1EDXX local=PAD1ED SANDRA partner=PAD3EDXX local=PAD3ED end_hosts gen_hosts_vsn PAD1EDXX A00100-A01200;B11111;C10000-C11000; PAD3EDXX D00100-D00800;D02222;D03333;E00500-E01000; end_hosts_vsn