ROBAR-CL und ROBAR-SV benötigen für ihren Ablauf freien Plattenspeicherplatz. Insbesondere der Zustand file system full
kann in ROBAR-SV zu gravierenden Problemen führen. ROBAR-SV verfügt zur Vermeidung des Zustands file system full
über eine automatische Plattenspeicherplatz-Überwachung.
Wenn der verfügbare freie Plattenspeicher in dem Dateisystem, in dem eine ROBAR-SV-Instanz abläuft, das Limit erreicht, dann wird ein Fehler-Protokolliereintrag (Error Logging Record) erstellt und das Skript RECOVER_DISK_FULL
ausgeführt.
RECOVER_DISK_FULL
veranlasst Folgendes:
Die ROBAR-SV-Instanz wird beendet.
Die
tar
-DateienROBAR-SV.abba_<instance>.<file>.<timestamp>.tar
werden im Verzeichnis/var/opt/fujitsu/robar
eingerichtet. Dabei hat<file>
jeweils einen der Wertecmx
,trace.inotrc
,trace.nbs2
,trace.vbs2
,trace.netgate_in
,trace.netgate_out
,trace.robar
.Der Inhalt der Verzeichnisse
cmx
undtrace
der ROBAR-SV-Instanz wird in die entsprechendetar
-Datei kopiert. Dietar
-Dateien werden anschließend komprimiert. Der Inhalt der Verzeichnissecmx
undtrace
wird gelöscht.Sofern über den Konfigurationsparameter
ROBAR_BACKUP_DIR
(siehe Sektion „KonfigurationsparameterROBAR_BACKUP_DIR
“ im Abschnitt „Globale Konfigurationsdatei für ROBAR-SV“) ein bestimmtes Verzeichnis festgelegt ist, werden die komprimiertentar
-Dateien in dieses Verzeichnis verschoben.Die ROBAR-SV-Instanz wird wieder gestartet.
Gesteuert wird die Plattenspeicherplatz-Überwachung über den Konfigurationsparameter min_disk_space=<limit_value>
in der globalen Konfigurationsdatei von ROBAR-SV (siehe „Globale Konfigurationsdatei für ROBAR-SV“).
Der Wert <limit_value>
bedeutet:
Absolute freie Plattenkapazität in Byte
(zulässiger Wertebereich:1000000 ... 2147483647
)relative freie Plattenkapazität in Prozent (
1% ... 99%
)
Die Wertangabe 0
bzw. 0%
bewirkt, dass keine Überprüfung im Hinblick auf verfügbaren freien Plattenspeicherplatz erfolgt. Wird min_disk_space
nicht angegeben, so wird der absolute Wert 1000000
angenommen.
Passen Sie nötigenfalls als ROBAR-Operator das Skript RECOVER_DISK_FULL
an die Bedürfnisse Ihres Data Centers an.
Folgender Hinweis ist zur störungsfreien Nutzung des Skripts RECOVER_DISK_FULL
unbedingt zu beachten.
Standardmäßig werden die komprimierten tar
-Dateien im Systemverzeichnis /var/opt/fujitsu/robar
abgelegt. Die Systembetreuung muss darauf achten, dass für alle Betriebsfälle, im Speziellen für die Nutzung durch ROBAR, genügend Speicherplatz in diesem Verzeichnis verfügbar ist. Speichermangel in diesem Verzeichnis kann generell zu Systemblockaden führen, da z.B. das Logging unmöglich wird.
Sie können über den Konfigurationsparameter ROBAR_BACKUP_DIR
in der globalen Konfigurationsdatei von ROBAR-SV (siehe „Globale Konfigurationsdatei für ROBAR-SV“) ein anderes Verzeichnis wählen. Das gewählte Verzeichnis muss in einem anderen Dateisystem liegen als die ROBAR-SV-Installation. Für dieses Verzeichnis muss ebenfalls von der Systembetreuung sichergestellt werden, dass jederzeit ausreichend Speicherplatz verfügbar ist.
Um einerseits das Löschen zu automatisieren und andererseits sicherzustellen, dass nur ältere Daten gelöscht werden, können Sie den cron daemon
nutzen.
Vom Skript RECOVER_DISK_FULL
gesicherte Trace-Dateien werden beim Starten einer ROBAR-SV-Instanz durch Angabe des Parameters Delete trace files
unbedingt gelöscht. Sie werden periodisch und beim Starten einer ROBAR-SV-Instanz gelöscht, wenn sie älter sind als die in der globalen Konfigurationsdatei von ROBAR-SV über den Parameter max_trace_file_age
(siehe Sektion „Konfigurationsparameter max_trace_file_age
“ im Abschnitt „Globale Konfigurationsdatei für ROBAR-SV“) festgelegte Anzahl Tage.
Die Trace-Datei /var/lib/robar_abba/<instance>/RECOVER_DISK_FULL.TRACE
informiert, wie weit die Abarbeitung des Skripts RECOVER_DISK_FULL
fortgeschritten ist.
Alle Aufträge RECOVER_DISK_FULL
protokollieren in diese Datei. Sie sollte deshalb periodisch gelöscht werden, um eine Speichersättigung zu vermeiden.
Wenn ein Auftrag RECOVER_DISK_FULL
wegen mangelnder Ressourcen nicht erfolgreich beendet werden kann, so wird in die Datei RECOVER_DISK_FULL.TRACE
ein entsprechender Eintrag mit Uhrzeit und Grund des Abbruchs geschrieben. Darüber hinaus gibt es entsprechende Einträge in der Logging-Datei des Betriebssystems. Die ROBAR-SV-Prozesse werden beendet.
Ein Grund für fehlende Ressourcen kann sein, dass zu viele zu sichernde Dateien existieren. In diesem Fall müssen Sie überzählige Dateien manuell löschen.
Wenn Aufträge RECOVER_DISK_FULL
nicht erfolgreich beendet werden können und der automatische Restart der ROBAR-SV-Instanz (siehe Sektion „Automatischer Wiederanlauf (Restart) von ROBAR-SV-Instanzen“ im Abschnitt „Verhalten von ROBAR-SV automatisieren“) aktiviert ist, dann kann ein Restart einer ROBAR-SV-Instanz immer wieder an fehlenden Ressourcen scheitern.