Zentraler Bestandteil einer SNMP-Installation ist die Management-Plattform. Die Management-Plattform ermöglicht eine übersichtliche Darstellung der verwalteten Komponenten und eine komfortable Bedienung. Von der Management-Plattform aus lässt sich das Netz mit all seinen Systemen und Anwendungen überwachen und steuern. SNMP ist nicht auf eine bestimmte Management-Plattform fixiert.
Auf der Management-Plattform residiert der SNMP-Manager, auch Management-Station genannt. Der SNMP-Manager ist eine Anwendung, die via SNMP über ein TCP/IP-Netz mit Partneranwendungen, den SNMP-Agenten, kommuniziert. Auf jeder verwalteten Komponente liegt ein Agent, der dem SNMP-Manager aktuelle Informationen über diese Komponente liefert. Die Initiative zur Steuerung der Aktivitäten liegt überwiegend auf Seiten des SNMP-Managers, wodurch die Belastung der verwalteten Komponenten mit Management-Aufgaben gering gehalten wird.
Grundlage für das Management der zu verwaltenden Komponenten ist die genaue Beschreibung der zu administrierenden Bestandteile (Objekte) dieser Komponenten in der MIB (Management Information Base). Die MIB ist das informationstechnische Rückgrat eines jeden Management Agents. Sie enthält Informationen zu Eigenschaften, wie z.B. Name, Syntax, Zugriffsrechte und Status jeder einzelnen Komponente. Für viele Hard- und Softwarekomponenten werden vom Hersteller eigene MIBs mitgeliefert. Die Codierung der MIB erfolgt in ASN.1 (Abstract Syntax Notation One). ASN.1 wurde auch von ISO als Standard für den Presentation Layer genormt (siehe ISO/IEC 8824 und 8825).
Bild 1: Kommunikation zwischen SNMP-Manager und Agenten
SNMP-Protokollelemente
Der Transport der Informationen über das Netz erfolgt mithilfe von funktionsabhängigen SNMP-Protokollelementen. SNMPv1 benötigt zum Abfragen, Setzen und Anzeigen von Werten, die relevante Management-Informationen (Objektwerte) enthalten, nur vier verschiedene Protokollelemente. Ein fünftes Protokollelement, Trap, dient dem Agenten zum asynchronen Melden wichtiger Ereignisse.
Protokollelement | Typ | Funktion |
GetRequest-PDU | 0 | Leseanforderung des Managers für ein genau |
GetNextRequest-PDU | 1 | Leseanforderung des Managers für das nächste |
GetResponse-PDU | 2 | Rückmeldung des Agenten mit den geforderten |
SetRequest-PDU | 3 | Schreibanforderung des Managers auf ein genau |
Trap-PDU | 4 | Asynchrone Meldung des Agenten bei |
SNMPv1-Protokollelemente
Die eigentliche SNMP-Nachricht ist recht einfach aufgebaut. Sie besteht aus dem SNMP-Header sowie der PDU (Protocol Data Unit). Der SNMP-Header enthält ein Versionskennzeichen und den Community-Namen.
Die PDU besteht aus dem Feld für den PDU-Typ sowie einer Liste von
zu lesenden Variablen (bei GetRequest und GetNextRequest) oder
zu setzenden Variablen (bei SetRequest).
Jede Variable besteht aus dem Namen eines überwachten Objekts und dem zugehörigen Wert. Die Liste der zu einer SNMP-Nachricht gehörenden Variablen wird Variable-Bindings genannt (kurz „varbinds“).