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Datensicherung mit Snapsets

BS2000 OSD/BC bietet eine integrierte Lösung zur Sicherung eines Pubsets im laufenden Betrieb auf sogennante Snap-Units eines externen Storage-Systems. Diese Funktion wird unter dem Namen Snapset angeboten. Sie steht für die Storage-Systeme ETERNUS von FUJITSU und Symmetrix/VMAX3 von EMC zur Verfügung.

Unter „Symmetrix“ werden in diesem Handbuch und in der Literatur von EMC nur noch die „älteren“ Storage-Systeme verstanden.

BS2000 unterstützt auch die Datensicherung durch Replikationsfunktionen externer Storage-Systeme. Siehe dazu das Handbuch „SHC-OSD“ [48].

Prinzip der Snapsets

Ein Snapset ist die unmittelbar verfügbare Sicherung eines Pubsets auf sogenannte Snap-Units eines Storage-Systems. Ein Snapset dient der Wiederherstellung verlorener Daten (z.B. nach versehentlichem Löschen). Auch der komplette Pubset kann auf den Stand zum Zeitpunkt der Erstellung des Snapsets zurückgesetzt werden. Es können sowohl SM- als auch SF-Pubsets gesichert werden. Snapsets werden im laufenden Pubset-Betrieb von der Systembetreuung oder vom HSMS-Administrator erzeugt und später bei Bedarf wieder gelöscht. Für einen Pubset können maximal 52 Snapsets existieren (sofern diese Maximalzahl vom Storage-System unterstützt wird).

Innerhalb des Storage-Systems nutzen Snap-Units ein blockweises Differenzverfahren und benötigen nur für die vom Original abweichenden Blöcke einen eigenen Speicherplatz.

Dadurch wird die Sicherung auf Platte mit Snap-Technik auch wirtschaftlich vertretbar:
Wenn z.B. von einem Pubset der Kapazität 100 GB an einem Tag 10 Sicherungen erstellt werden, dann würde mit einer Clone-Technik 1 TB zusätzlicher Plattenspeicherplatz benötigt werden. Bei der Nutzung von Snapsets hingegen hängt der benötigte zusätzliche Plattenspeicherplatz vom Änderungsvolumen des Pubsets ab. Bei einem Änderungsvolumen von 20% pro Tag entspricht dies in obigem Beispiel einem zusätzlichen Plattenspeicherplatz von nur 0,2 TB (20% * 10 Sicherungen * 100 GB).

Snapsets stehen ausschließlich für Restore-Zwecke zur Verfügung (d.h. nur Lesezugriff):
Sie werden bei der Erzeugung automatisch in Betrieb genommen. Bereits vorhandene Snapsets werden in der Regel beim Importieren des zugehörigen Pubsets in Betrieb
genommen.

Mit folgenden Funktionen können Benutzer auf Snapsets zugreifen:

  • Informationen über vorhandene Snapsets (d.h. Pubset-Sicherungen) einholen

  • Informationen über rekonstruierbare Dateien und Jobvariablen einholen

  • Dateien und Jobvariablen rekonstruieren

  • Pubset rekonstruieren (nur privilegierter Benutzer)

Folgende Softwareprodukte ermöglichen ebenfalls den Zugriff zu Snapsets:

  • LMS ermöglicht das Selektieren und Kopieren von Elementen aus PLAM-Bibliotheken auf Snapsets (siehe Handbuch „LMS“ [29]).

  • Mit HSMS können Dateien und Jobvariablen von einem Snapset in ein Backup-Archiv übernommen werden (siehe "Sicherung vom Snapset in ein Backup-Archiv" im Kapitel "Rekonstruktion von Dateien und Jobvariablen" bzw. Handbuch „HSMS“ [24]).

Die Snapset-Funktionen sind im Shared-Pubset-Betrieb in allen beteiligten Systemen verfügbar. Die Voraussetzungen dazu (BS2000-Versionen der Pubset-Sharer und von SHC-OSD) sind in den aktuellen BS2000-Freigabemitteilungen beschrieben.

In BS2000 können Sie bis zu 52 Snapsets verwenden. Außerdem werden zum Zugriff auf Snapsets Programmschnittstellen angeboten, die funktionell den zuvor erwähnten Kommando-Schnittstellen entsprechen (siehe Handbuch „DVS-Makros“ [20]).

VM2000 unterstützt die Nutzung von Snapsets durch die Gastsysteme (siehe Handbuch „VM2000“ [60]).

Einsatzbereich von Snapsets

Snapsets dienen kurzfristig als Backup bei Verlust von Dateien bzw. Jobvariablen eines Pubsets. Auch ein gesamter Pubset kann mit dem Kommando RESTORE-PUBSET-FROM-SNAPSET schnell auf einen bestimmten Stand zurückgesetzt werden. Für Langzeitsicherungen oder Datentransfer sind Snapsets nicht geeignet. Die bei Snapsets verwendeten Snap-Units sind normalerweise lokale Kopien innerhalb eines Storage-Systems und bieten daher auch keinen Schutz bei Ausfall der Storage-Systems. Es wird daher dringend empfohlen, auch Snapsets mit HSMS zu sichern (siehe "Sicherung vom Snapset in ein Backup-Archiv" im Kapitel "Rekonstruktion von Dateien und Jobvariablen").

Privatplatten (bzw. Dateien auf Privatplatten) können nicht auf Snapsets gesichert werden.

Der Betrieb von Snapsets kann mit einer gleichzeitigen Nutzung von Plattenkopien auf Basis von lokalen Spiegeln im gleichen Pubset kombiniert werden, sofern dies im jeweiligen Storage-System möglich ist. 
Ein Mischbetrieb von Snapsets (/CREATE-SNAPSET) und Snapshots (/START-SNAP-SESSION, /ACTIVATE-SNAP) auf Symmetrix/VMAX3 wird nicht empfohlen. Auf Storage-Systemen ETERNUS ist er nicht erlaubt.

Diese anderen Nutzungsarten sind in den Handbüchern „HSMS“ [24] und „SHC-OSD“ [48] beschrieben.

Einschränkungen:

  • Für Symmetrix Storage-Systeme darf kein Snapset erzeugt werden, wenn sich ein Clone für diesen Pubset im Zustand RESTORED befindet.

  • Die Rekonstruktion des Pubsets von einem Snapset ist nicht möglich, wenn für diesen Pubset noch eine Clone-Session aktiv ist. 

Schnittstellenübersicht zur Arbeit mit Snapsets

Alle Kommandos für den Snapset-Betrieb, die Sicherung auf Snapset bzw. die Rekonstruktion von Snapsets werden im SDF-Anwendungsbereich „SNAPSET“ angeboten. Diese Kommandos sind im Handbuch „Kommandos“ [27] beschrieben.

Kommando                                                        

Funktion

ADAPT-SNAPSET-ACCESS 1

passt den Zugriff auf Snapsets bei remote Replikation an

CHECK-SNAPSET-CONFIGURATION 2

prüft die Snapset-Konfiguration und aktiviert vorhandene Snapsets

CREATE-SNAPSET 2

erzeugt einen Snapset

DELETE-SNAPSET 2

löscht einen Snapset

LIST-FILE-FROM-SNAPSET 3

informiert über Dateien auf einem Snapset

LIST-JV-FROM-SNAPSET 3

informiert über Jobvariablen auf einem Snapset

RESTORE-FILE-FROM-SNAPSET 3

rekonstruiert Dateien auf Basis eines Snapsets

RESTORE-JV-FROM-SNAPSET 3

rekonstruiert Jobvariablen auf Basis eines Snapsets

RESTORE-PUBSET-FROM-SNAPSET 2

rekonstruiert einen kompletten Pubset auf Basis eines Snapsets

SET-PUBSET-ATTRIBUTES 2

bestimmt die maximal erlaubte Anzahl von Snapsets für den Pubset (Operand SNAPSET-LIMIT)

SET-SNAPSET-PARAMETER 2

vereinbart die Snapset-Umgebung

SHOW-PUBSET-ATTRIBUTES

informiert u.a. über das Snapset-Limit

SHOW-SNAPSET-CONFIGURATION

informiert über vorhandene Snapsets und die Snapset-Konfiguration

Tabelle 38: Schnittstellenübersicht zur Arbeit mit Snapsets

1 Privileg TSOS erforderlich

2 Privileg TSOS oder HSMS-ADMINISTRATION erforderlich

3 Für diese Kommandos gibt es auch eine Programmschnittstelle, siehe Handbuch „DVS-Makros“ [20].