Installation
Im Rahmen der Neuinstallation bzw. der Umkonfiguration einer Server Unit hinterlegt die vom Service eingelesene Modell-Lock-Diskette die Modell- und HW-Charakteristika in der Server Unit. Das sind: die Modell-ID, die global eindeutigen IDs der installierten CPUs, der nominelle MP-Grad der Server Unit sowie die Anzahl der verfügbaren Spare-CPUs (nur bei SU /390) sowie der vertraglich vereinbarten Extra-CPUs.
IPL
Beim Startup werden gemäß dem nominellen MP-Grad CPUs in Betrieb genommen (ATTACHED, ONLINE, NORMAL).
Extra-CPUs bleiben in BS2000 weggeschaltet (DETACHED, OFFLINE, EXTRA).
Spare-CPUs bleiben ebenfalls weggeschaltet (DETACHED, OFFLINE, SPARE), falls es sich um ein Modell mit nominell zwei oder mehr CPUs handelt. Bei Modellen mit einer nominellen CPU wird die Spare-CPU in den Zustand DETACHED, ONLINE, SPARE gebracht.
Die Festlegung einer CPU für den Normalbetrieb erfolgt jeweils bei IPL durch die Firmware und kontrolliert durch die BS2000-Software; der Zustand der CPUs wird mit dem Kommando SHOW-DEVICE-CONFIGURATION CLASS=*CPU angezeigt.
CPU-Ausfall
Bei Ausfall einer CPU (MFA=Malfunction Alert, MCKI=Machine Check Interrupt) auf einer SU /390 schaltet BS2000 die defekte CPU (DETACHED, OFFLINE, ERROR) weg und gleichzeitig eine betriebsbereite Spare-CPU zu.
Dabei werden folgenden Meldungen, die auch als Teleservice-Call an das zuständige Service-Center gemeldet werden, ausgegeben:
ETMRK48 CPU (&01) DETACHED BY SYSTEM
ETMRK20 CPU (&01) ATTACHED BY SYSTEM
Die weggeschaltete CPU ist nach einem MFA für folgende „IPL/Power on Reset“ bzw. IMPL gesperrt. BS2000 zeigt sie ab dem nächsten IPL bzw. IMPL nicht mehr an. Erst nach Reparatur bzw. Austausch durch den Service (der ganze Server muss hierzu offline sein) kann dieser die CPU per SVP-Frame wieder verfügbar erklären.
Beim CPU-Ausfall aus anderen Gründen (z.B. CPU Loop) findet das Wegschalten der CPU herkömmlich ohne Auswirkung für das nächste Hochfahren statt (DETACHED, ONLINE, NORMAL). Das ersatzweise Zuschalten einer Spare-CPU findet nicht statt.
Zu- und Wegschalten von Extra-CPUs
Gemäß der vertraglich vereinbarten Nutzungsdauer können Extra-CPUs für eine begrenzte Zeit zugeschaltet werden. Im BS2000-Betrieb erfolgt dies mit erweiterten Operanden der Kommandos ATTACH-DEVICE bzw. DETACH-DEVICE:
/ATTACH-DEVICE UNIT=*EXTRA-CPU(CPU-IDENTIFIER=<x-string 2..2>/*ALL/*ANY)
| Alle weggeschalteten Extra-CPUs sind zuzuschalten. Eine beliebige der weggeschalteten Extra CPUs ist zuzuschalten. |
Zusätzliche Meldungen in der Bearbeitung des Kommandos (asynchron, keine Komman-do-Returncodes):
ETMRK58 EXTRA-CPU (&00) ATTACHED ETMRK5A ALL EXTRA-CPU'S ALREADY ATTACHED ETMRK5E OBJECT EXTRA-CPU NOT EXISTING ON THIS HARDWARE
Das Wegschalten der Extra-CPUs erfolgt analog:
/DETACH-DEVICE UNIT=*EXTRA-CPU(CPU-IDENTIFIER=<x-string 2..2>/*ALL/*ANY)
| Alle zugeschalteten Extra-CPUs sind wegzuschalten. Eine beliebige der zugeschalteten Extra CPUs ist wegzuschalten. |
Zusätzliche Meldungen in der Bearbeitung des Kommandos (asynchron, keine Komman-do-Returncodes):
ETMRK59 EXTRA-CPU (&00) DETACHED ETMRK5B ALL EXTRA-CPU'S ALREADY DETACHED ETMRK5E OBJECT EXTRA-CPU NOT EXISTING ON THIS HARDWARE
Das Zu- und Wegschalten wird in der speziellen Protokolldatei SYS.RESLOG festgehalten (siehe „Diagnosehandbuch“ [14]).
Auch bei Ausfall einer Extra-CPU wird eine betriebsbereite Spare-CPU automatisch zugeschaltet (nur auf SU /390).
Die Nutzung von Extra-Leistung endet mit Ende der BS2000-Session bzw. bei deren abnormaler Beendigung. Mit Beginn einer neuen Session sind Extra-CPUs wieder explizit hinzuzunehmen.
Erweiterung der Ausgabe in Informationskommandos
Beispiel: Informationen über CPUs (SU /390 mit 2 Extra- und 1 Spare-CPU
/SHOW-DEVICE-CONFIGURATION UNIT=*SELECT(CLASS=*CENTRAL-PROC) MNEM UN-CLASS UN-TYPE CONF-STATE POOL/SIDE 00 CPU SU700-30 ATTACH /ON NORMAL 01 CPU SU700-30 ATTACH /ON NORMAL 02 CPU SU700-30 ATTACH /ON NORMAL 03 CPU SU700-30 ATTACH /ON EXTRA 04 CPU SU700-30 DET(EX)/OFF EXTRA 05 CPU SU700-30 DET(EX)/OFF SPARE