Mit DAMP werden standardmäßig PRODAMP-Prozeduren ausgeliefert, die einen ersten Ansatz zu einer automatischen Voranalyse darstellen. Die bei der Analyse durchlaufenen Diagnoseschritte und die hierbei ermittelten Diagnoseerkenntnisse führen
zu einer internen Liste von referenzierten und diagnose-relevanten Speicherseiten,
zu einer Deskribierung der Fehlerursache und Fehlerumgebung
und zum Versuch einer Fehlereingrenzung auf die Fehlerkomponente, bei SLED- und SNAP-Dateien auch auf die Errortask.
Die Ergebnisse der Voranalyse beeinflussen die Steuerung der nachfolgenden Dump-Druckaufbereitung, indem zusätzliche Tabellen-Ausgaben veranlasst werden und die Liste auf die Errortask beschränkt bleibt.
Starten der Voranalyse
bei einer List-Auswertung (
START-LIST-GENERATION
) (siehe "Felder für Vordiagnose und Fehlerdeskriptoren") oderdurch Aufruf einer PRODAMP-Prozedur mit der Anweisung
START-PRODAMP-PROGRAM NAME=DIAG
Mit der Anweisung OPEN-DIAGNOSIS-OBJECT
muss vorher ein SLED, SNAP oder Systemdump zugewiesen werden.
Die zugehörigen PRODAMP-Routinen werden in der Datei $TSOS.SYSDMP.DAMP zur Verfügung gestellt. Beim Start der PRODAMP-Routine DIAG mit START-PRODAMP-PROGRAM
ist zu beachten, dass diese System-PRODAMP-Bibliothek als aktuelle Benutzer-PRODAMP-Bibliothek zugewiesen ist. Ggf. ist die Bibliothek mit der Anweisung ASSIGN-PRODAMP-LIBRARIES
zuzuweisen. Die aktuelle Einstellung kann mit der Anweisung SHOW-PRODAMP-LIBRARIES
ermittelt werden.
Die Deskribierung (= Kurzbeschreibung des Problems in Form einer Kette von Deskriptoren, also beschreibenden Stichworten) ist eine bewährte Methode zur Duplikats-Erkennung. Die mit DAMP durchgeführte automatische Deskribierung liefert eine Reihe von solchen Deskriptoren.
Diese Deskriptoren werden ausgegeben
auf Papier am Anfang der Ausgabeliste (im Rahmen der Systemübersicht), wenn die Voranalyse innerhalb einer List-Auswertung erfolgt
auf das Terminal in den EDT-Bereich 8, zu erreichen mit der DAMP-Anweisung EDT und der EDT-Anweisung „[$]8“.
Der Aufruf der Voranalyse über START-PRODAMP-PROGRAM NAME=DIAG
verursacht keine implizite Druckaufbereitung.
Die automatische Voranalyse versucht auch, das vorliegende Problem einer Fehlerkomponente zuzuordnen. Gehört diese Fehlerkomponente beispielsweise zum Subsystem DMS (Allocator, Catalog-Management, Open-Close, Tape-Processing, Zugriffsmethoden außer ISAM), so wird der Deskriptor DMS in die Deskriptorenkette aufgenommen.
Die Erkennung einer Fehlerkomponente aus dem Subsystem DMS hat Auswirkungen auf die Druckaufbereitung: Neben den Systemtabellen der Standard-Liste werden taskspezifische DMS-Tabellen ausgegeben.
Bei SLED- und SNAP-Dateien steuert die automatische Voranalyse den Umfang der Listenaufbereitung, wenn eine eindeutige Error-Task erkannt wird (z.B. $CRASH oder Program Error in Pre-allocated Task). Bei der Standard-Aufbereitung wird dann eine taskspezifische Auswertung dieser Task angestoßen.
Eine Voranalyse für task-spezifische Probleme bei SLED- oder SNAP-Dateien (z.B. für die Tasks, die zum SLED-Zeitpunkt auf der Rückfrage an den Benutzer stehen „DUMP desired? YES/NO
“), lässt sich über die Task-Auswahl in der List-Maske DIAG=YES/NO steuern. Bei dieser Anwendung wird der Deskriptor TASK.ONLY aufgenommen.
Die automatische Voranalyse kann weder alle Probleme richtig erkennen, noch die erkannten Probleme bis in die Tiefe durchanalysieren. Insbesondere bei SLED-Analysen und hier wiederum speziell bei Deadlock-Problemen kommt die automatische Voranalyse oft zu wenig brauchbaren Resultaten.