Schwellwertüberwachung der HEL-Sätze steuern
Komponente: | BS2000 |
Funktionsbereich: | Fehlerprotokollierung |
Anwendungsbereich: | ERROR-LOGGING |
Privilegierung: | HARDWARE-MAINTENANCE |
Funktionsbeschreibung
Das Kommando MODIFY-HEL-CHECK steuert die Schwellwertüberwachung von Hardwarefehlern (HEL-Sätze). Bei Erreichen eines Fehlerschwellwertes wird das erneute Auftreten dieses Fehlers mit der Meldung „CALL TELESERVICE“ an der Konsole ausgegeben. Die Meldung wird jedoch nur bei eingeschaltetem Teleservice-Alarm ausgegeben (siehe Kommando MODIFY-HEL-TELESERVICE-ALARM).
Für die Schwellwertüberwachung bestehen folgende Steuerungsmöglichkeiten:
Aus- bzw. Einschalten der Überwachung von allen Sätzen einer Überwachungsklasse (Control-Id).
Aus- bzw. Einschalten der Überwachung von allen Sätzen eines Gerätes, das über den mnemotechnischer Gerätenamen oder die Geräteadresse bestimmt werden kann.
Aus- bzw. Einschalten der Überwachung von einzelnen Sätzen bzw. eine Gruppe von Sätzen mit bestimmten Merkmalen (Überwachungsklasse, Fehlerart und Fehlerpriorität).
Der Schwellwert kann für jede Steuerungsmöglichkeit getrennt eingestellt werden.
Der aktuelle Schwellwertzähler einer bestimmten Überwachungseinstellung kann zurückgestellt werden.
Jedes MODIFY-HEL-CHECK mit mindestens einem Nicht-Defaultwert erzeugt einen zusätzlichen Steuersatz für die Schwellwertüberwachung. Insgesamt sind max. 50 Steuersätze zulässig. Bei der Schwellwertüberwachung werden alle Steuersätze in der Reihenfolge der Erstellung durchsucht. Nur der letzte für den aufgetretenen Fehler gefundene Steuersatz wird berücksichtigt. Deshalb sollten Steuersätze, die einen Fehler genauer beschreiben, erst nach „allgemeinen“ Steuersätzen (z.B. nur für eine Überwachungsklasse) erstellt werden.
Mit MODIFY-HEL-CHECK CHECK=*STD ohne weitere Angaben werden alle zuvor vorgenommenen Änderungen zurückgesetzt, d.h. alle hinzugefügten Steuersätze werden gelöscht und es existieren nur noch die standardmäßig vorhandenen Steuersätze (wie bei Systemstart).
Mit MODIFY-HEL-CHECK CHECK=*STD und weiteren Angaben (wie z.B. Überwachungsklasse, Fehlerart, Gerät usw.) werden nur die hinzugefügten Steuersätze, die mit allen Angaben übereinstimmen, gelöscht.
Das Kommando wird abgewiesen, wenn die HEL-Protokollierung ausgeschaltet ist oder die maximal zulässige Anzahl von Steuersätzen (Meldung HEL0108) erreicht ist.
Wird die Protokollierung während des Systemlaufs ausgeschaltet und mit START-HEL-LOGGING erneut eingeschaltet, bleibt der Umfang der zu überwachenden HEL-Sätze unverändert.
Das Kommando SHOW-HEL-CHECK zeigt die aktuellen Steuersätze der Schwellwertüberwachung.
Format
MODIFY-HEL-CHECK | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Operandenbeschreibung
CHECK = *STD / *ON / *OFF
Gibt an, für welche HEL-Sätze die Schwellwertüberwachung ein- bzw. ausgeschaltet werden soll. Die zu überwachenden HEL-Sätze können über die Auswahl-Operanden CONTROL-IDENTIFIER, ATTRIBUTE, PRIORITY und DEVICE näher bestimmt werden. *ANY bedeutet jeweils, dass der Operand kein Auswahlkriterium ist. Die Angaben zu mehreren Auswahl-Operanden werden mit logischem Und verknüpft.
CHECK = *STD
Für alle HEL-Sätze mit den angegebenen Auswahlkriterien wird die vom System definierte CHECK-Einstellung vorgenommen.
Ohne Angabe von Auswahlkriterien bzw. bei Angabe der Auswahloperanden mit *ANY wird die Schwellwertüberwachung wie bei Systemstart eingestellt (Reset-Funktion). In diesem Fall wird die Angabe eines Schwellwertes im Operanden MAXIMUM ignoriert.
Bei Angabe von Auswahlkriterien werden die hinzugefügten Steuersätze, die mit allen Angaben übereinstimmen, gelöscht.
CHECK = *ON
Für alle HEL-Sätze mit den angegebenen Auswahlkriterien werden die Schwellwerte überwacht.
CHECK = *OFF
Für alle HEL-Sätze mit den angegebenen Auswahlkriterien werden die Schwellwerte nicht überwacht.
CONTROL-IDENTIFIER = *ANY / *MCK / *CCK / *CRW / *DISK / *TAPE / *SPOOL / *BCAM / *NINT / *STAT
Auswahlkriterium ist die Überwachungsklasse, in die der im HEL-Satz gemeldete Fehler eingeteilt ist.
Operandenwert | Überwachungsklasse |
---|---|
*ANY | kein Auswahlkriterium |
*MCK | M (Machine Check; Maschinenfehler) |
*CCK | C (Channel Check; Kanalfehler) |
*CRW | R (Channel Report Words) |
*DISK | D (Disk; Fehler bei Plattengerät) |
*TAPE | T (Tape; Fehler bei Bandgerät) |
*SPOOL | S (Spool; Fehler bei Spool-Gerät) |
*BCAM | B (BCAM; Fehler von BCAM erkannt) |
*NINT | N (No Interrupt) |
*STAT | Z (Gerätestatistik) |
ATTRIBUTE = *ANY / *HARDWARE-ERROR / *UNCORRECTABLE / *CORRECTABLE / *TAPE-ERROR /
*OVERRUN
Auswahlkriterium ist die Fehlerart, in die der im HEL-Satz gemeldete Fehler eingeteilt ist.
Operandenwert | Kennzeichnung der Fehlerart |
---|---|
*ANY | kein Auswahlkriterium |
*HARDWARE-ERROR | Attribut H: echter Hardwarefehler |
*UNCORRECTABLE | Attribut U: nicht behebbarer Fehler; tritt nur bei Geräten der „älteren“ Generation auf |
*CORRECTABLE | Attribut C:von der Software behebbarer Fehler; tritt nur bei Gerätender „älteren“ Generation auf |
*TAPE-ERROR | Attribut T: logischer Bandfehler |
*OVERRUN | Attribut O: Kanalkapazität zu gering (bereitstehende Daten können nicht vollständig übertragen werden); tritt nur bei Geräten auf, die ohne Ein-/Ausgabepuffer arbeiten |
PRIORITY = *ANY / *HIGH / *MEDIUM / *LOW
Auswahlkriterium ist die Fehlerpriorität, die der im HEL-Satz gemeldete Fehler erhalten hat.
PRIORITY = *ANY
Die Fehlerpriorität ist kein Auswahlkriterium.
PRIORITY = *HIGH
Ausgewählt werden HEL-Sätze, die die Priorität H erhalten haben (Fehler mit hoher Priorität).
PRIORITY = *MEDIUM
Ausgewählt werden HEL-Sätze, die die Priorität M erhalten haben (Fehler mit mittlerer Priorität).
PRIORITY = *LOW
Ausgewählt werden HEL-Sätze, die die Priorität L erhalten haben (Fehler mit niedriger Priorität).
DEVICE = *ANY / <alphanum-name 2..4> / *UNIT(...)
Auswahlkriterium ist die Hardwareeinheit, bei der der im HEL-Satz gemeldete Fehler auftrat.
DEVICE = *ANY
Die vom Fehler betroffene Hardwareeinheit ist kein Auswahlkriterium.
DEVICE = <alphanum-name 2..4>
Mnemotechnischer Gerätename einer Hardwareeinheit.
Ausgewählt werden HEL-Sätze mit Fehlern zu dieser Hardwareeinheit.
DEVICE = *UNIT(...)
Ausgewählt werden HEL-Sätze mit Fehlern zu dieser Hardwareeinheit. Die Hardwareeinheit wird im nachfolgend untergeordneten Operanden PATH über die Geräteadresse bestimmt.
PATH = <alphanum-name 1..6>
Geräteadresse in der Form ccccuu.
MAXIMUM = *STD / <integer 1..255>
Bestimmt den Schwellwert, der für die ausgewählten HEL-Sätze gelten soll.
Der Operand wird bei Angabe von CHECK=*STD ohne weitere Auswahlkriterien (Reset-Funktion) ignoriert.
MAXIMUM = *STD
Als Schwellwert wird 10 eingetragen.
MAXIMUM = <integer 1..255>
Angabe eines Schwellwertes für die ausgewählten HEL-Sätze.
RESET-COUNT = *OFF / *ON
Bestimmt, ob der aktuelle Schwellwertzähler einer Schwellwertüberwachung zurückgesetzt werden soll. Die Schwellwertüberwachung muss über die Operanden CONTROL-IDENTIFIER, ATTRIBUT, PRIORITY und/oder DEVICE genau bezeichnet werden.
RESET-COUNT = *OFF
Der aktuelle Schwellwertzähler wird nicht zurückgesetzt.
RESET-COUNT = *ON
Der aktuelle Schwellwertzähler wird zurückgesetzt.
Kommando-Returncode
(SC2) | SC1 | Maincode | Bedeutung |
---|---|---|---|
0 | CMD0001 | Kommando erfolgreich ausgeführt | |
32 | HEL0100 | Interner Fehler | |
32 | HEL0105 | Börsen-Probleme | |
32 | HEL0108 | Zu viele Steuerkommandos | |
64 | HEL0010 | Hardware-Error-Logging ist nicht eingeschaltet | |
64 | HEL0110 | Privilegienfehler |
Beispiel
Siehe SHOW-HEL-CHECK.