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Plattenorganisation in Pubsets

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Pubsets (Public Volume Sets, PVS) sind Sätze gemeinschaftlicher Platten und in BS2000 neben den privaten Datenträgern und Net-Storage der Ablageort für Dateien, siehe auch Handbuch „Systembetreuung“ [4].

Pubset ist die allgemeine Bezeichnung für einen Satz gemeinschaftlicher Platten, ohne den Pubsettyp (SF- oder SM-Pubset) zu berücksichtigen.

Ein Pubset ist gekennzeichnet durch seinen eindeutigen Pubset-Identifier (Pubset-Id). Ein Pubset wird von einem Benutzer beim Dateizugriff über die (syntaktisch gleiche) Katalogkennung (Cat-Id) angesprochen.

Die DVS-Funktion Multiple Public Volume Sets (MPVS) unterstützt in einem BS2000-System  mehrere voneinander unabhängige Pubsets. Die Verwaltungsinformation der Pubsets eines Systems  ist im MRS-Katalog MRSCAT abgelegt.

Es gibt einen „ausgezeichneten“ Pubset (Home-Pubset), der zum Laden, Betreiben und Beenden des Systems benötigt wird und während des gesamten Systemlaufs verfügbar sein muss.

Neben diesem Home-Pubset können andere Pubsets importiert werden. Die zu einem importierten Pubset gehörenden Platten werden vom System als eine Einheit erkannt und verwaltet. Jeder Benutzer kann mit Hilfe der logischen DVS-Funktionen auf einem importierten Pubset Dateien und Jobvariablen erzeugen, verarbeiten und löschen, sofern er dazu berechtigt ist.

Home-Pubset

Dieser Pubset enthält die Dateien, die für Startup (und automatischen Restart) notwendig sind (siehe Handbuch „Systembetreuung“ [4]).

Das Importieren des Home-Pubsets erfolgt während der BS2000-Systemeinleitung automatisch.

Standby-Pubset

Dieser Pubset ist an allen SE Servern vorgeneriert und liegt auf internen Platten, erfordert also noch keine Plattenanbindung über SAN. Er enthält ein vorinstalliertes Notfallsystem, das für die Installation oder die Reparatur des Home-Pubsets verwendet werden kann. Das Notfallsystem ist jedoch nicht für den produktiven Betrieb vorgesehen.

Reserve-Pubset

Dieser Pubset enthält dieselben Dateien wie der Home-Pubset und kann bei einem Ausfall des Home-Pubsets dessen Funktionen übernehmen, d.h. das BS2000-Betriebssystem kann von diesem Reserve-Pubset geladen und betrieben werden.

Im Gegensatz zum Standby-Pubset erlaubt er also nicht nur eine Reparatur oder Neuerstellung des Home-Pubsets, sondern auch die sofortige Wiederaufnahme des produktiven Betriebs noch während der Arbeiten am Home-Pubset.

 

Shared-Pubset (SPVS)

Bei Einsatz des Softwareprodukts HIPLEX MSCF und einer entsprechenden Hardware-Konfiguration ist der gleichzeitige Zugriff von mehreren Systemen auf einen gemeinsamen Pubset möglich.

Maximal 16 Systeme, die in einem HIPLEX-MSCF-Verbund gekoppelt werden, können über einen direkten Hardware-Pfad als „Sharer“ auf diesen mehrbenutzbaren Pubset zugreifen. Einer dieser Verbund-Teilnehmer wird zum temporären Eigentümer des Pubsets ernannt und wickelt für die anderen Sharer die Funktionen zur Verwaltung der Dateien, der Benutzer und der Zugriffe ab. Alle Verwaltungs-Anforderungen seitens der untergeordneten Teilnehmer, der so genannten „Pubset-Slaves“, müssen über HIPLEX MSCF an den Eigentümer, den „Pubset-Master“, gerichtet werden.

Bei Ausfall des Pubset-Masters wird an allen Pubset-Slaves eine Pubset-spezifische Jobvariable (siehe Handbuch „Jobvariablen“ [9]) gesetzt. In diesem Fall kann einer der bisherigen Pubset-Slaves die Rolle des Pubset-Masters übernehmen, ohne deshalb den Pubset exportieren zu müssen. Wenn dieser so genannte Master-Wechsel nicht konfiguriert ist oder fehlschlägt, dann muss die Systembetreuung den Pubset entweder an allen verbliebenen Pubset-Slaves exportieren oder (nach Beheben des Problems) einen der verbliebenen Pubset-Slaves mit /IMPORT-PUBSET ...,SHARER-TYPE=*MASTER(MASTER-CHANGE=*YES) zum neuen Pubset-Master erklären.

Das gesamte Konzept des Shared-Pubsets (Hardware-Konfiguration, Verwaltung der Pubsets, Datenzugriffe) ist ausführlich im Handbuch „HIPLEX MSCF“ [7] beschrieben.

Paging-Pubset

Während des Systemlaufs kann der Seitenwechselbereich dynamisch erweitert werden (/EXTEND-PAGING-AREA). Voraussetzung ist das Importieren des zugehörigen Pubsets und die Beachtung der maximalen Größe des Seitenwechselbereichs (4 TB).

Pubset-Organisation

Zur effizienten Nutzung von Pubsets wird folgende Plattenorganisation empfohlen:

  • Ein Pubset muss für die Funktion als Home-Pubset vorbereitet sein. Das heißt, im Benutzerkatalog dieses Pubsets müssen alle Benutzer, für die ein Systemzugriff vorgesehen ist, eingetragen sein (LOGON-Validierung über Home-Pubset). Ein solcher Pubset entsteht im Allgemeinen als Ergebnis einer Systeminstallation .

  • Ein weiterer Pubset kann als Reserve-Pubset installiert werden, damit bei Ausfall des Home-Pubsets der Systemlauf mit dem Reserve-Pubset erfolgen kann.

  • Sämtliche Benutzerdateien sollten auf weitere Pubsets verteilt werden. Jedem Benutzer wird dabei einer dieser Pubsets als Benutzer-Default-Pubset zugewiesen.

  • Die Seitenwechseldateien sollten sich über mehrere Pubsets verteilen, aber nicht auf der Pubres, der ersten Platte eines Pubsets, liegen.

  • Im Home-Pubset sollte ein Seitenwechselbereich von mindestens 200 Mbyte eingerichtet sein.

 

Installationsvorschlag einer Pubset-Plattenorganisation

Bild 6: Plattenorganisation mit Pubsets
  • Eine Platte (PUBA00) bildet den Home-Pubset.

  • Eine Platte (PUBB00) bildet den Reserve-Pubset.

    Bei allen Plattenkonfigurationen sollte darauf geachtet werden, dass Home-Pubset und Reserve-Pubset nicht in derselben Platteneinheit liegen.

  • Zusätzlich werden drei weitere Benutzer-Pubsets (hier: SF-Pubsets J, K und L) auf den Platten PUBJ00 und PUBJ01, PUBK00 und PUBK01, PUBL00 und PUBL01 eingerichtet.

  • Es können weitere Pubsets eingerichtet werden, die bei Bedarf zu importieren sind.

  • Bis System Ready wird wenigstens ein Seitenwechselbereich im Home-Pubset benötigt. Seitenwechselbereiche auf den Pubsets J, K und L können entweder für den Startup in der BS2000-Parameterdatei angegeben werden oder ab System Ready, z.B. über die CMDFILE, zugeschaltet werden.

  • Der Home-Pubset ist immer der Default-Pubset der Kennung TSOS. Alle Standarddateien, die z.B. für FAST-Startup und automatischen Restart notwendig sind, sind auf diesem Pubset zu hinterlegen.
    Der Home-Pubset sollte keinem Benutzer als Default-Pubset zugewiesen werden, sondern nur die Dateien aller Systemkennungen enthalten.

  • Da der Reserve-Pubset im Fehlerfall die „Home-Pubset-Funktion“ übernehmen soll, muss er die gleichen Dateien enthalten wie das Home-Pubset.
    Der Reserve-Pubset sollte deshalb keinen Benutzern als Default-Pubset zugeordnet und möglichst nur systemseitig genutzt werden (geringer Update-Aufwand).

  • Weil es nicht nur einen, sondern je einen Dateikatalog pro Pubset gibt, ist die Größe des jeweiligen Dateikatalogs in Relation zur Größe des Pubsets bzw. Dateivolumens zu sehen. Die Dateikataloggröße wird beeinflusst durch:

    • die Anzahl der Dateien, die auf dem Pubset liegen,

    • die Anzahl der privaten Dateien, die in dem Pubset katalogisiert werden,

    • die Anzahl der Jobvariablen, die auf diesem Pubset liegen.

  • TSOSCAT, MRSCAT und SYSSRPM werden beim Installieren bzw. bei /IMPORT-PUBSET ACTUAL-JOIN=*FIRST,... angelegt, ohne dass der Benutzer Einfluss darauf hat (Ausnahme: Größe des Dateikatalogs TSOSCAT).

Auf den Pubsets können die Dateien folgendermaßen verteilt werden:

Pubset

Platten

Dateien

Home-Pubset

PUBA00

  • TSOSCAT

  • SYSTEM.MRSCAT

  • SYSTEM.MRSCAT.COPY

  • SYSSRPM

  • SYSEAM

  • SYS.PAGING.PUBA00

  • Startup-Dateien

außerdem:

  • Kennung der Systemverwaltung des laufenden Systems

  • sämtliche Dienstprogramme

  • Meldungsdateien

  • Sprachübersetzer

  • Bibliotheken

Reserve-Pubset

PUBB00

  • TSOSCAT

  • SYSTEM.MRSCAT

  • SYSTEM.MRSCAT.COPY

  • SYSSRPM

  • SYSEAM

  • SYS.PAGING.PUBB00

  • Startup-Dateien

außerdem:

  • alle Dateien, die sich auf dem Home-Pubset befinden, müssen auf dem Standby-Pubset eingerichtet und gepflegt werden

Benutzer-Pubset




PUBJ00

  • TSOSCAT

  • SYSSRPM

PUBJ01

  • SYS.PAGING.PUBJ01

PUBK00


  • TSOSCAT

  • SYSSRPM

PUBK01
  • SYS.PAGING.PUBK01

PUBL00


  • TSOSCAT

  • SYSSRPM

PUBL01

  • IPL-Dateien (wahlweise)


außerdem:

  • Benutzer-/Dateiaufteilung nach Aufgabengebieten organisiert

Aufbau von /ADD-USER für die Benutzerkennung COMPILER und vier Benutzer:

  • Einträge für Home-Pubset A:

    /ADD-USER USER-ID=COMPILER,...,PUBSET=A,DEFAULT-PUBSET=A, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=n 
    /ADD-USER USER-ID=USER1,...,PUBSET=A,DEFAULT-PUBSET=J, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    /ADD-USER USER-ID=USER2,...,PUBSET=A,DEFAULT-PUBSET=K, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    /ADD-USER USER-ID=USER3,...,PUBSET=A,DEFAULT-PUBSET=K, ...
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    /ADD-USER USER-ID=USER4,...,PUBSET=A,DEFAULT-PUBSET=L, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    

  • Einträge für Standby-Pubset B:

    /ADD-USER USER-ID=COMPILER,...,PUBSET=B,DEFAULT-PUBSET=B, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=n 
    /ADD-USER USER-ID=USER1,...,PUBSET=B,DEFAULT-PUBSET=J, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    /ADD-USER USER-ID=USER2,...,PUBSET=B,DEFAULT-PUBSET=K, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    /ADD-USER USER-ID=USER3,...,PUBSET=B,DEFAULT-PUBSET=K, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    /ADD-USER USER-ID=USER4,...,PUBSET=B,DEFAULT-PUBSET=L, ... 
    /     ...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0
    

    Einträge im Benutzerkatalog sind „spiegelverkehrt“ zum Home-Pubset. Damit ist gewährleistet, dass keine Anpassungsarbeiten nötig sind, wenn mit Pubset B geladen wird.

  • Einträge für Benutzerpubset J:

    /ADD-USER USER-ID=USER1,...,PUBSET=J,...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=n

    /ADD-USER USER-ID=USER4,...,PUBSET=J,...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=0

    Ist der Systemparameter FSHARING=0 (Voreinstellung), ist der Eintrag von USER4 (mit Space-Limit 0) im Benutzerkatalog des Pubsets J nötig, damit dieser Benutzer auf mehrbenutzbare Dateien anderer Benutzer zugreifen darf, die auf Pubset J liegen (USER2 und USER3 dürfen das nicht). Wird in der BS2000-Parameterdatei FSHARING=1 gesetzt, können alle Benutzer zugreifen (und der Eintrag von USER4 mit Space-Limit 0 ist unnötig).

  • Einträge für Benutzerpubset K:

    /ADD-USER USER-ID=USER2,...,PUBSET=K,...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=n

    /ADD-USER USER-ID=USER3,...,PUBSET=K,...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=n

  • Einträge für Benutzerpubset L:

    /ADD-USER USER-ID=USER4,...,PUBSET=L,...,PUBLIC-SPACE-LIMIT=n

Durch die Einträge im aktuellen Home-Pubset findet das System die Default-Zuweisungen der einzelnen Benutzer. Beim Ansprechen einer Datei mit $userid. wird die Datei auf dem Default-Pubset der userid gesucht.

/ADD-USER ist im Handbuch „Kommandos“ [2] beschrieben.

Bemerkungen zur organisatorischen Aufteilung:

  • Seitenwechseldateien außerhalb des Home-Pubsets für den Startup werden in der BS2000-Parameterdatei angegeben.

  • Der Seitenwechselbereich (Paging-Area) ist im laufenden Betrieb mit /EXTEND-PAGING-AREA erweiterbar.

  • Die Einträge im Benutzerkatalog sollten aktuell sein und regelmäßig gesichert werden (siehe Handbuch „Systembetreuung“ [4]).

  • Der Startup-Parameterservice kann mit Hilfe des DIALOG-Startup aufgerufen werden, um damit die Standardwerte zu verändern (siehe Handbuch „Systembetreuung“ [4]).

 

Vorteile dieser Pubset-Organisation
  • Ausfallsicherheit

    • bei Ausfall des IPL auf PUBA00:
      durch doppelten IPL (IPL auch auf PUBB00) bzw. dreifachen IPL (IPL auch auf PUBB00 und PUBL01) kann das System jederzeit geladen werden.

    • bei Ausfall des Benutzer-/Dateikatalogs oder des gesamten Pubsets A:
      durch sinnvolles Aufteilen der Einträge im Benutzerkatalog („spiegelverkehrt“) auf PUBB00 und durch gezielten Update der dort geführten Dateien und Katalogeinträge ist ein Laden über PUBB00 jederzeit möglich, ohne dass der Benutzer in seiner Arbeitsweise beeinträchtigt wird.

    • bei Ausfall von Pubset L (ohne Paging):
      System kann weiter benutzt werden. Lediglich der Benutzer USER4 wird in seiner Arbeit behindert.

    • bei Ausfall von Pubset B (Reserve-Pubset):
      System kann wie gewohnt weiter benutzt werden. Der Reserve-Pubset kann online rekonstruiert werden.

  • Versionswechsel

    Von Pubset A aus kann auf Pubset B ein System der neuen Version erstellt werden. Pubset B kann dann mit /IMPORT-PUBSET ACTUAL-JOIN=*FIRST am laufenden System importiert werden. Nach Bereitstellen aller nötigen Dateien bzw. Prozeduren (online) kann ein Startup der neuen Version erfolgen. Sollte der Wechsel negativ ausfallen, so steht als Fallback-Lösung immer noch das lade- und arbeitsfähige Pubset A zur Verfügung, d.h. die Ausfallzeiten des Systems werden so klein wie möglich gehalten.

Ein „First-Start“ ist nicht notwendig, wenn SIR den Pubset zuvor bereits mit ACTUAL-JOIN=*FIRST importiert hatte, z.B. um Paging-Dateien anzulegen oder Dateien darauf zu kopieren. Dann wird nämlich unter SIR bereits der /IMPORT-PUBSET ACTUAL-JOIN=*FIRST gemacht.