BS2000-Server bieten die Möglichkeit, über die nominelle Server-Leistung hinaus zeitlich begrenzt weitere, bereits vorinstallierte CPUs zuzuschalten („Extra-CPUs“, siehe Handbuch „Einführung in die Systembetreuung“ [6]).
Das Subsystem RESLOG protokolliert das Zu- und Wegschalten von Extra-CPUs in der RESLOG-Protokolldatei.
Das Subsystem RESLOG
Das Subsystem RESLOG (RESource LOGging) ist Bestandteil des Grundausbaus.
Im VM2000-Betrieb prüft RESLOG, ob es im Monitorsystem unter VM2000 läuft und ob Extra-CPUs vorhanden sind.
Das Subsystem RESLOG bietet zwei Kommandoschnittstellen für die Arbeit mit der RESLOG-Protokolldatei an:
Kommando | Bedeutung |
CHANGE-RESLOG-FILE | Wechsel der Logging-Datei |
START-RESLOG-EVALUATION | Auswertung der Logging-Datei |
Die RESLOG-Protokolldatei
RESLOG legt unter der Kennung TSOS eine Logging-Datei mit folgendem Namen an:
SYS.RESLOG.<server-id>
Die <server-id>, abgeleitet aus der CPU-ID, identifiziert einen Server weltweit eindeutig. Mit dem Kommando SHOW-SYSTEM-INFORMATION können alle CPU-IDs einer Konfiguration ausgegeben werden. Sie unterscheiden sich nur durch eine fortlaufende Nummerierung voneinander, die sich je nach Architektur an unterschiedlichen Stellen der CPU-ID befindet. Diese Stellen werden mit „0“ belegt: Das Ergebnis ist die Server-ID.
Diese Logging-Datei bleibt normalerweise während der gesamten Session geöffnet. Eine bereits vorhandene Logging-Datei wird fortgeschrieben, falls ihre Server-ID identisch ist.
Die Logging-Datei kann mit dem Kommando CHANGE-RESLOG-FILE gewechselt werden.
Die aktuelle Datei wird dann geschlossen und in SYS.RESLOG.<server-id>.<date> mit Datum des Close-Zeitpunktes umbenannt. Anschließend wird eine neue Datei mit dem Namen SYS.RESLOG.<server-id> geöffnet.
Die Logging-Datei enthält verschiedene Datensätze:
Mit dem Starten von RESLOG wird immer als Erstes ein Start-Datensatz geschrieben. Der Start-Datensatz enthält Datum, Uhrzeit, BS2000- und RESLOG-Version. Er enthält auch die Server-ID, die Anzahl der Extra-CPUs und die CPU-Nummern der Extra-CPUs, die zugeschaltet (ATTACHED) sind.
Beim Beenden des Subsystems (also auch bei Shutdown) und beim Wechseln der Logging-Datei wird als letzter Datensatz ein Stop-Datensatz geschrieben. Der Stop-Datensatz enthält neben Datum und Uhrzeit auch den Grund für das Schließen der Logging-Datei (Stop/Change).
Mit jedem ATTACH-/DETACH-DEVICE bzw. ATTACH-/DETACH-VM-RESOURCES einer Extra-CPU wird ein CPU-Datensatz mit Datum, Uhrzeit, CPU-Nummer und ATTACHED/DETACHED-Kennzeichen geschrieben.
Als weiterer Datensatz wird einmal pro Stunde der Alive-Datensatz geschrieben bzw. aktualisiert, damit bei einem Systemabsturz noch konsistente Daten zur Verfügung stehen.
Der Alive-Datensatz befindet sich normalerweise nur in der geöffneten Datei und wird von einem CPU- oder Stop-Datensatz überschrieben.
Lediglich im Crash-Fall kann sich als letzter Datensatz ein Alive-Datensatz in der Datei befinden, der beim nächsten Starten von RESLOG nicht überschrieben wird.
Auswerten der RESLOG-Protokolldatei
Mit dem Kommando START-RESLOG-EVALUATION wird die RESLOG-Auswertung gestartet. Das Ergebnis kann in komprimierter oder detaillierter Form am Bildschirm oder in eine Datei ausgegeben werden.
Die RESLOG-Auswertung läuft als ein eigenes Programm ab, das intern geladen, gestartet und beendet wird.
Achtung!
Wird die RESLOG-Auswertung aus einem anderen Programm heraus aufgerufen (z.B. nach Unterbrechung mit der K2-Taste), wird dieses Programm entladen. Es ist nicht möglich, nach Beendigung der RESLOG-Auswertung in dieses Programm zurückzukehren (z.B. mit //RESUME).
Der Systembetreuer bestimmt Ausgabemenge und Ausgabeziel der RESLOG-Auswertung. Dazu stehen ihm die verschiedenen Operanden des Kommandos START-RESLOG-EVALUATION zur Verfügung:
Operand RESLOG-FILE=*CURRENT/<dateiname>/*FROM-FILE(...)
Es können die aktuelle, eine einzelne oder eine Liste von RESLOG-Dateien ausgewertet werden.
Bei Angabe einer Liste von Dateien gelten folgende Bedingungen:In einem Auswertelauf können nur RESLOG-Dateien eines Servers (also RESLOG-Dateien mit derselben Server-ID) ausgewertet werden.
Die RESLOG-Dateien sind in zeitlich aufsteigender Reihenfolge anzugeben.
Operand PERIOD=*INTERVAL(...)
Die Auswertung kann über den gesamten oder einen definierten Zeitraum erfolgen.Operand INFORMATION=*SUMMARY/*ALL
Die Ausgabe erfolgt als kurze Zusammenfassung oder zusätzlich mit der Auflistung jedes einzelnen ATTACH/DETACH-Vorgangs.Operand OUTPUT=*SYSOUT/<dateiname>
Die Ausgabe erfolgt nach SYSOUT oder in eine Datei.
Beispiel 1: Summary-Ausgabe der aktuellen RESLOG-Protokolldatei nach SYSOUT
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Bedeutung der Ausgaben:
START DATE END DATE BS2000 VERSION RESLOG VERSION SERVER-ID NUMBER EXTRA CPUS | Beginn des Auswertezeitraums Ende des Auswertezeitraums Betriebssystemversion zu Beginn des Auswertezeitraums Version der RESLOG-Datei zu Beginn des Auswertezeitraums weltweit eindeutige Server-ID des Servers Anzahl der Extra-CPUs zu Beginn des Auswertezeitraums |
NUMBER DAYS IN USE | Anzahl der Tage, an denen Extra-CPUs genutzt wurden; |
TIME WITHOUT DATA | Zeit in Stunden/Tage, in denen RESLOG nicht aktiv war; |
Beispiel 2:
Detaillierte-Ausgabe der aktuellen RESLOG-Protokolldatei in die Datei PROT.EXTRA-CPU.002
/START-RESLOG-EVALUATION INFORMATION=*ALL, OUTPUT=PROT.EXTRA-CPU.002 : <Ausgabe wie bei INF=*SUMMARY, siehe Beispiel 1> : ----------------------------------------------------------------------------- DETAILED STATISTICS OF EXTRA-CPUS --------+-------------------------+-------------------------+---------------- CPU NR ! ATTACH TIME ! DETACH TIME ! DURATION --------+-------------------------+-------------------------+---------------- 02 ! <date> <time> ! <date> <time> ! 1 (days) ! ! ! 02 ! <date> <time> ! <date> <time>*! 1 (days) ! ! ! NO DATA ! <date> <time> ! <date> <time> ! 1 (hours) -----------------------------------------------------------------------------
Bedeutung der Ausgaben:
CPU NR | CPU-Nummer der Extra-CPU oder – wenn RESLOG nicht geladen ist – NO DATA |
ATTACH TIME/ | Datum und Uhrzeit des ATTACH- bzw. DETACH-Vorgangs einer Extra-CPU (falls sich unter CPU NR eine CPU-Nummer befindet) |
DURATION | Zeitraum in Stunden oder Tagen, bezogen auf ATTACH/DETACH TIME
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Hinter den Zeiten bei ATTACH TIME und DETACH TIME kann ein * (Stern) ausgegeben werden mit folgenden Bedeutungen:
Der genaue Zeitpunkt des ATTACH ist nicht bekannt, weil beim Starten von RESLOG die Extra-CPU bereits ATTACHED war.
Der genaue Zeitpunkt des DETACH ist nicht bekannt, weil die Datei geschlossen oder gewechselt oder das Subsystem abnormal beendet wurde, während eine Extra-CPU ATTACHED war.
Der tatsächliche Zeitpunkt des ATTACH/DETACH wird nicht ausgegeben, weil der Auswertezeitraum nach einem ATTACH beginnt und/oder vor einem DETACH endet.
Es wird die aktuelle Datei ausgewertet und eine Extra-CPU ist ATTACHED.
Bei DETACH TIME wird das Datum des letzten Alive- oder CPU-Datensatzes geschrieben.
Meldungen mit Remote Service
Zur Kontrolle der vertraglich vereinbarten Nutzungsdauer von Extra-CPUs werden alle ATTACH/DETTACH-Vorgänge für Extra-CPUs via Remote Service an den Hersteller gemeldet. Diese Meldungen dienen auch einer möglichen Überprüfung der von RESLOG protokollierten Daten.
Im Normalfall soll aber eine Überprüfung der vertraglich vereinbarten Nutzungsdauer nur anhand der RESLOG-Daten erfolgen. Deshalb muss sichergestellt werden, dass RESLOG ständig läuft.
Auch RESLOG schickt Meldungen via Remote Service an den Hersteller, falls es sich im Fehlerfall abnormal beendet. Folgende Meldungen sind dafür vorgesehen:
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