Der gesamte Nachrichtenverkehr zwischen Konsolen, berechtigten Benutzerprogrammen und dem System wird in einer Protokolldatei aufgezeichnet. Davon ausgeschlossen sind die letzten Meldungen eines Systemlaufs, die beim Zurückschreiben des Home-Pubsets auf die Platte ausgegeben werden. Zusätzlich zum Konsoldialog wird das Kommando CHANGE-CONSLOG-FILE auch protokolliert, wenn es von einer Datensichtstation eingegeben wurde.
Kommando | Bedeutung |
CHANGE-CONSLOG-FILE | Aktuelle Protokolldatei schließen und neue Datei eröffnen |
SHOW-CONSLOG-ATTRIBUTES | Zustand der Systemprotokollierung und Name der Protokolldatei ermitteln |
SET-CONSLOG-READ-MARK | Lesezugriff auf die aktuelle CONSLOG-Datei ermöglichen, ohne diese vorher schließen zu müssen |
TURN | Auswerten der aktuellen Protokolldatei |
Die Protokollierung wird automatisch während der Systemeinleitung gestartet.
Eine Meldung informiert, welche Protokolldatei eröffnet wurde.
Der Dateiname für die Protokolldatei ist abhängig von den Systemparametern NBKESNR und FMTYFNLG. Mit diesen Parametern können für die Kennungen SYSAUDIT oder TSOS die folgenden Dateinamenskonventionen eingestellt werden:
neues Format: | SYS.CONSLOG.jj.mm.tt.xxx.nnn |
altes Format: | SYS.CONSLOG.jj.mm.tt.xxx.nn |
jj.mm.tt / | neues Format: Datum, an dem die Datei eröffnet wurde |
xxx nnn | Nummer des aktuellen Systemlaufs laufende Nummer der Protokolldatei (001-999 pro Tag, an dem die CONSLOG-Datei gewechselt wird) |
nn | laufende Nummer der Protokolldatei (01-99 pro Systemlauf) |
Mit dem Systemparameter NBKESNR kann die Systembetreuung festlegen, ob die CONSLOG-Datei unter der Benutzerkennung TSOS oder SYSAUDIT katalogisiert wird, und ob insgesamt 99 CONSLOG-Dateien pro Systemlauf oder 999 pro Tag erzeugt werden können.
Mit dem Systemparameter FMTYFNLG kann die Systembetreuung festlegen, ob im Namen von Logging-Dateien das Jahr 2-stellig (ohne Jahrhundertangabe, in Form von jj.mm.tt) oder 4-stellig (mit Jahrhundertangabe, in Form von jjjj-mm-tt) hinterlegt wird.
Tritt beim Beschreiben der Protokolldatei ein unbehebbarer DVS-Fehler auf, so wird die aktuelle Protokolldatei geschlossen und eine neue Protokolldatei mit der Seriennummer +1 eröffnet.
Wird die Fehlermeldung
DMS0541 PLATTENSPEICHERMANGEL, ....
ausgegeben und
ist der Systemparameter NBLOGENF (Console Logging erzwingen) gesetzt, erhält der Operator zusätzlich die Fragemeldung
NBR0953 ERROR DURING CONSOLE-LOGGING PROCESSING. REPLY (R=RETRY; H=HALT).
Wird auf der Kennung, auf der die CONSLOG-Datei hinterlegt wird (TSOS oder SYSAUDIT), Speicherplatz geschaffen, kann die Frage mit
R
beantwortet werden. Das Console-Logging wird mit der Protokolldatei Seriennummer +1 fortgesetzt. Datensätze gehen nicht verloren. Gibt der OperatorH
ein, wird der Systemlauf beendet.ist der Systemparameter NBLOGENF nicht gesetzt, wird das Console-Logging abgeschaltet. Der Operator wird mit der Meldung
NBR0906
informiert, dass Console-Logging nicht aktiv ist. Wird nun Speicherplatz auf der betreffenden Kennung geschaffen, kann mit dem Kommando CHANGE-CONSLOG-FILE das Console-Logging wieder aktiviert werden. Die Datensätze bis zum Wiedereinschalten der Console Logging gehen verloren. Um anzuzeigen, dass die Protokollierung nicht vollständig ist, wird die neue Protokolldatei mit der Seriennummer +2 eröffnet.
Die von der TURN-Verarbeitung aus der SYS.CONSLOG-Datei ausgegebenen Meldungen werden nicht mehr in die Protokolldatei aufgenommen, um mehrfache Protokollierung zu vermeiden.
Außerdem kann die Systembetreuung während des Systemlaufs die aktuelle Protokolldatei schließen und eine neue Protokolldatei eröffnen.
Mit dem Kommando SET-CONSLOG-READ-MARK kann die Systemverwaltung die aktuelle, noch geöffnete Protokolldatei lesbar machen und z.B. kopieren.
Auf alle geschlossenen Protokolldateien kann während des Systemlaufs zugegriffen werden (z.B. mit dem Kommando PRINT-DOCUMENT).
Die maximale Anzahl der Protokolldateien während eines Systemlaufs beträgt 99, wenn die laufende Nummer der Protokolldatei 2-stellig beantragt wurde, bzw. 999 pro Tag, wenn die laufende Nummer 3-stellig beantragt wurde. Ein automatischer Wechsel der Protokolldatei (z.B. bei Tageswechsel) findet nicht statt. Wird die max. Anzahl überschritten, erhält der Operator eine Meldung und das Beschreiben der Protokolldatei wird bis zum Ende des Systemlaufes eingestellt. Das Überschreiten der maximalen Anzahl der Protokolldateien kann mit dem Sytemparameter NBLOGENF verhindert werden.
Im Abstand von ca. 25 Sätzen wird ein kurzer Datumssatz geschrieben. Findet während eines Systemlaufs ein Tageswechsel statt, so wird dies in der Protokolldatei durch den Satztyp „Tageswechsel“ angezeigt.
Bei der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit und umgekehrt wird ein Tageswechselsatz mit der neuen Jahreszeit-Information in die Protokolldatei geschrieben.
Dieser Satztyp wird zusätzlich als erster und letzter Satz in die Protokolldatei eingetragen. Er enthält dann das Datum der Dateieröffnung bzw. -schließung sowie die Anzahl der in dieser Session eröffneten CONSLOG-Dateien. Wird die Protokolldatei durch einen Fehler abgebrochen, so ist nicht gewährleistet, dass als letzter Satz ein Tageswechselsatz eingetragen ist.
In der letzten Protokolldatei eines Systemlaufs entfällt der letzte Tageswechselsatz.
Das Exportieren des Home-Pubsets kann nicht mehr in der CONSLOG-Datei protokolliert werden.
Der Name der aktuellen Protokolldatei kann mit dem Kommando SHOW-CONSLOG-ATTRIBUTES ausgegeben werden.
Aufbau der Protokolldatei
CONSLOG-Dateien werden immer als SAM-Dateien erzeugt.
Format eines Satzes
Nachricht
Empfänger | Leer- | Nachrich- | Absender |
| Auftrags- | . oder # | Tageszeit | Leerzeichen | Text |
1-4 | 5 | 6 | 7-10 | 11 | 12-14 | 15 | 16-21 | 22 | 23... |
Tageswechselsatz
Leerzeichen | T | CLOG | Leer- | . oder # | Tageszeit | Leerzeichen | *** | Datum | *** | Leer- |
1-5 | 6 | 7-10 | 11-14 | 15 | 16-21 | 22-23 | 24-26 | 27-36 | 37-39 | 40 |
Fortsetzung: |
|
Ob das Trennzeichen ein Punkt (Voreinstellung) oder ein # ist, wird durch den Systemparameter SECSTART beeinflusst (siehe Handbuch „Kommandos“ [8]).
T ist das Kennzeichen für Tageswechselsatz
CLOG ist die Task, die die Meldungen aller Konsolen in die Protokolldatei schreibt
Format des Datums: jjjj-mm-tt oder **jj.mm.tt
(abhängig vom Systemparameter FMTYFLNG, siehe Handbuch „Kommandos“ [8])Abweichung der lokalen Zeit von UTC in Stunden und Minuten; Format der Zeitzonenangabe: UTC±hh:mm
Bei Nachrichtentyp „Antwort“ steht an Stelle 22 ein Punkt oder Doppelpunkt (. oder :)
Datumssatz
Jahr | - | Monat | - | Tag |
1-4 | 5 | 6-7 | 8 | 9-10 |
Im Abstand von 25 Sätzen wird ein Datumssatz eingetragen.
Die Darstellung gilt nur für die Belegung des Systemparameters FMTYFNLG mit dem Wert 4; bei FMTYFNLG = 2 ist das Jahr nur 2-stellig und der Datumssatz entsprechend 2 Byte kürzer.
Für Empfänger und Absender sind folgende Einträge möglich:
mnemotechnischer Gerätename der Konsole in Klammern
Anwendungsname
Berechtigungsschlüssel (nur Empfänger)
Auftragsnummer (TSN) einer Benutzer- oder Systemtask, z.B. einer OPRT
Für Nachrichtentyp sind folgende Einträge möglich:
% | Systemmeldung, die keine Antwort verlangt |
Auswerten und Sicherstellen der Protokolldatei
Es gehört zu den Aufgaben der Systembetreuung, die Protokolldateien vorangegangener Systemläufe auszuwerten und zu sichern.
Da die Protokolldatei als SAM-Datei katalogisiert ist, kann sie z.B. mit EDT-Prozeduren ausgewertet werden.
Die aktuelle Protokolldatei lässt sich auch mit dem TURN-Kommando auswerten.
Dabei lassen sich Meldungen nach verschiedenen Merkmalen aussuchen:
Tag
Uhrzeit
Ziel
Quelle
Bei Einsatz des Software-Produktes SECOS können mit der Komponente SATUT auch CONSLOG-Dateien ausgewertet werden. Die CONSLOG-Meldungen werden dazu in einen SAT-Protokolldatensatz umgewandelt. Der Kurzname für den Ereignis-Typ ist immer CLG (siehe Handbuch „SECOS“ [9]).
Auszüge aus der Protokolldatei
Auszug 1: Systeminformation einholen
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Auszug 2: Verschiedene Operatorkommandos eingeben
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