Die zeilensequenzielle Organisation von COBOL-Dateien ist ein Sprachmittel des X/OpenStandards. Das entsprechende Sprachformat lautet:
FILE-CONTROL.
...
[ORGANIZATION IS]
LINE
SEQUENTIAL
...
Eine zeilensequenzielle Datei kann im BS2000 gespeichert werden
als katalogisierte SAM-Datei oder
als Element einer PLAM-Bibliothek.
Damit besteht die Möglichkeit, in einem COBOL-Programm nicht nur katalogisierte Dateien, sondern auch Dateien in Form von Bibliothekselementen zu verarbeiten.Einschränkungen gegenüber satzsequenziellen Dateien:
Es sind nur variabel lange Sätze zulässig (RECORD-FORMAT=V).
Gilt nicht für ENABLE-UFS-ACCESS=YES.Als Eröffnungsarten sind nur OPEN INPUT und OPEN OUTPUT ohne die Angaben REVERSED und NO REWIND zulässig.
Als Ein-/Ausgabeanweisungen sind nur READ (bei OPEN INPUT) und WRITE (bei OPEN OUTPUT) zulässig.
In der CLOSE-Anweisung ist nur die Angabe WITH LOCK zulässig.
Die Verknüpfung einer zeilensequenziellen Datei mit einer aktuellen SAM-Datei erfolgt - wie bei satzsequenziellen Dateien - mittels ADD-FILE-LINK-Kommando (siehe Abschnitt „Zuweisen von katalogisierten Dateien").
Die Verknüpfung mit einem Bibliothekselement geschieht mit dem SDF-P-Kommando SET-VARIABLE, das folgendermaßen aufgebaut sein muss:
/[SET-VAR] SYSIOL-name=’*LIBRARY-ELEMENT(bibliothek,element[version],typ)’
SYSIOL-name | S-Variable. name muss der externe Name der Datei in der ASSIGN-Klausel sein. |
bibliothek | Name der PLAM-Bibliothek |
element | Name des Elements |
version | Versionsbezeichnung. Zulässige Angaben sind: |
typ | Elementtyp. Zulässig sind S, M, J, H, P, U, F, X, R, D. |
Voraussetzung für die Verarbeitung zeilensequenzieller COBOL-Dateien in Bibliothekselementen ist das Vorhandensein der Bibliothek LMSLIB, die auf der TSOS-Kennung eingerichtet sein muss.
Beim Binden eines Programms, das zeilensequenzielle Dateien verarbeiten soll, muss zur Befriedigung von Externverweisen zusätzlich zu CRTE die Bibliothek $LMSLIB angegeben werden.
Beispiel 9-6
Erzeugen einer zeilensequenziellen Datei in einem Bibliothekselement
Einträge in der COBOL-Übersetzungseinheit:
Zuweisung von Bibliothek und Element vor Aufruf des Programms:
|
- Das SET-VARIABLE-Kommando kann in eine BS2000-Prozedur eingefügt werden, sofern es sich dabei um eine strukturierte SDF-P-Prozedur handelt. Die Gestaltung einer strukturierten Prozedur ist im Benutzerhandbuch zu SDF-P [6] beschrieben.
- Die Angaben im SET-VARIABLE-Kommando innerhalb der ‘Hochkommata‘ sind ausnahmslos in Groß-Buchstaben zu schreiben.