Alle bisherigen Empfehlungen haben sich mit der Verbesserung der Effizienz des zentralen Verarbeitungsrechners befasst. Wie im Abschnitt "Formulierung einer Leistungserwartung" ausgeführt, sind gute Transaktionszeiten ein wesentlicher Produktivitätsfaktor. Im Abschnitt "Optimierung einer OLTP-Anwendung" werden Maßnahmen zur Antwortzeitoptimierung im Transaktionsbetrieb und bei BCAM beschrieben. Bild 1 (Performance-Kenngrößen einer Online-Anwendung) zeigt, dass in den Transaktionszeiten die Netzlaufzeiten enthalten sind. Diese Laufzeiten können größer sein als die eigentliche Antwortzeit im Verarbeitungsrechner. Es ist daher in jedem Fall von unbefriedigendem Verhalten zu klären, ob die schlechten Transaktionszeiten nicht durch das Netz verursacht werden. Weisen die Reports der Reportgruppe BCAM-CONNECTION akzeptable Antwortzeiten aus und werden dennoch an den Terminals überwiegend lange Transaktionszeiten beobachtet, liegt ein Engpass im Netz vor.
Ein Netz ist ein komplexes Gebilde mit vielen Abhängigkeiten. Angesichts der Vielfalt möglicher Netzstrukturen soll nur auf die wesentlichen Merkmale und Randbedingungen hingewiesen werden. Die umfassende Behandlung solcher Probleme sprengt den Rahmen dieses Handbuchs.
Lastanforderungen
Lasttyp | Anforderung |
TP-Betrieb oder Dialogbetrieb | kurze Antwortzeit |
Datensicherung, File Transfer | Durchsatz |
Internet, E-Mail | Durchsatz, Antwortzeit |
Mögliche Engpässe
Leistung des Netzanschlusses (z.B. HNC älteren Typs)
Client System (z.B. Hardware-Leistung, Struktur der Anwendung, Networking-Parameter)
Netzkonfiguration mit Zielkonflikten bezüglich Antwortzeit/Durchsatz (z.B. Parallelbetrieb von transaktions- und durchsatzorientierten Anwendungen)
Netzstruktur (z.B. Konfiguration von Netzknoten, Router, Switches, Hubs)
Netzüberlast durch Dritte (z.B. Internet)