Im BS2000 werden durch das Softwareprodukt XHCS Zeichensätze bereitgestellt. Standardmäßig gehören dazu:
7-Bit-Zeichensätze, wie z.B.
ISO646
(Internationaler 7-Bit-Zeichensatz, ASCII),EDF03IRV
(Internationale Referenz Version, EBCDIC),EDF03DRV
(Deutsche Referenz Version, EBCDIC).8-Bit-Zeichensätze, wie z.B.
ISO88591
(Lateinisches Alphabet Nr.1, ASCII),EDF041
(Lateinisches Alphabet Nr.1, EBCDIC),EDF04DRV
(Erweiterung vonEDF03DRV
) usw.Die 3 Unicode-Zeichensätze
UTF16
,UTF8
undUTFE
.
XHCS bietet auch die Möglichkeit, benutzerdefinierte Zeichensätze bereitzustellen. Diese Zeichensätze müssen mit allen Attributen versehen werden, die auch die standardmäßig definierten Zeichensätze besitzen, d.h. alle Eigenschaftstabellen müssen vorhanden sein. Ist das nicht der Fall, kann der Zeichensatz im EDT nicht verwendet werden.
Darüber hinaus benötigt der EDT noch eine besondere Eigenschaft der Konversion. Es müssen nämlich alle vorkommenden Zeichen nach UTF16
konvertierbar sein.
Hinweis
Es ist nicht garantiert, dass die Glyphen aller Unicode-Zeichen unterstützt werden, z.B. enthalten die Terminalemulation MT9750 V7 und Spool in OSD V6 nicht den vollen Unicode-Umfang, sondern nur die Zeichen aus den unterstützten ISO 8859 Varianten 1,2,3,4,5,7,9,15.
Für die Namen der Zeichensätze werden im Text die XHCS-Namen verwendet und nicht die vollständigen Namen, also EDF041
statt EBCDIC.DF.04-1 oder UTF16
statt UTF-16.
Der Zeichensatz UTFE
ist ein BS2000-proprietärer Unicode-Zeichensatz, in dem analog UTF8
die Zeichen in variabel langen Bytefolgen codiert sind. Das besondere daran ist, dass nicht nur alle Zeichen aus EDF03IRV
sondern auch alle relevanten BS2000-Steuerzeichen mit dem gleichen Code wie bisher in einem Byte codiert sind. Damit ist dieser Zeichensatz nicht nur abwärtskompatibel zu EDF03IRV
, sondern auch zu den Transportsequenzen bei der Kommunikation mit der Datensichtstation.
Dateien und Bibliothekselemente können im BS2000 in ihrem Katalogeintrag mit einer Angabe über den Zeichensatz versehen werden. Diese Angabe wird von verschiedenen Produkten im BS2000 ausgewertet wie OpenFT, SHOW-FILE und EDT.
Die Kommunikation mit einer Datensichtstation erfolgt immer in einem Zeichensatz. Zuständig für diese Kommunikation ist VTSU. Dabei lässt VTSU zu, dass bei jedem Dialogschritt ein Zeichensatz angegeben werden kann. Allerdings erlässt VTSU dabei einige Restriktionen in Abhängigkeit vom DSS-Modus. Findet der Dialogschritt im 7-Bit-Modus statt, kann ausschließlich EDF03IRV
verwendet werden. Im 8-Bit-Modus kann nur ein EBCDIC-Zeichensatz angegeben werden, der zu einer ISO-Zeichensatz-Variante kompatibel ist, die von der Datensichtstation unterstützt wird. Unterstützt die Datensichtstation Unicode, kann die Kommunikation in UTFE
erfolgen.
Beispiel
Die Datensichtstation kann ausschließlich ISO-Zeichensatz-Variante 1 darstellen. Dann kann im VTSUCB
als Zeichensatz EDF041
oder EDF04DRV
angegeben werden. Der Zeichensatz ISO88591
kann nicht angegeben werden, da es sich um einen ISO-Zeichensatz handelt. Der Zeichensatz EDF042
kann nicht angegeben werden, da er nicht kompatibel zur ISO-Zeichensatz-Variante 1 ist.
Weitere Informationen zu XHCS und Zeichensätzen siehe [8].