Zur Überwachung von Programm- und Auftragsabläufen dienen MONJVs.
Der Benutzer muss dazu eine Jobvariable definieren, die als Operand in den Kommandos ENTER-JOB bzw. START-PROGRAM angegeben wird. Das Betriebssystem weist dieser Jobvariablen dann zu bestimmten Zeitpunkten festgelegte Werte zu, die vom Benutzer innerhalb seiner Kommandofolge abgefragt werden können. Abhängig von diesen Werten lässt sich der Auftragsablauf steuern.
Die Programm-/Auftragsüberwachung mit Jobvariablen ist sowohl in einem BS2000-Einzelsystem als auch in einem MSCF-Verbund anwendbar. Der Ablauf von Programmen und Aufträgen und ihr Terminierungsergebnis kann rechnerübergreifend abgefragt werden. Entsprechende Reaktionen können dann über die ereignisgesteuerte Auftrags-Bearbeitung eingeleitet werden (siehe auch Handbuch „Jobvariablen“ [9]).
Jobvariablen zur Überwachung von Programmen
Jobvariablen zur Überwachung von Programmabläufen enthalten einen vom Betriebssystem gesetzten Wert, der sich aus den folgenden zwei Einzelwerten zusammensetzt:
Zustands-Anzeige, Länge 2 Zeichen
Sie gibt den aktuellen Zustand des Programms an und kann folgende Werte annehmen:$R
$T
$AProgramm wurde geladen
Programm wurde normal beendet
Programm wurde durch Programmfehler oder definierten Fehlerausgang beendet.Rückkehrcode-Anzeige, Länge 4 Zeichen
Sie gibt einen vom Benutzer im Programm definierten Rückkehrcode an die Auftrags-Steuerung weiter.
Eine Jobvariable zur Überwachung des Programmablaufs kann in folgenden Kommandos angegeben werden:
Kommando
Bedeutung
LOAD-PROGRAM ...,MONJV=...
Laden eines Programms und Überwachen des Programmablaufs durch angegebene Jobvariable
RESTART-PROGRAM ...,MONJV=...
Wiederanlauf eines Programms und Überwachen des Programmablaufs durch Jobvariable
START-PROGRAM ...,MONJV=...
Laden und Starten eines Programms und Überwachen des Programmablaufs durch Jobvariable
Jobvariablen zur Überwachung von Aufträgen
Jobvariablen zur Auftragsüberwachung enthalten einen vom Betriebssystem gesetzten Wert, der sich aus verschiedenen Einzelwerten zusammensetzt (siehe Handbuch „Jobvariablen“ [9]). Die wichtigsten Teile sind:
Zustands-Anzeige, Länge 2 Zeichen
Sie gibt den aktuellen Zustand des Auftrags an und kann folgende Werte annehmen:$S
$R
$T
$A
$MAuftrag in die Auftragswarteschlange eingereiht (nur bei Stapelaufträgen).
Auftrag wird bearbeitet.
Auftrag wurde normal beendet.
Auftrag vorzeitig (abnormal) beendet (z.B. CANCEL-JOB, Systembeendigung).
Auftrag wurde mit Kommando MOVE-JOBS exportiert.TSN-Anzeige, Länge 5 Zeichen
Auftragsnummer des überwachten Auftrags.Katalog-Anzeige, Länge 8 Zeichen
Katalogkennung des Rechners, auf dem der Auftrag ausgeführt wird.
TSN- und Katalog-Anzeige werden vom Betriebssystem gesetzt, wenn der Auftrag eingeleitet wird, also entweder zum LOGON- oder zum ENTER-Zeitpunkt.
Eine Jobvariable kann in den folgenden Kommandos zur Auftragsüberwachung angegeben werden:
Kommando
Bedeutung
ENTER-JOB ...,MONJV=...
ENTER-PROCEDURE ...,MONJV=...
Initialisieren eines Auftrags und Überwachen des Ablaufs durch angegebene Jobvariable
SET-LOGON-PARAMETERS ... ,
MONJV=...
Starten eines Auftrags und Überwachen des Ablaufs durch angegebene Jobvariable
Ist die überwachende Jobvariable mit einem Kennwort geschützt, muss in den Kommandos der Operand JV-PASSWORD angegeben werden.Wurde einem Auftrag eine überwachende Jobvariable zugeordnet, so kann sich der Benutzer über diese Jobvariable auf den Auftrag beziehen. Dazu dienen z.B. folgende Kommandos:
Kommando
Bedeutung
CANCEL-JOB
Bricht den angegebenen Auftrag ab
CHANGE-TASK-PRIORITY
Ändert die Run-Priorität des Auftrags
MODIFY-JOB
Ändert die Eigenschaften des Auftrags (in Type 1)
SHOW-JOB-STATUS
Informiert über den Auftrag
SHOW-RESOURCE-ALLOCATION
Informiert über vom Auftrag belegte Betriebsmittel
Hinweise
Der Systemteil auftragsüberwachender Jobvariablen wird vom System geschützt und kann vom Benutzer nicht verändert werden, solange die Jobvariablen zur Überwachung dienen. Bei Auftragsende (EXIT-JOB bzw. LOGOFF) werden überwachende Jobvariablen wieder freigegeben.
Wildcard-Angaben beim Jobvariablen-Namen, Temporäre Jobvariablen, JV-Kettungsnamen oder teilqualifizierte Namen dürfen für die Auftragsüberwachung nicht verwendet werden. Nähere Informationen siehe Handbuch „Jobvariablen“ [9].
Die Identifikation von Aufträgen durch überwachende Jobvariablen ist insbesondere in einem MSCF-Verbund zu empfehlen, da die Auftragsfolgenummer (TSN) eines ENTER-Auftrags in einem MSCF-Verbund nicht eindeutig ist, wohl aber die Jobvariable. Daher kann überall im jeweiligen MSCF-Netz ein Auftrag durch Benutzung einer überwachenden Jobvariable identifiziert werden (siehe nachfolgendes Beispiel).
Beispiel