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Postfix-Server (SMTP-Server) installieren und deinstallieren

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Den Postfix-Server installieren Sie als ein POSIX-Programmpaket per Package-Installation mit dem POSIX-Installationsprogramm (siehe Handbuch „POSIX Grundlagen für Anwender und Systemverwalter“).


Installationsvoraussetzungen

Für Installation und Betrieb des Postfix-Servers muss die PLAM-Bibliothek SINLIB.MAIL.nnn.POSTFIX shareable zur Verfügung stehen. Das Subsystem POSIX muss gestartet sein.

Für einen störungsfreien Betrieb ist der Postfix-Server auf eine korrekt funktionierende DNS-Funktionalität angewiesen. Da der Server nach Abschluss der Installation automatisch gestartet werden kann, sollten Sie bereits vor Installationsbeginn eine korrekt funktionierende DNS-Funktionalität sicherstellen. Dies erreichen Sie über die korrekte Konfiguration der Datei /etc/resolv.conf und der dort referenzierten DNS-Server (siehe Abschnitt „DNS Resolver konfigurieren“).

Bei der Installation von MAIL:POSTFIX überprüft, ob die Datei /etc/resolv.conf vorhanden ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine evtl. vorhandene Konfiguration aus $TSOS.SYSDAT.LWRESD.nnn.RESOLV.CONF oder $TSOS.SYSDAT.SOCKETS.nnn.SOC6.RESOLV in eine neu erstellte /etc/resolv.conf zu übernehmen.

Bei nicht korrekt funktionierender DNS-Funktionalität kann sich wegen DNS-Timeout die Installation des Postfix-Servers verzögern und ein fehlerhaftes Verhalten des Postfix-Servers resultieren.


Installation starten

Der Postfix-Server muss privilegiert ablaufen. Installieren Sie deshalb den Postfix-Server mit dem POSIX-Installationskommando unter der Kennung SYSROOT bzw. TSOS (UID=0, GID=0):

>

>

>

Starten Sie die Installation: /START-POSIX-INSTALLATION

Wählen Sie die folgende Funktion aus: Install packages on POSIX

Spezifizieren Sie in der daraufhin angezeigten Bildschirmausgabe die folgenden Werte:

IMON support?:

Y

name of product:

MAIL

package of product:

POSTFIX

Den im weiteren Verlauf der Installation angezeigten Installationspfad können Sie modifizieren. Es empfiehlt sich jedoch, die Voreinstellung /opt/MAIL/postfix beizubehalten.

Sofern noch eine Version der Liefereinheit interNet Value Edition installiert ist, gibt das POSIX-Installationsprogramm eine entsprechende Fehlermeldung aus.


Eine Postfix-Installation ist grundsätzlich auch bei einer installierten interNet Value Edition möglich. In diesem Fall müssen Sie jedoch sicherstellen, dass kein sendmail-Dämon aktiv ist, der bei der Portnummern-Belegung mit dem Postfix-Server konkurriert. In der Regel betrifft dies die Portnummer 25.

>   Brechen Sie die Postfix-Installation durch Drücken der K2-Taste ab, wenn Sie interNet Value Edition vor der Postfix-Installation deinstallieren wollen.

>   Setzen Sie die Postfix-Installation durch Drücken der DUE-Taste fort, wenn Sie interNet Value Edition nicht zuvor deinstallieren wollen.

Anschließend prüft das POSIX-Installationsprogramm das /opt-Dateisystem auf ausreichenden Speicherplatz und spielt alle Dateien aus der PLAM-Bibliothek ins POSIX-Dateisystem ein bzw. erzeugt Verweise auf PLAM-Bibliothekselemente. Nach Einspielung aller Dateien startet das POSIX-Installationsprogramm automatisch ein Post-Installations-Skript, das die rechner-spezifische Einrichtung des Postfix-Servers abwickelt.


Ablauf des Post-Installations-Skripts

Im Einzelnen führt das Post-Installations-Skript die folgenden Schritte durch.

  1. Zunächst prüft das Post-Installations-Skript, ob bereits eine Benutzerkennung POSTFIX existiert.

    Wenn dies der Fall ist und zusätzlich die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind, wird eine Fehlermeldung ausgegeben und die Ausführung des Post-Installations-Skripts abgebrochen:

    • POSTFIX User Number <= Default POSIX User Number

    • POSTFIX Group Number <= Default POSIX Group Number

  2. Falls die Benutzerkennung POSTFIX noch nicht existiert, richtet das Post-Installations-Skript diese Benutzerkennung mit den folgenden Attributen ein:

    • zufälliges Passwort

    • BS2000-Account: SYSACC

    • Address-Space-Limit: 32 MB

    Unter POSIX erhält diese Kennung das Home-Verzeichnis /var/empty und die Login-Shell /bin/false, da für die Kennung POSTFIX eine Login-Möglichkeit weder erforderlich noch wünschenswert ist.

  3. Das Post-Installations-Skript richtet eine POSIX-Gruppe MAILDROP ein.

  4. Falls die Benutzerkennung NOBODY noch nicht existiert, richtet das Post-Installations-Skript diese Benutzerkennung mit den folgenden Attributen ein:

    • zufälliges Passwort

    • BS2000-Account: SYSACC

    • Address-Space-Limit: 32 MB

    Unter POSIX erhält diese Kennung das Home-Verzeichnis /var/empty und die Login-Shell /bin/false, da für die Kennung NOBODY eine Login-Möglichkeit weder erforderlich noch wünschenswert ist.

  5. In der Startup-Datei /etc/profile der POSIX-Shell wird die PATH-Angabe für den Benutzer mit der User-Nummer 0 (SYSROOT bzw. TSOS) um die Verzeichnisse <installationspfad>/bin und <installationspfad>/sbin erweitert. Falls eine C-Shell (csh oder tcsh) installiert ist, verfährt das Post-Installations-Skript mit der csh-Startup-Datei (/etc/.login bzw. /etc/csh.login) analog.

  6. Falls die Default-Job-Klasse für Batch-Jobs der SYSROOT-Kennung ein JOB-CLASS-LIMIT < 20 hat, wird eine Warnung ausgegeben.

  7. Falls ADDRESS-SPACE-LIMIT < 32 MB für SYSROOT beträgt, wird eine Warnung ausgegeben.

  8. Falls ADDRESS-SPACE-LIMIT < 32 MB für POSTFIX beträgt, wird eine Warnung ausgegeben.

  9. Falls für POSTFIX kein POSIX-RLOGIN-DEFAULT gesetzt ist, wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.

  10. Falls SYSROOT keine Leseberechtigung für die Installationsbibliothek (z.B. SINLIB.MAIL.nnn.POSTFIX) besitzt, wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.

  11. Durch Inspektion der DNS-Resolver-Konfigurationsdateien /etc/resolv.conf und $TSOS.SYSDAT.SOCKETS.nnn.SOC6.RESOLV bzw. $TSOS.SYSDAT.LWRESD.nnn.RESOLV.CONF versucht das Post-Installations-Skript den Domänen-Namen des Systems zu bestimmen.

  12. Durch Aufruf von postconf -e setzt das Post-Installations-Skript in der Postfix-Konfigurationsdatei /etc/postfix/main.cf die folgenden Parameter: mailq_path, newaliases_path, dae-mon_directory, readme_directory, html_directory, command_directory, sendmail_path, manpa-ge_directory, mail_owner, setgid_group, config_directory und queue_directory. Wurde in Schritt 11 eine Domäne gefunden, dann wird außerdem der Parameter mydomain gesetzt.

  13. Das Post-Installations-Skript ruft das Postfix-eigene Postinstall-Skript /etc/postfix/post-install auf.

  14. Handelt es sich um eine Postfix-Erst-Installation, d.h. es existiert kein Konfigurations-Sicherungsverzeichnis /etc/postfix.sav einer vorangegangenen Postfix-Installation, dann prüft das Post-Installations-Skript, ob eine Datei /etc/mail/aliases oder /etc/aliases existiert. Existiert eine dieser Dateien, dann kopiert das Post-Installations-Skript die zuerst gefundene Datei nach /etc/postfix/aliases und trägt in die Datei /etc/postfix/main.cf die folgenden Parameter-Definitionen ein:

    alias_maps = hash:/etc/postfix/aliases

    alias_database = hash:/etc/postfix/aliases

  15. Sofern keine schwerwiegenden Fehler entdeckt wurden, ruft das Post-Installations-Skript mit /etc/init.d/MAIL.postfix start (abhängig von der Beantwortung der Installationsabfrage AutoStartPostfix) das allgemeine POSIX-Start-Skript für Postfix auf, das den Postfix-Server unter SYSROOT startet.

    Das Skript /etc/init.d/MAIL.postfix bestimmt automatisch die für SYSROOT maximal zulässigen Werte für JOB-CLASS, ACCOUNT, START und MAXIMUM CPU LIMIT. Mit diesen Werten startet das Skript einen Enter-Job mit dem Job-Namen POSTFIX.

    Der Postfix-Server protokolliert wichtige Meldungen per syslog-Mechanismus in der Datei /var/adm/syslog. Zusätzlich notiert der Postfix-Server Probleme, die beim Start des Enter-Jobs auftreten, in der Datei var/adm/postfix_startup.log.


Installation abschließen

Nach erfolgreicher Installation führen Sie die weiteren, eventuell erforderlichen Aktivitäten in der POSIX-Shell unter der Kennung TSOS aus. Zu diesem Zweck starten Sie die POSIX-Shell unter der Kennung TSOS mit dem BS2000-Kommando /START-POSIX-SHELL.


Vom Postfix-Server verwendete Dateien und Verzeichnisse

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der wichtigsten vom Postfix-Server verwendeten Dateien und Verzeichnisse. Falls Sie einen vom Standard-Postfix-Installationspfad abweichenden Installationspfad verwenden, sind die in der Tabelle angegebenen Pfadnamen entsprechend anzupassen.

Name

Typ

Erläuterung

/opt/MAIL

Verzeichnis


/opt/MAIL/postfix

Verzeichnis

Standard-Postfix-Installationsverzeichnis

/opt/MAIL/postfix/bin

Verzeichnis

Links auf Sendmail-Kompatibilitätsprogramm

/opt/MAIL/postfix/bin/mailq

Link

Ausgeben der Mail-Queue

/opt/MAIL/postfix/bin/newaliases

Link

Aktualisieren der Alias-Index-Datei

/opt/MAIL/postfix/libexec/postfix

Verzeichnis

Dämon-Programme

/opt/MAIL/postfix/libexex/postfix/local

Programm

Lokaler Zustell-Agent

/opt/MAIL/postfix/libexec/postfix/master

Programm

Zentrales Verwaltungsprogramm

/opt/MAIL/postfix/libexec/postfix/pickup

Programm

Verarbeitung lokal eingestellter Mail

/opt/MAIL/postfix/libexec/postfix/qmgr

Programm

Warteschlangen-Verwaltung

/opt/MAIL/postfix/libexec/postfix/smtpd

Programm

Entgegennahme von Mails mithilfe von SMTP

/opt/MAIL/postfix/libexec/postfix/smtp

Programm

Weitergabe von Mails per SMTP

/opt/MAIL/postfix/readme

Verzeichnis

Online-Dokumentation

/opt/MAIL/postfix/sbin

Verzeichnis

Verwaltungsprogramme

/opt/MAIL/postfix/sbin/postalias

Programm

Erzeugen/Abfragen der Alias-Index-Datei

/opt/MAIL/postfix/sbin/postcat

Programm

Ausgabe von Dateien in Warteschlangen

/opt/MAIL/postfix/sbin/postconf

Programm

Anzeige/Änderung von Postfix-Parametern

/opt/MAIL/postfix/sbin/postdrop

Programm

Schreiben von Mails in maildrop-Verzeichnis für Auslieferung durch Postfix

/opt/MAIL/postfix/sbin/postfix

Programm

Starten/Stoppen des Postfix-Systems

/opt/MAIL/postfix/sbin/postmap

Programm

Erzeugen/Abfragen von Index-Dateien

/opt/MAIL/postfix/sbin/postqueue

Programm

Warteschlangen-Verwaltung durch den Systemverwalter

/opt/MAIL/postfix/sbin/postsuper

Programm

Erteilt dem Systemverwalter super-user-Zugriff auf Warteschlangen

/opt/MAIL/postfix/sbin/sendmail

Programm

Sendmail-Kompatibilitätsprogramm

/opt/MAIL/postfix/share

Verzeichnis

Online-Dokumentation in Form von Man Pages

/etc/postfix

Verzeichnis

Verzeichnis für Postfix-Konfigurationsdateien

/etc/postfix/master.cf

Textdatei

Konfiguration für Master Dämon

/etc/postfix/main.cf

Textdatei

zentrale Postfix-Konfigurationsdatei

/var/spool/postfix

Verzeichnis

Verzeichnis für Warteschlangen und Lock-Dateien

/var/mail

Verzeichnis

Verzeichnis für Mailboxen

/var/mail/USER

Mailbox-Datei

Mailbox für den Benutzer USER

/etc/rc0.d/K17MAIL.postfix

Link

Link auf Start/Stop-Skript

/etc/rc2.d/S97MAIL.postfix

Link

Link auf Start/Stop-Skript

/etc/init.d/MAIL.postfix

Skript

Start/Stop-Skript


Postfix-Server (SMTP-Server) deinstallieren

Deinstallieren Sie den Postfix-Server mit dem POSIX-Installationskommando unter der Kennung SYSROOT bzw. TSOS (UID=0, GID=0):

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>

>

Starten Sie die Deinstallation: /START-POSIX-INSTALLATION

Wählen Sie die folgende Funktion aus: Delete packages from POSIX

Markieren Sie in der daraufhin angezeigten Bildschirmausgabe die Zeile, die die folgenden Werte enthält, und aktivieren Sie Ihre Auswahl durch Drücken der DUE-Taste:

Product              Version Package

...                  ...     ...
MAIL                 nnn     POSTFIX

>

Folgen Sie den weiteren Anweisungen des Tools.

Falls Postfix-Konfigurationsdateien gegenüber ihrem Stand zum Zeitpunkt der Installation verändert wurden, werden diese Dateien im Verzeichnis /etc/postfix.sav gesichert. Bei einer erneuten Installation von POSTFIX zu einem späteren Zeitpunkt werden dann anstelle der mitgelieferten Standard-Konfigurationsdateien die Dateien aus dem Sicherungsverzeichnis /etc/postfix.sav verwendet.