LMS unterstützt den Prozess der Programmentwicklung durch die Funktionen „Ausleihen und Zurückgeben von Elementen“ („Ausleihmechanismus“) und durch ein Verfahren zur effizienten Aktualisierung von Programmsystemen („make-Funktionalität“).
Der Ausleihmechanismus ermöglicht den kontrollierten Zugriff auf Elemente, die von mehreren Entwicklern in einem Projekt verändert werden. Das Verfahren soll verhindern, dass gleichzeitig mehrere Personen an einem Element (einer Elementversion) bzw. an einer Folge von Elementen („Entwicklungslinie“) Veränderungen vornehmen. Dazu muss für die entsprechende Bibliothek bzw. für das gewünschte Element der Ausleihmechanismus aktiviert werden. Als Folge kann ein Element nur dann geschrieben werden, wenn der Schreiber vorher als aktueller Halter („holder“) für die Ausgangsversion („Basisversion“) eingetragen ist. Beim Schreiben wird dem neuen Elementstand eine Historie hinzugefügt, die den Zeitstempel der Rückgabe, die Benutzerkennung des Halters und ggf. einen benutzerspezifischen Kommentar umfasst. Der jeweilige Verarbeitungszustand eines Elementes wird als Attribut im Inhaltsverzeichnis ausgegeben und kann auch als Auswahlkriterium benutzt werden.
Die make-Funktionalität beschreibt die gegenseitige Abhängigkeit von Bibliothekselementen (inklusive der DVS-Dateien) in einem Programmsystem und die Regeln („Aktionen“) für die Aktualisierung. Dem Anwender stehen in LMS eine Reihe von make-Subanweisungen und die SDF-Standardanweisungen zur Verfügung.
Für eine Zielkomponente („TARGET-OBJECT“) werden die Ausgangskomponenten („FROM-OBJECT“), von denen dieses Ziel abhängt, und die Aktionen („ACTIONS“), die zur Erzeugung der Zielkomponente führen, beschrieben.
Die Aktionen werden unmittelbar oder in Form von sogenannten Standard-Aktionen angegeben; Standard-Aktionen müssen nur einmal für ein Paar von Elementtypen („TARGET-TYPE“, „FROM-TYPE“) vereinbart werden. In den einzelnen Aktionsschritten („Textzeilen“) kann über S-Variable auch Bezug auf die Komponenten genommen werden. Ausgehend von der gewählten Zielkomponente werden alle Ziele neu erzeugt, sofern sich die Ausgangskomponenten eines Zieles seit der letzten Erzeugung des Zieles verändert haben. Neben der gewählten Zielkomponente stellen auch alle zugehörigen Ausgangskomponenten weitere Unterziele dar, die analog behandelt werden. Es wird eine BS2000-Prozedur erzeugt, die synchron oder asynchron gestartet werden kann. Mit make können Programmsysteme effizient aktualisiert werden, da nur unbedingt notwendige Aktionen durchgeführt werden.
Für die wiederholte Anwendung sollte die Folge der make-Subanweisungen in einem eigenem Element, dem sogenannten „makefile“, abgelegt werden.