Für die Adressierung eines Partnersystems gilt Folgendes:
Sie können den Namen des Partners aus der Partnerliste angeben (1 bis 8 Zeichen lang), sofern der Partner in die Partnerliste eingetragen wurde.
Ein Partner muss vom FT-Verwalter in die Partnerliste eingetragen werden. Dazu kann der FT-Verwalter folgende Kommandos benutzen:
ftaddptn
ftmodptn
Sie können den Partner in Dateiübertragungs- oder Dateimenagement-Aufträgen direkt per Adresse ansprechen, auch ohne dass er in der Partnerliste eingetragen ist. Voraussetzung ist, dass die Funktion „Dynamische Partner“ per Betriebsparameter aktiviert ist.
Aufbau der Partneradresse
Eine Partneradresse hat folgenden Aufbau:
[protocol://]host[:[port].[tsel].[ssel].[psel]]
host (= Rechnername, siehe "Partneradressen eingeben" ) muss immer angegeben werden, alle anderen Angaben sind optional. In vielen Fällen werden sie durch Standardwerte abgedeckt, so dass der Rechnername als Partneradresse ausreicht, siehe „Beispiele“ . Abschließende ’.’ oder ’:’ können weggelassen werden.
Die Adressbestandteile bedeuten im Einzelnen:
protocol://
Protokollstack, über den der Partner angesprochen wird. Mögliche Werte für protocol , wobei Groß-/Kleinschreibung nicht unterschieden wird:
openft
openFT-Partner, d.h. Kommunikation über das openFT-Protokoll
ftam
FTAM-Partner, d.h. Kommunikation über das FTAM-Protokoll
ftp
FTP-Partner, d.h. Kommunikation über das FTP-Protokoll
ftadm
ADM-Partner, d.h. Kommunikation über das FTADM-Protokoll für
Fernadministration und ADM-Traps
Standardwert: openft
Ausnahme: falls für host ein globaler Name aus dem TNS verwendet wird, dem dort ein Presentation-Selektor zugeordnet ist, dann ist ftam Standardwert.
host
Rechnername, über den der Partner angesprochen wird. Mögliche Angaben:
Internet-Hostname (z.B. DNS-Name), Länge 1 bis 80 Zeichen
Globaler Name aus dem Transport Name Service (TNS), maximal 78 Zeichen lang mit voller Unterstützung der 5 Namensteile. In diesem Fall gilt:
Der TNS muss aktiviert sein ( ftmodo -tns=y ) und der Betrieb mit CMX muss
eingeschaltet sein, damit ein globaler Name aus dem TNS in Aufträgen
verwendet werden kann. In diesem Fall hat der TNS-Name gegenüber dem
Internet-Hostnamen Vorrang.Die Partneradresse muss mit host enden und darf keine weiteren
Adresskomponenten enthalten wie z.B. port , tsel etc.Bei protocol ist ftp nicht erlaubt, da openFT-FTP den TNS-Betrieb nicht
unterstützt.Enthält der TNS-Eintrag zu diesem globalen Namen einen Presentation-
Selektor, so ist bei protocol nur ftam erlaubt.Enthält der TNS-Eintrag keinen Presentation-Selektor, so ist ftam bei protocol nicht erlaubt.
Hinweis für Windows-Systeme
Wenn Sie TranSON einsetzen, steht Ihnen der Partner nur über TNS zur
Verfügung. Dazu muss im TNS ein Proxy eingetragen sein. Nähere
Informationen dazu finden Sie in der Online-Hilfe der Anwendung "TNS User
Interface" von PCMX-32.
IPv4-Adresse mit dem Präfix %ip, also z.B. %ip139.22.33.44
Sie sollten die IP-Adresse immer mit Präfix %ip angeben, weil die Angabe dann sofort als IP-Adresse behandelt wird. Wenn Sie das Präfix weglassen, dann bringt dies Performance-Nachteile, da in diesem Fall erst im TNS gesucht wird und dann in der Datei hosts-Datei. Der Pfadname lautet /etc/hosts (Unix-Systeme) bzw.
%SystemRoot%\system32\drivers\etc\hosts (Windows-Systeme).
Die IP-Adresse selbst muss immer als eine Folge durch Punkte getrennter
Dezimalzahlen ohne führende Nullen angegeben werden.IPv6-Adresse mit dem Präfix %ip6, also z.B.
%ip6[FEDC:BA98:7654:3210:FEDC:BA98:7654:3210]
(IPv6) oder%ip6[FE80::20C:29ff:fe22:b670%5]
(IPv6 mit Scope-Id)Die eckigen Klammern [..] müssen angegeben werden.
Die Scope-Id bezeichnet die lokale Netzwerkkarte, über die der ferne Partner im gleichen LAN-Segment zu erreichen ist. Sie muss mit einem %-Zeichen an die Adresse angehängt werden. Auf Windows-Systemen ist dies ein numerischer Wert (z.B. 5), auf anderen Systemen kann dies auch ein symbolischer Name sein (z.B. eth0 ). Die Scope-Id kann mit dem Kommando ipconfig (Unix-Systeme) bzw. ifconfig (Windows-Systeme) ermittelt werden.
Zur eindeutigen Zuordnung über die Partneradresse sollte in Partnerlisten- Einträgen nicht zweimal ein- und dieselbe IPV6-Adresse (mit gleichen Selektoren) mit unterschiedlicher Scope-ID vorkommen.
Wenn es sich um eine Link-lokale IPV6-Adresse handelt, wird allerdings die Scope- ID im Betrieb ohne CMX in der Absenderadresse mit hochgereicht, sodass dadurch eine eindeutige Partnerzuordnung selbst bei gleichen Link-lokalen Adressen plus unterschiedlichen Scope-ID’s möglich ist.Beispiel: Ein Partner wurde mit folgendem Kommando in die Partnerliste eingetragen:
ftaddptn ftampart –pa=ftam://%ip6[FE80::222:333:444:555%eth0]
Wenn dieser Partner jetzt eine Nachricht schickt, meldet er sich mit der Absenderadresse
ftam://%ip6[FE80::222:333:444:555]
Die Scope-ID bzw. Anschlussnummer wird in openFT- oder FTADM- Partnereinträgen bei der Defaultierung nicht mit in die Identifikation übernommen.Partneradresse eines X.25-Partners
Der Host-Teil in der Partneradresse hat im Fall der Nutzung des FarSync X.25- Transportsystems folgenden Aufbau:
%x25[DTE-Adresse%Anschlussnummer]Das Präfix %x25, die Klammern [..] sowie die DTE-Adresse müssen angegeben werden. Die Anschlussnummer hinter dem Prozentzeichen ist optional, der
Standard ist 0:0 (Windows) bzw. 0 (Linux).Beispiel für Windows-Systeme
%x25[123456%0:3]Beispiel für Linux-Systeme
%x25[123456%0]Sollen beim Verbindungsaufbau zusätzlich optionale X.25-Dienstmerkmale (Facilities) oder ein spezieller Wert für die Transportprotokollklasse angegeben werden, dann ist es zwingend erforderlich, für das Partnersystem einen benannten Partnerlisteneintrag zu erzeugen.Zur eindeutigen Zuordnung über die Partneradresse sollte in Partnerlisten-Einträgen nicht zweimal ein- und derselben DTE-Adresse (mit gleichen Selektoren) mit unterschiedlicher Anschlussnummer vorkommen.
port
Bei einer Kopplung über TCP/IP können Sie hier die Portnummer angeben, unter der die File-Transfer-Anwendung im Partnersystem erreichbar ist.
Zulässiger Wertebereich: 1 bis 65535.
Standardwert:
1100 bei openFT-Partnern.
Per Betriebsparameter kann auch ein anderer Standardwert eingestellt werden. Dazu verwenden Sie folgendes Kommando: ftmodo -ftstd=4800 bei FTAM-Partnern.
21 bei FTP-Partnern
11000 bei ADM-Partnern
tsel
Transport-Selektor, unter dem die Filetransfer-Anwendung im Partnersystem
erreichbar ist. Der Transport-Selektor ist nur für openFT-Partner und FTAM-Partner relevant.
Sie können den Selektor abdruckbar oder hexadezimal (im Format 0xnnnn...) angeben.
Die Angabe hängt von der Art des Partners ab:
openFT-Partner:
Länge 1 bis 8 Zeichen, erlaubt sind alphanumerische Zeichen und die
Sonderzeichen # @ $. Ein abdruckbarer Selektor wird im Protokoll in EBCDIC
codiert und ggf. intern mit Leerzeichen auf acht Zeichen aufgefüllt.Standardwert: $FJAM
FTAM-Partner:
Länge 1 bis 10 Zeichen, ein abdruckbarer Selektor wird im Protokoll in ASCII mit variabler Länge codiert. Ausnahme: T-Selektoren, die mit $FTAM (Standardwert) beginnen, werden in EBCDIC codiert und mit Leerzeichen auf 8 Zeichen aufgefüllt.Bei ASCII-Selektoren können alle alphanumerischen Zeichen und die
Sonderzeichen @ $ # _ - + = und * verwendet werden.Standardwert: $FTAM
Für Windows-Partner mit openFT-FTAM bis V10 muss in der Regel SNI-FTAM angegeben werden. Ab openFT-FTAM V11 für Windows wurde der Standardwert auf $FTAM geändert und kann somit weggelassen werden.
Abdruckbare Transport-Selektoren werden in openFT immer mit Großbuchstaben verwendet, auch wenn sie in Kleinbuchstaben angegeben oder ausgegeben werden.
ssel
Session-Selektor, unter dem die Filetransfer-Anwendung im Partnersystem erreichbar ist. Sie können den Selektor abdruckbar oder hexadezimal (im Format 0xnnnn...) angeben. Länge 1 bis 10 Zeichen, es sind alphanumerische Zeichen und die
Sonderzeichen @ $ # _ - + = * erlaubt. Ein abdruckbarer Selektor wird im Protokoll in ASCII mit variabler Länge codiert.
Standardwert: leer
Abdruckbare Session-Selektoren werden in openFT immer mit Großbuchstaben verwendet, auch wenn sie in Kleinbuchstaben angegeben oder ausgegeben werden.
psel
Nur bei FTAM-Partnern relevant.
Presentation-Selektor, unter dem die Filetransfer-Anwendung im Partnersystem erreichbar ist. Sie können den Selektor abdruckbar oder hexadezimal (im Format 0xnnnn...) angeben. Länge 1 bis 10 Zeichen, es sind alphanumerische Zeichen und die Sonderzeichen @ $ # _ - + = * erlaubt. Ein abdruckbarer Selektor wird im Protokoll in ASCII mit variabler Länge interpretiert.
Standardwert: leer
Abdruckbare Presentation-Selektoren werden in openFT immer mit Großbuchstaben verwendet, auch wenn sie mit Kleinbuchstaben angegeben oder ausgegeben werden.
Beispiele
Der Partnerrechner mit dem Hostnamen FILESERV soll über unterschiedliche Protokolle/Kopplungsarten angesprochen werden:
Kopplungsart/Protokoll | Adressangabe |
openFT-Partner | FILESERV |
FTAM-Partner (Windows-System ab V11.0, | ftam : / /FILESERV |
FTAM-Partner (Windows-System mit Default- | ftam : / /FILESERV:.SNI-FTAM |
Fremder FTAM-Partner | ftam : / /FILESERV:102.TS0001.SES1.PSFTAM |
FTP-Partner | ftp : / /FILESERV |
FTADM-Partner | ftadm://FILESERV |