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stty - Eigenschaften einer Datensichtstation ausgeben oder ändern

&pagelevel(4)&pagelevel

(set terminal type)


Mit stty können Sie Eigenschaften einer Datensichtstation ändern oder abfragen.

Abhängig von der Implementierung werden einige Optionen von stty zwar akzeptiert, vom Treiber jedoch nicht interpretiert, so dass diese Optionen ohne Auswirkung bleiben. Dazu gehören u.a. parext, iexten, stflush.

Das Kommando stty ist nur sinnvoll, wenn der Zugang zur POSIX-Shell über rlogin erfolgte. Bei BS2000-Blockterminals hat das Kommando stty keine Wirkung; es können nur die Eigenschaften von Zeichenterminals geändert werden.


Syntax


stty[ option]...

Keine Option angegeben

stty gibt einige Eigenschaften der Datensichtstation aus, welche die Standard-Eingabe von stty ist.

Optionen, die den Umfang der Ausgabe festlegen

-a

(a - all)

stty gibt alle momentan gültigen Einstellungen der Datensichtstation aus.

-g

stty gibt die Einstellungen in einem Format aus, so dass Sie diese als Eingabe für ein weiteres stty-Kommando verwenden können.

Optionen zum Einstellen der Ein-/Ausgabe-Eigenschaften

Im Folgenden sind die Optionen zum Einstellen der Ein- und Ausgabe-Eigenschaften der Datensichtstation, die die Standard-Eingabe für stty ist, beschrieben. Die Ein-/Ausgabe-Optionen sind in fünf Gruppen zusammengefasst:

  • Datenübertragung steuern

  • Dateneingabe steuern

  • Datenausgabe steuern

  • Lokale Merkmale

  • Zuweisungen an Steuerzeichen

Zusätzlich gibt es eine Gruppe von Optionen, die durch Kombinationen von Optionen dieser fünf Gruppen entstehen. Das Kommando stty überprüft Kombinationen von Optionen nicht auf ihre Plausibilität, auch wenn viele Kombinationen nicht sinnvoll sind.

Erklärungen für die in Klammern angegebenen Optionen sind ebenfalls in Klammern gesetzt.

Datenübertragung steuern

Da am BS2000 keine seriellen Leitungen unterstützt werden, haben die Optionen, die die Datenübertragung steuern, keinen Einfluss. Aus Vollständigkeitsgründen finden Sie aber nachfolgend eine Übersicht der Optionen:

parenb

Paritätsbits erzeugen

parext

erweiterte Erzeugung und Überprüfung des Paritätsbits

parodd

ungerade Zeichenparität

csize

Zeichengröße festlegen: cs5, cs6, cs7 oder cs8

ispeed zahl

Datenübertragungsrate für Eingang auf zahl Baud setzen

ospeed zahl

Datenübertagungsrate für Ausgang auf zahl Baud setzen

zahl

Datenübertragungsrate auf zahl Baud setzen

hupcl

Leitung nach dem letzten Aufruf von close() abbauen

hup

wie hupcl

cstopb

pro Zeichen zwei Stop-Bits verwenden

cread

Datenempfang freigeben

clocal

Modem-Steuersignale werden nicht unterstützt

Dateneingabe steuern

Folgende Optionen können Sie zur Steuerung der Dateneingabe verwenden:

ignbrk (-ignbrk)

(ignbrk - ignore break)

Break wird bei der Eingabe ignoriert (nicht ignoriert).

brkint (-brkint)

(brkint - interrupt on break)

Bei der Eingabe von Break wird das Signal SIGINT gesendet (nicht gesendet).

ignpar (-ignpar)

(ignpar - ignore parity errors)

Paritätsfehler werden ignoriert (nicht ignoriert).

parmrk (-parmrk)

(parmrk - mark parity errors)

Zeichen mit Paritätsfehler werden markiert (nicht markiert).

inpck (-inpck)

(inpck - input parity check)

Die Paritätsprüfung bei der Eingabe wird aktiviert (nicht aktiviert).

istrip (-istrip)

Eingabe-Zeichen werden auf 7 bit maskiert (nicht auf 7 bit maskiert).

inlcr (-inlcr)

(inlcr - input newline to carriage return)

Neue-Zeile-Zeichen (new-line) in der Eingabe werden in Wagenrücklauf-Zeichen (carriage return) verwandelt (nicht in Wagenrücklauf-Zeichen verwandelt).

igncr (-igncr)

(igncr - ignore carriage return)

Wagenrücklauf-Zeichen (carriage return) in der Eingabe werden ignoriert (nicht ignoriert).

icrnl (-icrnl)

(icrnl - input carriage return to newline)

Wagenrücklauf-Zeichen (carriage return) in der Eingabe werden in Neue-Zeile-Zeichen (new-line) verwandelt (nicht in Neue-Zeile-Zeichen verwandelt).

iuclc (-iuclc)

(iuclc - input upper case to lower case)

Großbuchstaben in der Eingabe werden in die entsprechenden Kleinbuchstaben verwandelt (nicht verwandelt).

imaxbel (-imaxbel)

Falls im kanonischen Eingabe-Modus der Eingabepuffer überläuft, wird entweder das letzte Eingabezeichen verworfen und das bel-Zeichen ausgegeben (imaxbel), oder alle Eingabezeichen werden verworfen (-imaxbel).

ixon (-ixon)

Die Ausgabe arbeitet mit (ohne) START/STOP Kontrolle. STOP ist das ASCII-Zeichen DC3, START ist das ASCII-Zeichen DC1.

ixany (-ixany)

Die Ausgabe wird durch ein beliebiges Zeichen fortgesetzt (wird nur durch das ASCII-Zeichen DC1 START fortgesetzt).

ixoff (-ixoff)

Das System sendet ein (kein) START-Zeichen, wenn die Eingabe-Warteschlange fast leer ist und ein (kein) STOP-Zeichen, wenn die Eingabe-Warteschlange fast voll ist.

Datenausgabe steuern

Folgende Optionen können Sie zur Steuerung der Datenausgabe verwenden:

opost (-opost)

(opost - postprocess output)
Die Ausgabe wird entsprechend der restlichen Optionen nachbearbeitet (nicht nachbearbeitet: in diesem Fall werden alle anderen Optionen zur Steuerung der Daten-Ausgabe ignoriert).

olcuc (-olcuc)

(olcuc - output lower case to upper case)
Kleinbuchstaben in der Ausgabe werden in die entsprechenden Großbuchstaben umgewandelt (nicht umgewandelt).

ocrnl (-ocrnl)

(ocrnl - output carriage return to newline)
Bei der Ausgabe werden Wagenrücklauf-Zeichen (carriage return) in Neue-Zeile-Zeichen (new line) umgewandelt (nicht umgewandelt).

onocr (-onocr)

In Spalte 0 werden keine Wagenrücklauf-Zeichen (carriage return) ausgegeben (in Spalte 0 werden Wagenrücklauf-Zeichen ausgegeben).

onlret (-onlret)

Ein Neue-Zeile-Zeichen (new line) in der Ausgabe führt auch die Funktion eines Wagenrücklauf-Zeichens (carriage return) aus (führt nur die Funktion eines Neue-Zeile-Zeichens aus).

ofill (-ofill)

Für Verzögerungen bei der Datenübertragung werden Füllzeichen gesendet (werden keine Füllzeichen gesendet, sondern die Übertragung wird zeitlich verzögert).

ofdel (-ofdel)

Als Füllzeichen werden Abbruch-Zeichen DEL 0x7f verwendet
(werden Null-Zeichen NUL 0x0 verwendet).

cr0 cr1 cr2 cr3

(cr - carriage return)
Dauer der Verzögerung bei der Ausgabe von Wagenrücklauf-Zeichen wählen.

nl0 nl1

(nl - newline)
Dauer der Verzögerung bei der Ausgabe von Neue-Zeile-Zeichen (new line) wählen.

tab0 tab1 tab2 tab3

(tab - tabulator)
Dauer der Verzögerung bei der Ausgabe von Tabulatorzeichen wählen.

bs0 bs1

(bs - backspace)
Dauer der Verzögerung bei der Ausgabe von Rücksetz-Zeichen (backspace) wählen.

ff0 ff1

(ff - form feed)
Dauer der Verzögerung bei der Ausgabe von Seitenvorschub-Zeichen (form feed) wählen.

vt0 vt1

(vt- vertical tabulator)
Dauer der Verzögerung bei der Ausgabe von Vertikaltabulator-Zeichen wählen.

Lokale Merkmale

isig (-isig)

Jedes Zeichen der Eingabe wird auf die Steuerzeichen intr, quit und swtch (siehe Abschnitt „Zuweisungen an Steuerzeichen“) abgeprüft (nicht abgeprüft). Bei Übereinstimmung wird die zum Steuerzeichen gehörende Funktion ausgeführt (nicht ausgeführt).

icanon (-icanon)

(icanon - input canonical)

Der kanonische Eingabe-Modus wird eingeschaltet (ausgeschaltet), d.h., die Sonderfunktionen der Zeichen erase und kill werden bei der Eingabe dieser Zeichen ausgeführt (werden nicht ausgeführt).
Im kanonischen Eingabe-Modus kann die Eingabezeile mit Hilfe der erase- und kill-Zeichen bearbeitet werden.

xcase (-xcase)

Kanonische Klein-/Großbuchstaben-Darstellung einschalten (nicht einschalten).

echo (-echo)

Jedes eingegebene Zeichen wird angezeigt (nicht angezeigt).

echoe (-echoe)

(echoe - echo erase)

Erase-Zeichen werden als die Zeichenkette Rücksetz-Zeichen - Leerzeichen - Rücksetz-Zeichen (backspace-space-backspace) angezeigt (werden nicht als eine solche Zeichenkette angezeigt).


Wenn die Option echoe gesetzt ist, wird auf vielen Datensichtstationen das mit erase überschriebene Zeichen gelöscht. Bei entwerteten Zeichen, Tabulatorzeichen und Rücksetz-Zeichen kann es jedoch zu Problemen kommen, da die jeweils aktuelle Spaltenposition nicht beibehalten wird.


echok (-echok)

(echok - echo kill)

Nach einem kill-Zeichen wird zusätzlich ein Neue-Zeile-Zeichen ausgegeben (nicht ausgegeben).

echonl (-echonl)

(echonl - echo newline)

Neue-Zeile-Zeichen ausgeben (nicht ausgeben).

noflsh (-noflsh)

(noflsh - no flush)

Die Eingabe- und die Ausgabe-Warteschlange werden nicht gelöscht (werden gelöscht), sobald ein intr-, quit- oder swtch-Zeichen erkannt wurde.

tostop (-tostop)

Wenn ein Hintergrundprozess auf die Datensichtstation schreibt, wird das Signal SIGTTOU geschickt (nicht geschickt).

iexten (-iexten)

Spezielle Kontrollzeichen, die momentan nicht von icanon, isig, ixon oder ixoff kontrolliert werden, sind eingeschaltet (sind ausgeschaltet).

Zuweisungen an Steuerzeichen

steuerzeichen c

Das Zeichen c wird als Steuerzeichen steuerzeichen interpretiert. steuerzeichen kann dabei sein: ctab, discard, dsusp, eof, eol, eol2, erase, intr, kill, lnext, quit, reprint, start, stop, susp, swtch, werase, min oder time (min und time werden bei -icanon benutzt, ctab bei -stappl).

Wenn dem Zeichen c das Zeichen ^ vorangestellt ist, so wird es als CTRL-Zeichen interpretiert (z.B. entspricht ^D einem CTRL+D). ^? wird als CTRL+C interpretiert, ^- als nicht definiertes Zeichen.

min zahl/time zahl

min bzw. time wird der Wert zahl zugewiesen. min und time werden bei -icanon benutzt.

line i

Das Leitungsprotokoll i (0 < i < 127) wird verwendet.

Kombinierte Modi

Folgende kombinierte Modi zur Steuerung der Datensichtstation sind möglich:

evenp oder parity

parenb und cs7 werden gesetzt.

oddp

parenb, cs7 und parodd werden gesetzt.

-parity oder -evenp

-parenb und cs8 werden gesetztz .

-oddp

-parenb, -parodd und cs8 werden gesetzt.

raw ( -raw oder cooked )

Raw-Modus einschalten (ausschalten). Raw-Modus heißt: cs8 ist gesetzt, die Steuerzeichen erase, kill, intr, quit, swtch und eof haben keine Bedeutung, es findet keine Nachbearbeitung der Ausgabe statt und es wird kein Paritätsbit gesetzt.

nl (-nl)

Setzen von -icrnl (icrnl) und -onlcr (ocrnl). Zusätzlich wird -inlcr, -igncr, -ocrnl und -onlret) gesetzt.

lcase (-lcase)

Setzen von xcase, iuclc und olcuc (-xcase, -iuclc und -olcuc).

LCASE (-LCASE)

Wie lcase (-lcase).

tabs ( -tabs oder tab8 )

Tabulatorzeichen werden unverändert ausgegeben (in Leerzeichen expandiert).

ek

Die Steuerzeichen erase und kill werden auf die voreingestellten Werte zurückgesetzt.

Die Voreinstellungen sind systemabhängig.

sane

Alle Eigenschaften der Datensichtstation werden auf sinnvolle Werte gesetzt.

Internationale Umgebung

Die folgenden Umgebungsvariablen beeinflussen die Ausführung des Kommandos stty:

LANG

Gibt einen Standardwert für die Variablen für die internationale Umgebung an, die nicht gesetzt oder Null sind. Ist LANG nicht gesetzt oder Null, wird der entsprechende Standardwert der internationalen Umgebung verwendet. Enthält eine der Internationalisierungsvariablen eine ungültige Einstellung, verhält sich das Kommando so, als sei keine der Variablen definiert worden.

LC_ALL

Ist diese Variable auf einen Wert gesetzt, d. h. ist sie nicht leer, überschreibt dieser Wert die Werte aller übrigen Internationalisierungsvariablen.

LC_CTYPE

Legt die internationale Umgebung für die Interpretation der Byte-Folgen eines Datentexts als Zeichen fest (z.B. Singlebytezeichen im Unterschied zu Mehrbytezeichen in Argumenten und Eingabedateien) sowie die Einteilung der Zeichen in Groß- und Kleinbuchstaben und deren Übereinstimmung.

LC_MESSAGES

Legt die internationale Umgebung für Format und Inhalt der Diagnosemeldungen fest, die in die Standardfehlerausgabe geschrieben werden.

NLSPATH

Legt den Pfad der Meldungsdateien für LC_MESSAGES fest.

Beispiel 1

Aktuelle Einstellung abfragen (bei Zugang zur POSIX-Shell über rlogin):

$ stty -a
speed 38400 baud;
intr = DEL; quit = ^\; erase = ^h; kill = ^x;
eof = ^d; eol = <undef>; eol2 = <undef>; swtch = <undef>;
start = ^q; stop = ^s; susp = ^z; dsusp = <undef>;
rprnt = ^r; flush = ^o; werase = ^w; lnext = ^v;
-parenb -parodd cs8 -cstopb hupcl cread -clocal -loblk -parext
-ignbrk brkint ignpar -parmrk -inpck -istrip -inlcr -igncr icrnl -iuclc
ixon -ixany -ixoff -imaxbel
isig icanon -xcase echo echoe echok -echonl -noflsh
-tostop -echoctl -echoprt -echoke -defecho -flusho -pendin -iexten
opost -olcuc onlcr -ocrnl -onocr -onlret -ofill -ofdel -tabs

Beispiel 2

Falls Sie möglicherweise unbeabsichtigt Aktionen durchgeführt haben, die bewirkten, dass am Bildschirm keine Eingabe mehr sichtbar ist, können Sie die Eingabe folgendermaßen wieder sichtbar machen:

$ stty echo

Diese Eingabe ist am Bildschirm allerdings nicht sichtbar.

Beispiel 3

Rücksetzen der Eigenschaften der Datensichtstation auf sinnvolle Werte:

$ stty sane

Beispiel 4

Sie können die Eigenschaften Ihrer Datensichtstation auch mit Hilfe der Option -g zurücksetzen:

$ STATUS=`stty -g `

Damit definieren Sie eine Variable, die die aktuell gültigen Einstellungen der Datensichtstation enthält (und die möglicherweise anders als die Einstellungen von stty sane sind). Nun können Sie die Einstellungen Ihrer Datensichtstation verändern. Um die Einstellungen wieder zurückzusetzen, geben sie ein:

$ stty $STATUS

Siehe auch

ioctl() [4]