Mit Softwareprodukten können auch Syntaxdateien vom Typ GROUP ausgeliefert werden. Diese enthalten die Definitionen von Kommandos und Programmen, die nur für bestimmte Benutzerkennungen angeboten werden sollen.
Diese Gruppensyntaxdateien können mit SDF-A verändert werden. Mit SDF-A kann sich die Systembetreuung Syntaxdateien vom Typ GROUP auch selbst erstellen. Mit SDF-I (siehe Handbuch „SDF-Verwaltung“ [2]) werden sie in die jeweilige Gruppensyntaxdatei eingemischt. Die Veränderungen, z.B. Funktionserweiterungen, gelten für die Benutzerkennungen, denen die jeweilige Gruppensyntaxdatei zugewiesen wird.
Eine Gruppensyntaxdatei kann Erweiterungen, Einschränkungen und sonstige Änderungen gegenüber den Systemsyntaxdateien enthalten. Die Systembetreuung hat durch die Zuweisung einer Gruppensyntaxdatei die Möglichkeit, den Funktionsvorrat gezielt auf bestimmte Benutzerkennungen abzustimmen.
Hat die Systembetreuung den angebotenen Funktionsumfang in der Basis-Systemsyntaxdatei systemweit eingeschränkt, kann sie über eine Gruppensyntaxdatei diese Einschränkung für bestimmte Benutzerkennungen aufheben. Andererseits kann sie systemweit angebotene Funktionen über eine Gruppensyntaxdatei für bestimmte Benutzerkennungen einschränken.
Eine Gruppensyntaxdatei kann, muss aber nicht aktiviert sein. Die Systembetreuung ordnet sie einer PROFILE-ID über den Dateinamen zu. Eine PROFILE-ID kann mehreren Benutzerkennungen zugeordnet sein. Benutzerkennungen mit gleicher PROFILE-ID arbeiten mit der gleichen Gruppensyntaxdatei (siehe Abschnitt „Namenskonventionen“).
Mit dem Kommando MODIFY-SDF-PARAMETERS kann die Systembetreuung
eine bestehende Zuordnung ändern
eine bestehende Zuordnung aufheben
einer PROFILE-ID erstmals eine Gruppensyntaxdatei zuordnen.
In Abhängigkeit vom Operanden SCOPE ist diese Zuordnung entweder permanent, permanent ab der nächsten Session oder nur während der laufenden Session gültig. Eine mit MODIFY-SDF-PARAMETERS getroffene Festlegung gilt nur für solche Tasks, die nach dieser Festlegung erzeugt werden. Bereits existierende Tasks sind davon nicht betroffen. Ist eine Gruppensyntaxdatei einer PROFILE-ID zugeordnet, so wird sie nach dem LOGON-Vorgang automatisch aktiviert. Sie bleibt aktiviert bis zum Taskende.
Je Task kann immer nur eine Gruppensyntaxdatei aktiviert sein. Beim STARTUP erzeugt SDF eine Klasse-4-Liste, in der die Namen der Gruppensyntaxdateien und die zugeordneten PROFILE-IDs - wie in der SDF-Parameterdatei enthalten - stehen.
Falls bei der LOGON-Verarbeitung die zu aktivierende Gruppensyntaxdatei nicht verfügbar ist, z.B. weil sie gerade bearbeitet wird, so wird eine Meldung ausgegeben und die Task ohne Gruppensyntaxdatei erzeugt.
Bei nicht vorhandener oder ungültiger SDF-Parameterdatei wird eine Warnmeldung ausgegeben. Ist die zu aktivierende TSOS-Gruppensyntaxdatei fehlerhaft, so fordert SDF an der Konsole zur Eingabe einer fehlerfreien TSOS-Gruppensyntaxdatei auf. Beim nächsten LOGON-Vorgang unter der Benutzerkennung TSOS wird diese Gruppensyntaxdatei aktiviert.
Ab BS2000/OSD-BC V1.0 ist nur die Basis-Systemsyntaxdatei notwendig, in der auch die Kommando- und Programmdefinitionen für die Benutzerkennungen TSOS, SYSPRIV und SYSAUDIT enthalten sind. Da diesen Definitionen die Privilegien TSOS, SECURITY-ADMINISTRATION, SAT-FILE-MANAGEMENT oder SAT-FILE-EVALUATION zugeordnet sind, steht dieser besondere Funktionsumfang nur den Benutzern zur Verfügung, die das erforderliche Privileg besitzen.
Gruppensyntaxdateien werden im Rahmen bestimmter Produkte ausgeliefert oder vom Benutzer mit SDF-A selbst erstellt.