Das Software-Produkt SDF (System Dialog Facility) unterstützt die Eingabe von Kommandos und Programmanweisungen im Dialog, aus Prozeduren und im Stapelbetrieb.
Wie bereits der Produktname „System Dialog Facility“ andeutet, unterstützt SDF den Benutzer vor allem bei der Eingabe im Dialog. Der Benutzer kann für die Eingabe von der Datensichtstation zwischen drei Stufen des geführten Dialogs und zwei Stufen des ungeführten Dialogs wählen.
Der Benutzer kann temporär vom ungeführten in den geführten Dialog wechseln. Arbeitet er im Dialog mit minimaler oder mittlerer Führung, so kann er temporär in die nächsthöhere Führungsstufe wechseln.
Die Eingaben aus einer Prozedurdatei und die im Stapelbetrieb entsprechen denen im ungeführten Dialog.
Erfolgt die Eingabe im Stapelbetrieb, aus einer Prozedurdatei oder im ungeführten Dialog, so kann ein Ausdruck an Stelle eines Kommando- bzw. Anweisungsteils angegeben werden. SDF ersetzt diese Angabe durch den Inhalt der angegebenen Jobvariablen, den Wert eines S-Variablenausdrucks oder Prozedurparameters.
Sicherheitsrelevante Eingaben wie z.B. Kennwörter schützt SDF durch Dunkelsteuerung bei der Eingabe und durch Ausblendung im Protokoll.
SDF prüft eingegebene Kommandos und Anweisungen sowie deren Operandenwerte auf formale Richtigkeit, z.B. ob ein eingegebener Operandenwert die BS2000-Konvention für Dateinamen erfüllt. Wenn SDF formale Fehler feststellt, führt es mit dem Benutzer einen Korrekturdialog.
SDF unterstützt auch einen Dialog zur Korrektur formal richtiger, aber inhaltlich unzulässiger Eingaben. Voraussetzung dafür ist, dass dieser Dialog in der Kommando- bzw. Anweisungsimplementierung vorgesehen ist.
Syntaktisch richtige Eingabe werden von SDF gespeichert. Der Benutzer kann sich die gespeicherten Eingaben ansehen oder eine bestimmte Eingabe erneut ausgeben lassen, um sie unverändert oder auch modifiziert erneut einzugeben.
Für die Eingabe im Dialog kann sich der Benutzer häufig benötigte Operandenwerte, die nicht als Default-Wert eingestellt sind, als task-spezifische Default-Werte definieren, die danach nicht mehr explizit angegeben werden müssen.
SDF bietet zusammen mit SDF-A (System Dialog Facility-Administration) die Möglichkeit, den Funktionsumfang von Kommandos und Anweisungen zu beeinflussen:
Sperren von Kommandos und Anweisungen
Einschränken des Funktionsvorrates, z.B. durch Sperren von Operanden oder von Operandenwerten
Ändern von Kommandos und Anweisungen, z.B. durch Ändern des Default-Werts für einen wahlweisen Operanden
Definition eigener Kommandos, bei deren Aufruf eine Prozedur aufgerufen wird (implementierte Prozedur)
Die Modifizierung der Kommando-/Anweisungsmenge kann so vorgenommen werden, dass sie systemweit oder nur für einzelne Benutzer wirksam ist.
Kommandos, Anweisungen, Operanden und Operandenwerte lassen sich generell für alle Betriebsarten oder gezielt für eine einzelne Betriebsart, z.B. den Dialogbetrieb, sperren.
SDF bietet die Basis für eine mehrsprachige Kommandosprache.
Die SDF-Dialogführung erfolgt in der Sprache, die auch für die Ausgabe von Systemmeldungen gilt. Eingabeaufforderungen, Hilfetexte, Meldungen von SDF und die Kommentierung der Menüs werden in der jeweils eingestellten Sprache ausgegeben.
Standardmäßig sind diese Texte in deutscher und in englischer Sprache in den ausgelieferten Syntaxdateien enthalten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die englischen Schlüsselwörter der Kommandosprache in die jeweilige Landessprache zu übertragen. Die Schlüsselwörter werden dabei in der Syntaxdatei umbenannt (mit SDF-A). So kann z.B. das Kommando CREATE-FILE in ERZEUGE-DATEI umbenannt werden.
Zu SDF gehört eine eigene Kommandosprache des BS2000 (Kommandos in SDF-Format). Diese ersetzt die bisherige Kommandosprache ISP, die bis einschließlich BS2000 V9.5A verwendet wurde. Kommandos im ISP-Format werden von SDF aus Kompatibilitätsgründen ebenfalls noch unterstützt. Der volle Leistungsumfang von SDF, z.B. die Benutzerführung, ist allerdings nur bei Benutzung der neuen Kommandosprache verfügbar. Die Kommandos im SDF-Format zeichnen sich dadurch aus, dass sie leicht lesbar und leicht verständlich sind. Sie lassen sich in stark verkürzter Form eingeben.
Mit dem Dienstprogramm SDF-CONV kann der Benutzer Prozeduren, die noch ISP-Kommandos enthalten, in Prozeduren mit den entsprechenden SDF-Kommandos umsetzen (siehe Kapitel „SDF-CONV“).