Ein Replikat ist eine Kopie einer Datenbank, die für die Wiedergewinnung oder als Schattendatenbank für die Recovery verwendet werden kann.
Replikate sind in demselben DBH wie das Original unter einem anderen Namen oder in einem anderen DBH unter beliebigem Namen ablauffähig. Für lesende Zugriffe kann ein Replikat in das SQL-Datenbankverzeichnis mehrerer DBHs eingetragen sein.
Der Datenbankverwalter kann Replikate einer Originaldatenbank aus SESAM-Sicherungsbeständen (Catalog-Sicherungen auf Platte oder Magnetbandkassette) oder einer Fremdkopie (siehe Abschnitt „Replikate aus Fremdkopien erstellen“) erstellen und in beliebigen Abständen aktualisieren. Bei Bedarf können Spaces aus einem Replikat entfernt oder neu hinzugefügt werden.
Ein Replikat, das alle Spaces der Original-Datenbank (Catalog-Space und alle AnwenderSpaces) enthält, wird als vollständiges Replikat bezeichnet. Ein Teilreplikat beinhaltet den Catalog-Space und wenigstens einen der Anwender-Spaces.
Ein vollständiges Replikat kann zu einem Teilreplikat werden. Umgekehrt kann ein Teilreplikat zu einem vollständigen Replikat ergänzt werden.
Replikate und Teilreplikate können zum Lesen verwendet werden. Wenn ein Replikat eine partitionierte Tabelle enthält, dann müssen alle Partitionen der Tabelle im Replikat enthalten sein. Ein Teilreplikat muss immer in sich abgeschlossen sein, d.h. das Teilreplikat muss alle Indizes zu allen Tabellen beinhalten, die zum Teilreplikat gehören.
Ein vollständiges Replikat entsteht aus einer kompletten Catalog-Sicherung durch die Utility-Anweisung CREATE REPLICATION.
Ein Teilreplikat entsteht durch
die Utility-Anweisung CREATE REPLICATION ... FOR SPACE ... aus einer kompletten Catalog-Sicherung oder einer Catalog-Sicherung ohne NO LOG Index-Spaces
die Utility-Anweisung CREATE REPLICATION ... aus einer Catalog-Sicherung ohne NO LOG Index-Spaces
die Utility-Anweisung REFRESH REPLICATION ... FOR SPACE ... aus einem vollständigen Replikat oder einem Teilreplikat z.B. dann, wenn für einen Replikat-Space im Original das Logging unterbrochen war und dieser Space im Replikat nicht mehr aktualisiert werden kann
die SQL-Anweisung CREATE SPACE, mit der im Original ein neuer Space erzeugt wird
Der Datenbankverwalter kann ein Replikat mit der Utility-Anweisung REFRESH SPACE um Anwender-Spaces des Originals auf Basis einer Sicherung erweitern. Diese Spaces können neu im Replikat sein oder bereits früher zum Replikat gehört haben („ehemalige Replikat-Spaces“). Das Replikat muss soweit aktualisiert sein, dass die verwendete Sicherung im Replikat bekannt ist.
Informationen über die aktuellen und ehemaligen Replikat-Spaces erhalten Sie über den Utility-Monitor, Maske COP.4.6 (siehe Handbuch „ Utility-Monitor“).
Um ein Replikat mit REFRESH REPLICATION aktualisieren zu können, müssen alle Spaces des Replikats im Logging sein und das Logging darf nicht unterbrochen worden sein (z.B. durch LOAD OFFLINE). Dies gilt auch für Spaces, die mit REFRESH SPACE einem Replikat hinzugefügt werden sollen.
Im Rahmen der Media-Recovery kann der Datenbankverwalter als Alternative zu SESAM-Sicherungen auch ein Replikat zum Reparieren oder Zurücksetzen einer Originaldatenbank verwenden:
Er kann Anwender-Spaces, den Catalog-Space oder die gesamte Datenbank mit Hilfe des Replikats reparieren (siehe Abschnitt „Originaldatenbank mit einem Replikat reparieren“). Das geht unter bestimmten Voraussetzungen schneller als ein normaler RECOVER.
Er kann Anwender-Spaces, den Catalog-Space oder die gesamte Datenbank auf den Stand des Replikats zurücksetzen (siehe Abschnitt „Zurücksetzen der Originaldatenbank mit Hilfe eines Replikats“).
Er kann aus einem Replikat eine neue Originaldatenbank erzeugen (siehe Abschnitt „Eigenständige Originaldatenbank aus dem Replikat erzeugen“).