Mit den nachfolgend beschriebenen Tätigkeiten erstellen Sie aus der mit BPGSIZE erzeugten Datenbankkopie (Kopiename NEW) eine einsatzfähige UDS/SQL-Datenbank:
umgestellte Datenbank zur Originaldatenbank erklären
evtl. Konsistenz der Datenbank prüfen und Datenbank-Informationen ausgeben
umgestellte Datenbank reorganisieren und anpassen:
Hashbereiche der umgestellten Datenbank reorganisieren
Größe der Realms in der umgestellten Datenbank anpassen (ggf.)
Probable Position Pointer (PPP) aktualisieren
Satzmengengerüst erweitern für Satzarten, zu denen künftig mehr als 16 777 215 Sätze abgespeichert werden sollen.
evtl. Konsistenz der Datenbank prüfen und Datenbank-Informationen ausgeben
ggf. AFIM-Logging wieder einschalten bzw. Online-Sicherungsfähigkeit wieder einstellen, Sicherungskopie der einsatzfähigen Datenbank erstellen
Für die genannten Tätigkeiten benötigen Sie u.a. die Dienstprogramme BMEND, BCHECK, BPSIA, BSTATUS, BPRECORD und BREORG, die im Handbuch „Sichern, Informieren und Reorganisieren“ beschrieben sind. Außerdem benötigen Sie evtl. die Dienstprogramme BCHANGE und BALTER, die im Kapitel „Datenbank umstrukturieren (BCHANGE, BALTER)" des vorliegenden Handbuchs beschrieben sind.
Umgestellte Datenbank zur Originaldatenbank erklären
Nach der Umstellung mit BPGSIZE erklären Sie die von BPGSIZE erzeugte Datenbankkopie (Kopiename NEW) zur Originaldatenbank. Hierzu verwenden Sie wahlweise das BS2000-Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES (Datenbank umkatalogisieren) oder das BS2000-Kommando COPY-FILE (Datenbank kopieren).
Falls die Realms der Datenbank online erweiterbar sein sollen, können Sie jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen: Ein Realm, der online erweiterbar sein soll, muss zum Zeitpunkt der Erweiterung über genügend Speicherplatz verfügen. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn der Realm zum Zeitpunkt der Erweiterung entweder über eine ausreichende Anzahl von Dateiseiten verfügt oder wenn für den Realm die Möglichkeit der Online-Realm-Erweiterung gegeben ist (siehe Handbuch „Datenbankbetrieb“, Online-Realm-Erweiterung). Die Zuweisung von Speicherplatz erfolgt beim Anlegen der Realm-Datei mit dem BS2000-Kommando CREATE-FILE (siehe Abschnitt „Datenbank-Aufbau vorbereiten"). Mit dem Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES können Sie die Speicherplatzzuweisung nachträglich ändern.
Sie können nun die umgestellte Datenbank bearbeiten.
Konsistenz der Datenbank prüfen und Datenbank-Informationen ausgeben
Bevor Sie mit der Reorganisation und Anpassung der umgestellten Datenbank beginnen, können Sie mit dem Dienstprogramm BCHECK die Konsistenz der Datenbank prüfen. Dabei sind jedoch die Laufzeiten des Dienstprogramms BCHECK zu berücksichtigen.
Mit den Dienstprogrammen BPSIA, BSTATUS und BPRECORD können Sie sich Datenbank-Informationen ausgeben lassen, um Anhaltspunkte für erforderliche Reorganisations- und Anpassungsmaßnahmen zu erhalten.
Nach Abschluss der Reorganisations- und Anpassungsmaßnahmen können Sie den BCHECK-Lauf sowie ggf. die BPSIA-, BSTATUS-, und BPRECORD-Läufe wiederholen.
Wegen der u.U. langen Laufzeit können Sie den BCHECK-Lauf auch entkoppelt von den Maßnahmen zum Anpassen der Datenbank zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Umgestellte Datenbank reorganisieren und anpassen
Hashbereiche der umgestellten Datenbank reorganisieren
BPGSIZE füllt die Seiten der umgestellten Realms so weit wie möglich mit Sätzen und Tabellen und übernimmt keine leeren Seiten in die umgestellten Realms. Somit enthält ein umgestellter Realm zunächst keinen freien Platz für die Aufnahme neuer Daten. Andererseits bildet BPGSIZE beim Umstellen der Hashbereiche jede direkte und indirekte CALC-Seite eines ursprünglichen Realm eins zu eins ab auf eine ca. doppelt bzw. vierfach so große CALC-Seite im umgestellten Realm (falls auf ein größeres Seitenformat umgestellt wird).
Mit dem Dienstprogramm BREORG (Anweisung REORGANIZE-CALC) können Sie den Speicherplatzbedarf für Hashbereiche im umgestellten Realm verkleinern und so Platz für die Aufnahme neuer Daten schaffen.
Beispiel
/REMARK **** HASH-BEREICHE REORGANISIEREN ****
/START-UDS-BREORG
//SPECIFY-SCHEMA SCHEMA-NAME=schemaname
//REORGANIZE-CALC RECORD-NAME=satzname-1, -
CALC-RECORD=*WITHIN-POPULATION(REALM=*ALL, -
POPULATION=1000), -
CALC-SEARCHKEY=*KEY-POPULATION(KEY-REF=*ALL, -
POPULATION=1000)
//REORGANIZE-CALC RECORD-NAME=satzname-2, -
CALC-RECORD=*WITHIN-POPULATION(REALM=*ALL, -
POPULATION=15000), -
CALC-SEARCHKEY=*KEY-POPULATION(KEY-REF=*ALL, -
POPULATION=150000)
.
.
.
//END
Größe der umgestellten Realms anpassen
Reicht der durch die Reorganisation der Hashbereiche gewonnene zusätzliche Platz nicht aus, so müssen Sie die betreffenden Realms mit der Anweisung MODIFY-REALM-SIZE des Dienstprogramms BREORG vergrößern.
Wenn in einem umgestellten Realm zum Einspeichern neuer Daten weniger Platz benöigt wird, als bereits vorhanden ist, können Sie mit MODIFY-REALM-SIZE den Realm nach der Reorganisation der Hashbereiche ggf. auch verkleinern.
Bei der Anpassung der Realm-Größe sind insbesondere auch die Realms DBDIR (Database Directory) und DBCOM (Database Compiler Realm) zu berücksichtigen.
Probable Position Pointer (PPP) aktualisieren
Adressverweise, die als Probable Position Pointer (PPP) angelegt sind, werden von BPGSIZE beim Umstellen der Datenbank nicht aktualisiert. Nach der Umstellung können Sie sich anhand des SIA-Protokolls des Dienstprogramms BPSIA über falsch zeigende Probable Position Pointer (PPP) informieren (siehe PPP-BITS bei der Ausgabe von CALC/KEY/CALC-SEARCH-KEY INFORMATION) und diese gezielt für jeden Zugriffsweg mit der Anweisung REORGANIZE-SET des Dienstprogramms BREORG korrigieren. Dabei müssen Sie Sets, bei denen Sätze verlagert werden, zuerst reorganisieren. Solche Sets sind in der SSL mit MODE IS LIST definiert (siehe Handbuch „Entwerfen und Definieren“).
Zu beachten ist außerdem die lange Laufzeit der BREORG-Läufe zum Aktualisieren der Probable Position Pointer. Sie können die BREORG-Läufe zum Aktualisieren der Probable Position Pointer auch zeitlich von Vorbereitung der Datenbank für den DB-Betrieb entkoppeln und zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Beispiel
/REMARK **** PPPs aktualisieren ****
/START-UDS-BREORG
//SPECIFY-SCHEMA SCHEMA-NAME=schemaname
//REORGANIZE-SET SET-NAME=setname-1,OWNER-SELECTION=ALL,FILLING=UNCHANGED//REORGANIZE-SET SET-NAME=setname-2,OWNER-SELECTION=ALL,FILLING=UNCHANGED
/REORGANIZE-SET SET-NAME=setname-n,OWNER-SELECTION=ALL,FILLING=UNCHANGED
.
.
.
/
//END
Schneller verläuft die Aktualisierung der Probable Position Pointer mit der Anweisung REORGANIZE-POINTERS (Beschreibung siehe Kapitel „Datenbank reorganisieren mit BREORG“ im Handbuch „Sichern, Informieren und Reorganisieren“).
/START-UDS-BREORG
//SPECIFY-SCHEMA SCHEMA-NAME=schemaname
.
//REORGANIZE-POINTERS REALM-NAME=realmname-1
//REORGANIZE-POINTERS REALM-NAME=realmname-2
.
.
//REORGANIZE-POINTERS REALM-NAME=realmname-n,
//END
Beim Aktualisieren der Probable Position Pointer (PPP) von DBDIR und DBCOM verwenden sie folgende Schema- und Setnamen:
Schemaname | Setname | |
DBDIR | PRIVACY-AND-IQF-SCHEMA | USERGROUP-USERID |
DBCOM | COMPILER-SCHEMA | NAME-TABLE |
Beispiel
/REMARK **** REORGANISATION VON DBDIR **** /START-UDS-BREORG //SPECIFY-SCHEMA SCHEMA-NAME=PRIVACY-AND-IQF-SCHEMA //REORGANIZE-SET SET-NAME=USERGROUP-USERID,OWNER-SELECTION=ALL //END /REMARK **** REORGANISATION VON DBCOM **** /START-UDS-BREORG //SPECIFY-SCHEMA SCHEMA-NAME=COMPILER-SCHEMA //REORGANIZE-SET SET-NAME=NAME-TABLE,OWNER-SELECTION=ALL //END
Satzmengengerüst erweitern
Wenn die umgestellte Datenbank aus einer ursprünglichen 2-Kbyte-Datenbank hervorgegangen ist, müssen Sie das Satzmengengerüst für Satzarten erhöhen, zu denen künftig mehr als die in 2-Kbyte-Datenbanken maximal zulässigen 16 777 215 Sätze abgespeichert werden sollen.
Das Satzmengengerüst erweitern Sie mit der Anweisung MODIFY-RECORD-POPULATION des Dienstprogramms BREORG.
AFIM-Logging und Online-Sicherungsfähigkeit einschalten, einsatzfähige Datenbank sichern
Wenn Sie die umgestellte Datenbank mit AFIM-Logging betreiben wollen, schalten Sie mit dem Dienstprogramm BMEND das AFIM-Logging für die umgestellte Datenbank ein.
Wenn Sie die Möglichkeit haben wollen, die umgestellte Datenbank zukünftig online sichern zu können, schalten Sie mit dem Dienstprogramm BMEND die Online-Sicherungsfähigkeit ein.
Vor Wiederaufnahme des Datenbankbetriebs sollten sie unbedingt eine konsistente Sicherungskopie der umgestellten Datenbank erstellen.