Der High-Speed Network Connect HNC verbindet eine SU /390 mit unterschiedlichen IP-Netzwerken. Die Verbindung zu den Netzwerken kann über den direkten Anschluss an den HNC oder über die Net Unit hergestellt werden. Die Net Unit stellt eine Vielzahl von Netzwerken im SE Server zur Verfügung. Der HNC ist eine Komponente des SE Servers und wird über den SE Manager bedient und verwaltet, siehe Handbuch „Bedienen und Verwalten“ [19].
Mit einem HNC können unter VM2000 Netzverbindungen zum Monitorsystem und allen weiteren Gastsystemen aufgebaut werden.
Der Datentransfer zwischen den verschiedenen BS2000-Gastsystemen einer SU /390 erfolgt im HNC über das interne Netz, ohne Privat- oder Kunden-Netzwerke zu belasten.
Der HNC besitzt 2 Kanalanschlüsse. An jedem Kanalanschluss können bis zu 128 BCAM-Netzverbindungen konfiguriert werden. An einer SU /390 können bis zu 4 HNCs angeschlossen werden, um z.B. redundante BCAM-Netzverbindungen aufzubauen. Über den HNC können Verbindungen zu unterschiedlichen Netzen aufgebaut werden, z.B. zu Kunden-Netzen (DANPUx), SE-Privatnetzen (DANPRxx) und zum internen Netz (LOCLAN). Dazu muss für jedes Gastsystem zu dem gewünschten Netz ein BCAM-Leitungsanschluss definiert und ein entsprechendes Geräteadresspaar eingerichtet werden.
Beispielkonfiguration
Das folgende Beispiel zeigt eine derartige Konfiguration. Die notwendigen Installations-, Generierungs- und Zuordnungsanweisungen werden aufgezeigt.
Es sind drei Ethernet-Netze und das interne Netz installiert. Unter VM2000 laufen drei Gastsysteme:
das Monitorsystem (
MONIT
in VM1),zwei Produktionssysteme (
PROD1
in VM2,PROD2
in VM3),
Ein HNC ist an zwei Kanälen installiert (Kanalanschluss #1 (C0) und #2 (C1)).
Die Zuordnung der Geräteadresspaare zu VMs, Kanalanschlüssen und Netzen ist aus Bild 26 ersichtlich.
Beispiel
Das Geräteadresspaar F0,F1 am Kanalanschluss #1 (C0) gehört zu einem BCAM-Leitungsanschluss der Monitor-VM (Monitorsystem): F0,F1,(VM1,#1).
Installation der Beispielkonfiguration
Die Einrichtung der Geräteadresspaare für die BCAM-Leitungsanschlüsse (jeweils Zuordnung des Netzes und einer Netzadresse) nimmt der Service bei der Installation des HNC vor.
Generierung der Beispielkonfiguration
Für die Generierung des Monitorsystems und der Gastsysteme müssen entsprechende Generierungsanweisungen für die Kanalanschlüsse und für die Geräteadressen angegeben werden. Im obigen Beispiel müssen diese bei Anschluss an z.B. Kanal K0
und K1
folgendermaßen vereinbart werden:
* Kanalanschluss #1 des HNC CTL C0,,(K0,0) * Kanalanschluss #2 des HNC CTL C1,,(K1,0) * ETHERNET3 über Kanalanschluss #1 (C0) DVC F0,6D,A,00,(C0) DVC F1,6D,A,01,(C0) DVC F2,6D,A,02,(C0) DVC F3,6D,A,03,(C0) DVC F4,6D,A,04,(C0) DVC F5,6D,A,05,(C0) * ETHERNET1 über Kanalanschluss #1 (C0) DVC E0,6D,A,06,(C0) DVC E1,6D,A,07,(C0) * Internes Netz über Kanalanschluss #2 (C1) DVC P0,6D,A,00,(C1) DVC P1,6D,A,01,(C1) DVC P2,6D,A,0C,(C1) DVC P3,6D,A,03,(C1) DVC P4,6D,A,04,(C1) DVC P5,6D,A,05,(C1) * ETHERNET2 über Kanalanschluss #2 (C1) DVC E2,6D,A,06,(C1) DVC E3,6D,A,07,(C1)
Die BCAM-Leitungsanschlüsse zu den Geräteadresspaaren müssen über entsprechende BCAM-Anweisungen (SOF-Definitionen) definiert werden (siehe Handbuch „BCAM“ [8]).
Zuordnung der Beispielkonfiguration zu VM2000
Die Angaben zum Einrichten der Monitor-VM sind in der Konfigurationsdatei der Monitor-VM hinterlegt. Es ist zwar nicht zwingend, doch sollte die Netzperipherie der Monitor-VM ebenfalls über die Konfigurationsdatei zugeordnet werden, da sie dann beim Start von BCAM automatisch als ATTACHED
zur Verfügung steht. Folgende Anweisung ist im obigen Beispiel dafür nötig:
/ADD-VM-DEVICES UNITS=(F0,F1,P2,P3),VM-ID=MONIT
Für die Netzkonfiguration der Gastsysteme in obigem Beispiel werden nach dem Einrichten der VMs für die Produktionssysteme folgende Anweisungen gegeben:
/ADD-VM-DEVICES UNITS=(F2,F3,E0,E1,P2,P3),VM-ID=PROD1
/ADD-VM-DEVICES UNITS=(F4,F5,E2,E3,P4,P5),VM-ID=PROD2